Sauerländer bekämpft Plastikflut in Ghana

Brilon-Totallokal: Der Student Pascal Lefarth aus Medelon will im Rahmen seiner Bachelorarbeit seinen Teil zur Lösung des weltweiten Plastikproblems beitragen

brilon-totallokal: Mit dem ehrenamtlichen Verein „Technik ohne Grenzen“ und in Zusammenarbeit mit „Building one World“zieht es den angehenden Ingenieur von Februar bis Mai 2019 in das mehr als 5000km entfernte Afrika.

Aber wieso das Problem nicht hier, sondern auf der anderen Seite der Welt bekämpfen? Ohne Zweifel sticht die Problematik der Umweltverschmutzung auch im Sauerland ins Auge. Vielerorts liegt Abfall auf den Straßen und in Gebüschen. In Entwicklungsländern ist dies jedoch noch deutlicher zu spüren. Hier wird Abfall achtlos entsorgt, da das Wissen über die Konsequenzen oft zu gering ist. Außerdem existieren keine strengen Auflagen wie in Deutschland. Das verursacht einige Probleme: Falls der Müll „fachgerecht“entsorgt wird, verschmutzen unversiegelte Deponien Böden und Grundwässer. Das zusätzliche ungefilterte Verbrennen verpestet die Luft und schadet den Anwohnern. Oft wird er jedoch in Gewässern oder der Umwelt entsorgt, sodass Flüsse und Böden von Dschungeln und Wäldern oft gänzlich in Plastik bedeckt sind. Die Folgen für Mensch und Umwelt sind schlichtweg katastrophal.

Genauer gesagt führt die Reise nach Ghana, ein Land das einen großen Beitrag zu dieser Verschmutzung leistet. Es kann als Stellvertreter für viele Länder des Afrikanischen und Asiatischen Kontinents betrachtet werden, denn auch Ghana versinkt im Plastikmüll. Ein Hauptbestandteil sind die sogenannten „Water Sachets“. Da Leitungswasser nicht getrunken werden kann, kaufen die Menschen ihr Wasser in Form von Trinkwasserbeuteln, die sie anschließend achtlos wegwerfen, verbrennen oder vergraben. Diese gelangen zusätzlich über die Flüsse ins Meer und in den großen südatlantischen Müll-Strudel.Zu diesem Zweck ist Technik ohne Grenzen bereits seit 2012 mit einem Projekt in Schulen vor Ort tätig, bei dem die Beutel eingesammelt und zum Recyceln verkauft werden. Zwar wurde der Abfall im Rahmen der Bemühungen in großen Mengen zusammengetragen, aber eine angemessene und regelmäßige Entsorgung ist bis heute nicht sichergestellt. Es gilt nun also, eine stabile Abfall-Entsorgungslogistik zu entwickeln.

Pascal wird im kommenden Jahr als Projektleiter mit den Regionalgruppen Ghanas das Land bereisen, Schulen besuchen, aufklären und Verhandlungsgespräche mit Unternehmen führen. „Wichtig ist, dass der Plastikmüll irgendwie von den Straßen und Gewässern verschwindet. Ideal wäre natürlich Recycling, aber auch eine kontrollierte Verwertung mit Abgasfilterung wäre ein Anfang. Um das Problem nachhaltig zu lösen müssen wir Verträge aufstellen und uns innovative Lösungen überlegen.“Seine Motivation ist deutlich: „Plastikmüll ist ein riesiges Problem, dass schon heute das Leben vieler Menschen stark beeinflusst. Wenn wir unseren Planeten retten wollen müssen wir aufhören Ihm zu schaden und vergangenes rückgängig machen. Ich denke, dass Ghana ein guter Ausgangspunkt ist, um etwas zu verändern“, sagt Pascal.

Der Student ist überzeugt von der Sinnhaftigkeit des Projektes. „Eine stabile Müllentsorgung ist der erste Schritt. Sie kann dafür sorgen, dass die Umwelt zukünftig nicht weiter verschmutzt wird und angefallenes Plastik recycelt werden kann. Außerdem hoffe ich, das Bewusstsein der Menschen zu steigern, um einen langfristigen Effekt zu bewirken. Das geplante Projekt hilft nicht nur, die Umwelt zu schonen und den Plastikmüll in den Meeren zu verringern, sondern schafft auch bessere Gesundheits- und Lebensstandard für die Menschen vor Ort.“, so der Ingenieur.  „Wir müssen bessere Lebensbedingungen für die Menschen schaffen, die nur aufgrund ihrer Herkunft in schlimmen Zuständen leben müssen. Wir möchten, dass jeder ein unbeschwertes Dasein führen kann und verhindern, dass sich die Menschen der Entwicklungsländer zur Flucht aus der Heimat gezwungen sehen.“

Wenn Sie dieses Projekt und die Menschen in Afrika unterstützen möchten, nimmt das Team Geldspendenüber das Vereinskonto von Technik ohne Grenzen gerne an. Gegen eine Spendenquittung können Sie das Vorhaben unter der IBAN: DE02 7806 0896 0006 2289 09 und dem Stichwort „Gha_52 oder TeoG“unterstützen. Wir danken herzlich im Namen der Organisation.

BU.: Kind, das den Müll auf einer lokalen Deponie entsorgt

Quelle: Pascal Lefarth

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