Brilon-Totallokal: Die Künstler vor Ort
brilon-totallokal: Die aus Baden Württemberg stammende und heute in Essen lebende Künstlerin Anne Berlit hat 1999 ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf abgeschlossen. Von 1999 bis 2018 erhielt sie für ihre Arbeiten mehrere Preise. Objekte aus ihrem Atelier wurden von verschiedenen Institutionen und Kommunen erworben. Seit 1995 führte sie bisher 21 Einzelausstellungen durch und beteiligte sich an einer Vielzahl nationaler und internationaler Ausstellungen.
Der gebürtige Mescheder Franz-Josef Staudinger studierte Musik an der Musikhochschule Wuppertal. Er wirkte in verschiedenen Ensembles mit und unterrichtet an der Bergischen Musikschule und am Mallet-Institut Düsseldorf. Anlässlich der Vernissage am 19. Juni in Alme begleitete er die Eröffnung und das Künstlergespräch am Marimbaphon. Dieses Instrument wurde aus dem afrikanischen Balafon in Guatemala entwickelt. Es hat Holzklangstäbe, die wie bei einem Klavier in zwei Reihen angeordnet sind.
Vom Wassertretbecken zur Skulptur (plast. Bildwerk)
Susanne Falk aus Schmallenberg, Leiterin des Projekts „Spiritueller Sommer“- Wege zum Leben in Südwestfalen – wies daraufhin, dass spirituelles nichts Außergewöhnliches oder gar gefährliches ist. Spirituell kann der Mensch „in sich gehen“ oder sich „inspirieren lassen“. Um sich inspirieren lassen zu können, bedarf es eines entsprechenden Anlasses. Diese Anlässe wurden und werden in den Sauerländer Wanderdörfern gesucht. 43 Orte wurden hierzu gefunden, einer davon ist Alme mit seinem Alme Quellgebiet, welches von vielen, teilweise weit herkommenden Gästen, besucht wird.
In Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Alme und der Alme AG, dem Schmallenberger Sauerland und mit Unterstützung des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen wurde mit der Künstlerin Anne Berit ein Konzept für eine Installation, die nach einer Zeit wieder Rückgebaut werden sollte, erarbeitet. Unter der Leitung von Berthold Vogt waren bis zu acht Personen an der Erstellung, mit insgesamt 360 Stunden im Einsatz. Nach dem der Innenraum des Tretbeckens für die notwendige Technik vorbereitet worden war, konnte der Einbau des notwendigen 1,5 Meter ø großen Betonrings erfolgen, das Beruhigungsbecken, die Pumpe und die fünf nach oben führenden Auslässe eingebaut werden. Der Zufluss aus der Alme erfolgt über ein Schöpfrad welches des Waser in das Beruhigungsbecken leitet. Von dort wird es mit Hilfe der Pumpe „nach oben“ gefördert. Der Austritt auf die Installationsfläche erfolgt jedoch nicht wie bei einem Springbrunnen, deutlich sichtbar als Fontäne, sondern tritt fast unmerklich kriechend auf die lose liegenden Schiefersteine. Der Rücklauf des Wassers erfolgt über den weiterhin nutzbaren Ablauf des früheren Wassertretbeckens zurück in die Alme.
Anne Berlit hatte sich bei ihrer Installation für die Verwendung von Schiefer entschieden, da sowohl die Alme-Quellen als auch die Umgebung des Ortes auf und in Schiefer gebettet sind. Das unterirdisch fließende Wasser trifft auf wasserundurchlässiges Schiefergestein und tritt in Form von 104 Überlaufquellen an die Oberfläche. Übrigens wurde der Begrüßungscocktail mit dem gereinigten Wasser der Quellung 104 zubereitet. Noch während der Entstehungsphase der Installation „Source“ (aus dem engl./franz. Für Quelle) entschieden sich der Verkehrsverein und die Künstlerin für eine dauerhafte Installation.
Alme, Stiefkind am Rande des Sauerlandes?
Zu einem Fauxpas kam es, als Cordula Kaup während ihrer Moderation zu der Vernissage feststellte, dass das Dorf Alme ein Stiefkind am Rande des Sauerlandes ist. In seiner Erwiderung wies der Bürgermeister Dr. Christof Bartsch diese Aussage vehement zurück und stellte fest, dass weder Alme noch sonst ein Stadtteil Brilons als Stiefkind gelte. Im Übrigen begrüßte er sowohl die Vernissage als auch anerkannte er die Leistung der Alme AG.
Bildunterschrift: Auf der Installation „Source“ (aus dem engl./franz. Für Quelle) der Essener Künstlerin Anne Berlit stehend die weiteren Protagonistinnen. Von Li. Elisabeth Grube Pfarrerin i.R, Anne Berlit, Susanne Falk Leiterin des Projekts „Spiritueller Sommer“ (verdeckt ihr Ehemann)
Quelle: Peter Kasper