Empfang der Briloner Schützenkönigspaare zum 18. Mal im Rathaus – Jungschützenkönigspaare beim Empfang jetzt mit dabei

Brilon-Totallokal: Bürgermeister warnt vor Falschinterpretation des Begriffs „Heimat“

brilon-totallokal: Bereits zum 18. Mal trafen sich am Sonntagvormittag die amtierenden Regentinnen und Regenten der Schützenbruderschaften und -vereine der Stadt Brilon und ihrer 16 dazu gehörenden Dörfer zum traditionellen Empfang im Bürgersaal des Rathauses. Ausgerichtet wird dieser alljährliche Empfang zum Ende des Regentschaftsjahres von der Stadtverwaltung und dem Stadtschützenverband. Erstmalig lud Bürgermeister Dr. Christof Bartsch auch alle Jungschützenkönigspaare ein.

Unsere Schützenfeste werden sich verändern. In viele Festabläufe haben sich inzwischen Elemente gemischt, die speziell Jugendliche ansprechen. „Die Einbeziehung der Jungschützen in die Festabläufe, die besonderen Veranstaltungselemente – all das ist nicht schmückendes Beiwerk, sondern echtes Bemühen um die Jugend, die schon heute, erst recht aber in der Zukunft diejenigen sein werden, die dieses wichtige Kulturgut aufrechtzuerhalten haben“, schilderte der Bürgermeister. Und so wurde diese alljährliche Feierstunde nicht von traditionell typischer Schützenfestmusik untermalt, sondern von gitarrenbegleitenden Gesangseinlagen des Musikers Stefan Käßner aus Schwerte.

Vielfältige Bedeutung der Schützenvereine und der Bruderschaften

Das Zusammenkommen in zwangloser Runde soll Gelegenheit zum Kennenlernen und zum Austausch untereinander bieten. Zum Austausch der Erlebnisse, nachdem der Vogel von der Stange gefallen ist, aber auch zum Austausch über das, was die Königspaare in der neuen Schützenfestsaison erwartet. Außerdem dient das Zusammenkommen dazu, seitens der Stadt einen Dank für das besondere Engagement auszusprechen und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen – „weil Sie sich in Ihren Dörfern bzw. in der Stadt haben in den Dienst nehmen lassen: In den Dienst am Schützenwesen, ohne das wir uns Sauerländer Leben kaum vorstellen können und das einen wesentlichen Teil des Miteinanders bestimmt“, so Dr. Bartsch. Sei es das vielfältige soziale Engagement in Stadt und Dörfern, der Beitrag zur Identifikation („Nichts steht mehr für „Sauerlandität“ als das Schützenfest“) und zur Integration und natürlich das Feiern als Beitrag zur Lebensqualität.

Der Bürgermeister warnte im Zusammenhang mit dem Begriff „Heimat“ aber auch vor einem Rückfall in Nationalismen im Sinne von Abgrenzung und Ausgrenzung. „Wenn wir Heimat leben – auch im Schützenwesen – um darin die Kraftquelle zu sehen für ein Miteinander im Großen, für eine Weltoffenheit, der wir uns nicht entziehen können und wollen: dann hat Heimat ihren wahren Sinn gefunden.“ Darüber gilt es nachzudenken, wenn am 26. Mai die Europawahl ist.

Enge Verbundenheit von Stadt und Stadtschützenverband

„Das Miteinander im Stadtschützenverband war und ist ein ganz wichtiger Baustein der Gemeinsamkeit in Stadt und Dörfern“, so der Bürgermeister und dankte den Verantwortlichen. Dietmar Brandenburg (St. Laurentius-Schützenbruderschaft Rösenbeck), leitet seit 2007 den seit 1975 existierenden Stadtschützenverband – dem ersten Jahr der kommunalen Neugliederung. Er bedankte sich für die enge Verbundenheit der Stadt mit den Schützen und zeigte sich zuversichtlich, dass die rund 9.800 Mitglieder aus 19 Bruderschaften und Vereinen ihre Tradition in Verbundenheit fortführen werden. Ein großer Dank galt auch dafür, dass der Betrag der Förderung durch die Stadt in diesem Jahr einmalig verdoppelt wurde.

Ein Ausblick auf „800 Jahre Stadt Brilon“ im nächsten Jahr sowie der neue Imagefilm rundeten den offiziellen Empfang ab. Nach einem gemeinsamen Essen im Kolpinghaus wurde bei sonnigem Frühlingswetter am Nachmittag die neue Briloner Waldfee vorgestellt.

Es bleibt zu wünschen, dass die Sonne bei den anstehenden Festen genauso hell vom Himmel strahlt wie am Sonntag bei „Brilon blüht auf“.

Foto: Bürgermeister Dr. Christof Bartsch mit seiner Frau und die Schützenkönigspaare

Quelle: Silke Nieder

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