Brilon-Totallokal: Unter diesem Leitwort stehen in diesem Jahr die traditionsreichen Gebetstage vom 3. bis 5. März in der Briloner Nikolaikirche.
brilon-totallokal: Seit 1849, also seit nunmehr 170 Jahren, laden Marianische Sodalität und Propsteigemeinde alljährlich an den drei Tagen vor Aschermittwoch zum Gebet vor dem Eucharistischen HERRN ein.
Damals genehmigte der Paderborner Bischof Franz Drepper der „Marianischen Junggesellen-Sodalität“ schon im ersten Jahr ihres Bestehens, die Abhaltung des sogenannten 40-stündigen Gebetes.
Wenn heute ältere Sodalen sich dessen erinnern, was damals „die Alten“ alles zu erzählen wussten, dann wird schnell deutlich, wie die Gebetstage – damals das 40-stündige Gebet – in nun 170 Jahren sich in jeder Beziehung verändert haben. Täglich 5 Uhr in der Frühe die erste Messe, da drängten sich schon die Massen vor dem Allerheiligsten. Vier weitere Messen und Betstunden folgten. Das Gebet für die Verstorbenen: Da war die Kirche wieder rappelvoll. Die Schulen kamen geschlossen zum Gebet. Auch die Dörfer des Umlandes waren eingebunden. Tage vorher war man mit den Vorbereitungen beschäftigt. Girlanden (statt Schleier) wurden aus Tannengrün gewickelt. Das musste teils aus dem Schnee geholt werden. Kohlen für die Heizung mussten da sein. Blumen bei den Gärtnern geliehen. Kerzen waren Mangelware. Da mussten in Brilon erst Wachsreste gesammelt werden. Schließlich ging es um Altardecken, liturgische Gewänder, Messdienerkleidung, und, und ….. Alles musste da – und vor allem sauber und gebügelt sein. Vom Gymnasial-Geistlichen durfte nichts benutzt werden. Nicht einmal das Messbuch. Das aber ist alles Vergangenheit. Was heute noch lebt, sind – wenn auch mit Abstrichen – die Gebetstage im guten Miteinander von Gemeinde, Vereinen und den Sodalen sowie die Erinnerung an viele, viele Begegnungen und an ein frohes Gemeinschaftsleben.Das Würstesammeln und Wurstessen in der Gaststätte Kolpinghaus – traditionell auch schon seit über 100 Jahren- am Ende der Gebetstage, gehört dazu.
So freut man sich nun wieder auf die Tage des Gebetes, des Frohsinns und der lebendigen Gemeinschaft im Glauben, die mit dem Festhochamt am 3. März um 10 Uhr beginnen, mitgestaltet von der Kantorei der Propsteigemeinde. Nach der feierlichen Aussetzung des Allerheiligsten folgen die Betstunden bis um 17 Uhr. Mit einer festlichen Andacht, zu der die ganze Gemeinde wieder herzlich eingeladen ist, wird dann der 1. Tag mit dem Sakramentalem Segen beendet. Am Montag und Dienstag beginnen die Tage jeweils um 9.00 Uhr mit dem Rosenkranzgebet und um 9.30 Uhr dann mit einer hl. Messe, an die sich die Gebetsstunden anschließen (Programm für alle drei Tage liegt in der Kirche aus).Nach allen Messen und Andachten besteht die Möglichkeit zum Kaffee trinken im Sodalenzimmer, am Sonntag in der Eingangshalle der Schule. Beendet werden die Gebetstage dann am Dienstag um 17 Uhr mit einem feierlichen Schlußhochamt, mitgestaltet vom Männerchor Brilon. Als Festprediger kommt in diesem Jahr Polizeipfarrer Georg Ischler aus Walsrode. Vielen Brilonern sicherlich noch bekannt aus seiner Zeit als Vikar und Stadtkaplan von 1989 – 1992. Ischler war auch Präses in dieser Zeit bei den Sodalen.
Die Kollekte an den drei Tagen möchte die Marianische Sodalität wieder für die Nikolaikirche verwenden. Nachdem im letzten Jahr bereits ein Grundstock für die Renovierung des Bildstocks am Seitenportal der Kirche gelegt wurde, soll auch in diesem Jahr dafür gesammelt werden.
Zur Vorbereitung auf diese Tage lädt der Vorstand der Sodalität seine Mitglieder zu Arbeitseinsätzen in die Kirche ein. Am Mittwoch 27.2. und Freitag 1.3. um 19.30 Uhr jeweils im Anschluss an die Abendmessen. Die Sodalen freuen sich auf viele fleißige Hände, damit alles wieder gelingen kann.
Quelle: Andreas Gosmann