Ein Zeichen für die Zukunft setzen

Brilon-Totallokal: Petriner führen nächste Woche Donnerstag eine Podiumsdiskussion mit führenden Lokalpolitikern durch. Aufkommen des politischen Radikalismus thematisiert

brilon-totallokal: In den heutigen Tagen hört man immer öfter von Radikalisierungen, die sich in der Politik niederschlagen. Provokante Gesten, gefährliche Aussagen und verführerischer Populismus werden in die Öffentlichkeit getragen und salonfähig gemacht. Es scheint, dass sich die Vergangenheit wiederholen könnte, jedenfalls sind derartige Entwicklungen nicht das erste Mal hier zu verzeichnen.

Wie soll man mit diesem ungewollten Erbe umgehen, insbesondere wenn die eigene Zukunft signifikant davon abhängt? Diese und ähnliche Fragen stellte sich eine Gruppe von Jugendlichen der Jahrgangsstufe 10 und 11 des Gymnasiums Petrinum. Sie führt zu diesem Thema eine Podiumsdiskussion am Donnerstag, dem 11. Oktober um 19 Uhr im Schulgebäude des Gymnasiums durch, um mögliche Antworten auf die obigen Fragen zu erhalten.

Die Veranstaltung gründet sich auf einem Forschungsworkshop Anfang dieses Jahres. Eine Gruppe Schüler unter der Leitung dreier Tutoren versammelte sich im Museum Haus Hövener und erforschte mithilfe verschiedener Quellen aus dem Stadtarchiv und dem Museum die Geschichte, wie Brilon die Jahre 1918 bis 1933 erlebte. Als Ergebnis kamen völlig unbekannte Entwicklungen zum Vorschein. So gründete sich 1918 ein Arbeiter- und Soldatenrat, der in Brilon eine kommunistische Denkweise verwurzeln wollte. Dem gegenüber stand die Zentrumspartei als stärkste politische Kraft.

Da sich die Lage nicht verbesserte, entstand auch in Brilon ein rechter Flügel, der schließlich durch die Schaffung des Dritten Reiches 1933 die Macht an sich riss. Schlussendlich fiel die junge Demokratie im Sauerland wie in den großen Städten.

Während der Feldstudie blickten die Schüler nicht nur in die Vergangenheit. Gerade angesichts der heutigen Nachrichten kam immer wieder die Frage auf, ob ein Zerfall der Demokratie auch heute noch möglich ist? Als Adressaten für diese Frage luden die Jugendlichen die Fraktionen Brilons ein. Die gewählten Vertreter werden hier direkt auf die Jugendlichen eingehen und versuchen ihre Perspektive der gegenwärtigen Briloner Lage wiederzugeben.

Mit der Podiumsdiskussion möchten die Schülerinnen und Schüler ein Zeichen gegen den Verfall der Debattenkultur setzen. Dabei geht es um Themen, die alle Bevölkerungsgruppen betreffen. Daher laden die Organisatoren der Diskussion alle Bürgerinnen und Bürger und Gäste zur Veranstaltung ein. Im Anschluss können hierbei auch eigene Fragen aus dem Plenum gestellt werden.

Quelle: Carsten Schlömer, Museum Haus Hövener

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