Brilon-totallokal:Lockeres Auslaufen war gestern angesagt, danach die Siebensachen packen und Rückreise ins Upland
brilon-totallokal: Kaltenbrunn. Dabei wich einigen Biathleten des SC Willingen das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Immerhin hatten sie einen Titel und drei Bronzemedaillen bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Kaltenbrunn erkämpft.
„Wir sind mehr als zufrieden“, resümierte Susen Fischer, „das mit so einer kleinen Mannschaft erreicht zu haben“. Unterstützt wurde die hessische Landestrainerin vom bewährten Team mit Dirk Kramer und Gerhard Nies als Serviceleute sowie Bernhard Rummel am Schießstand.
Gleich im 10-Kilometer-Einzel beim Auftakt im Ortsteil von Garmisch-Partenkirchen lief Marie Zeutschel als Dritte aufs Podest der Jugend II. „Im Laufen habe ich mich nicht ganz so fit gefühlt, aber dafür war das Schießen gut“, freute sie sich nach dem Zieleinlauf. Zuvor hatte die 18-jährige Usselnerin bei Dauerregen und weicher Spur nur den allerersten Schuss daneben gesetzt. „Das war ein bisschen ärgerlich“, zumal sie dafür 45 Strafsekunden bekam und am Ende 44,2 Sekunden Rückstand auf Siegerin Lara Vogl (SC Partenkirchen/36:28,5/3 Fehler) hatte.
Im Sprint über sechs Kilometer war Zeutschel viel schneller unterwegs, „dafür hat es im Schießen leider nicht so geklappt“. Drei Strafrunden warfen sie auf Rang zehn zurück (wir berichteten). Damit büßte sie um einen Punkt das rote Leibchen der Gesamtführenden im Deutschlandpokal ein. Die Entscheidung fällt beim Saisonfinale in zwei Wochen in Ruhpolding. In die Bresche sprang bei Sonne pur am zweiten Tag ihre neue Teamkollegin Hannah Möller, die im Einzel nur 15. geworden war. Sie steigerte sich im Laufen um unglaubliche zehn Prozent und wurde nach einer Strafrunde mit nur 11,4 Sekunden Rückstand Dritte.
Wenn sie treffen, dann sind sie vorn dabei – das gilt immer wieder für die Lohschmidt-Brüder. Dem jüngeren Jan gelang das nicht, mit acht bzw. sechs Fehlern reichte es bei der Jugend II nur zu den Plätzen 15 und 21. Da halfen ihm auch die zweitbesten Laufzeiten nichts. Die legte Sven auch bei den Junioren im Sprint über zehn Kilometer hin. „Aber fünf Strafminuten sind einfach zu viel“, musste sich der in Mittenwald stationierte Sportsoldat mit Rang zehn begnügen. „Aber ich werde im Sprint wieder angreifen.“ Und das tat er. Nach 23:02,3 Minuten, inklusive zwei Strafrunden, war er deutscher Juniorenmeister, mit 7,1 bzw 16,9 Sekunden vor Julian Hollandt (1 Fehler) und Tim Grotian (3), beides Teilnehmer der Junioren-Weltmeisterschaft.
Einen Titel hätte Teamkollege Christopher Niggemann gebraucht, um eventuell einen Startplatz bei der Jugend-EM am ersten März-Wochenende in Norwegen zu ergattern. „Das Wochenende ist aber nicht so gelaufen, wie er es sich vorgestellt hat“, erklärte Susen Fischer. Im Einzel wurde er mit 1-1-0-1 Fehlern auf Rang 11 notiert. Im Sprint lag er 0,2 Sekunden hinter Tom Gombert, der ebenfalls eine Scheibe verfehlt hatte, auf Rang sieben. Sein Teamkollege war zuvor im Einzel als 13. ins Ziel gekommen.
Vor allem für Niggemann war die Staffel-Entscheidung bei den Junioren ein versöhnlicher Abschluss. „Das war richtig stark“, fand Fischer den Auftritt des Schlussläufers. Die Medaille war nach den Strafrunden für Tom Gombert (1) und Sven Lohschmidt (2) schon in weiter Ferne. Aber Niggemann hielt sich mit jeweils Null Fehlern im Liegend- und Stehendanschlag schadlos und sicherte hinter Thüringen und Sachsen sowie vor Bayern die Bronzemedaille. „Da habe ich meinen ganzen Frust rausgelaufen“, konnte damit auch der 19-jährige Assinghäuser etwas zufriedener ins Upland zurückreisen.
Quelle: Manfred Niemeier