Digitalisierung / Transformation im Altkreis Brilon

Brilon-totallokal: Wichtigste Potential wird liegen gelassen!

brilon-totallokal: Die bundesweite Umfrage der IG Metall zur Transformation der Industrie unter Betriebsräten und Vertrauensleuten bringt positive Aspekte für die Region, aber auch gravierenden Mangel in der betrieblichen Kommunikation zu Tage.

Die Geschäftsführungen beschäftigen sich in unterschiedlichster Ausprägung mit der Weiterentwicklung neuer Technologien und damit mit der Weiterentwicklung des Unternehmens, so ein erstes Fazit aus der Umfrage

So sagen nur 18 Prozent der Befragten, dass ihr Betrieb eine umfassende Strategie für die Bewältigung der Transformation hat. Nur 21,5 % der Führungskräfte nehmen das Thema Digitalisierung als zentrale Führungsaufgabe wahr. 73 Prozent sehen eine Steigerung der Qualifizierungsbedarfe, nur 14 % sagen, dass der Qualifizierungsbedarf in den Betrieben systematisch ermittelt wird. 48 % sehen unter dem jetzigen Umgang mit der Transformation Risiken für die Beschäftigung.

„Da tut sich eine große Lücke auf, die dringend geschlossen werden muss“, sagt Helmut Kreutzmann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Olsberg. Er bemängelt, dass die Unternehmen nicht genügend in die Weiterbildung und in die Personalplanung, die es sonderbarer Weise bei den meisten Betrieben anscheinend gar nicht gibt, investieren. Das ist aber angesichts der Menge der Veränderungen in der Arbeitswelt dringend erforderlich.

Die (Industrie-) Betriebe im Altkreis Brilon könnten sich und die Beschäftigten wesentlich besser auf die Herausforderungen von Digitalisierung, Energie- und Mobilitätswende vorbereiten. Das ergab die Umfrage der IG Metall unter Betriebsräten und Vertrauensleuten aus der Metall- und Elektroindustrie, der Textil- und Bekleidungs- sowie der Holzwirtschaft. „Die Unternehmen müssen hier dringend handeln, um der Region den Anschluss an die technologische Entwicklung nicht zu verbauen“, sagt Helmut Kreutzmann, Geschäftsführer der IG Metall Olsberg.

„Wir jedenfalls haben allen Geschäftsführungen unseren Transformationsatlas, der Grundlage unserer Befragung ist, zur Verfügung gestellt. So haben die Unternehmen die Möglichkeit mit der gleichen Fragestellung wie ihre Betriebsräte eine Stärken- / Schwächenanalyse für ihren Betrieb durchzuführen“, so Kreutzmann weiter.

„Das Ergebnis hat uns und wird den Unternehmern Hinweise geben, wie groß die anstehenden Veränderungen sein werden. Es wird ferner, das zeigt die Befragung der IG Metall, große Veränderungen in den Bereichen geben, die sich heute noch für unersetzbar halten. Was in der Produktion intelligente Roboter übernehmen, wird in der Verwaltung, Arbeitsvorbereitung und Vertrieb von PCs durch intelligente Algorithmen ausgeführt werden,“ sagt Helmut Kreutzmann.

Wachsenden Beschäftigungsgruppen wird es, nach Meinung der Befragten, in Forschung und Entwicklung, IT und Softwareentwicklung geben.

Die Unternehmen müssen die Veränderungen offensiv angehen. Wir als Geschäftsstelle Olsberg sagen da auch weiterhin unsere Unterstützung zu. Immerhin haben wir durch unser, auch von der Landesregierung gefördertem Projekt „Arbeit 2020 NRW“ einiges an Erfahrung bereitzustellen.

„Neben Qualifizierung und Personalplanung gehören Investitionen in Forschung und Entwicklung, in Produkt- und Prozessinnovationen zu den Dingen, die dringend für unsere Region erforderlich sind. Dies benötigt aber auch die Unterstützung der politisch Verantwortlichen. Eine entsprechend der Aufgaben nutzbare Infrastruktur ist schnellstens zu installieren, unsere ganze Kraft und Stärke der Region nützt nichts, wenn wir keine ausreichende Datenautobahn und Verkehrsanbindung haben, um unsere PS auf die Straße bringen zu können“, so Kreutzmann.

Foto: Fotolia

Quelle: Helmut Kreutzmann, 1. Bevollmächtigter IG Metall Geschäftsstelle Olsberg

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