Vorbereitungen des 5. Aktionstages „Pro Psychische Gesundheit“ laufen auf Hochtouren
brilon-totallokal: Hochsauerland/Arnsberg. Fast jeder dritte Mensch leidet im Laufe seines Lebens an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung. „Mittendrin statt außen vor“, das sind aber nicht nur die Betroffenen selbst, sondern genau das sind auch die Angehörigen psychisch Erkrankter. Sie stehen vor der schwierigen Herausforderung, neben den Bedürfnissen des psychisch Erkrankten auch die eigenen nicht zu vernachlässigen. Oft ist das eine Herausforderung, die nicht zu bewältigen scheint.
Erst im Laufe eines Gespräches fällt Angehörigen oft auf, wie sehr und wie lange sie sich selbst zurückgestellt haben und in ihrer Rolle als Elternteil, Ehepartner, Kind oder als Schwester/Bruder nur noch funktionierten. In der Sorge um ihre Lieben merken viele Angehörige erst nach einiger Zeit, dass ihre Energie und Kraft immer mehr schwindet. Die Lebensfreude und die Leichtigkeit minimiert, die Gefahr selbst zu erkranken steigt. „Keine Zeit für Erholung“ oder „keine Zeit sich was Gutes zu gönnen“ sind in der Gefühlswelt Angehöriger tief verankert. Zu wichtig ist einem das Wohlergehen des anderen.
Aus diesem Grund haben sich die Mitarbeiter*innen der Selbsthilfekontaktstelle AKIS im HSK und der Kontakt- und Beratungsstellen für psychisch Erkrankte aus Arnsberg, Brilon, Marsberg, Meschede, Schmallenberg und Winterberg dazu entschlossen, die Angehörigen in den Fokus des 5. Aktionstages „Mittendrin statt außen vor“ am 09. Oktober 2019 ab 13.30 Uhr im Kreishaus in Meschedezu stellen.
„Psychische Erkrankungen sind über alle Altersgruppe verteilt häufig und gehen mit einer Belastung, nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für das soziale Umfeld einher“, so Christian Rademacher, Psychiatriekoordinator des Gesundheitsamtes des Hochsauerlandkreises, „deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen, sowohl Betroffene als auch Angehörige anzusprechen.“
Zum Veranstaltungsauftakt wird Dr. med. Rüdiger Holzbach, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie am Klinikum Hochsauerland zum Thema „Die Auswirkung psychischer Erkrankungen auf das Umfeld“, referieren. „Mittendrin statt außen vor“ – das nehmen wir an diesem Tag wörtlich“ so Marion Brasch von der AKIS im HSK, „denn wir laden unsere Besucher ein, diesen Tag gemeinsam mit uns zu gestalten, sich sowohl zu informieren und als sich auch aktiv am Erfahrungsaustausch zu beteiligen“.
Unter dem Motto „Veränderte Lebenswelten – anders als gedacht“ sind deshalb im Anschluss an den Vortrag Diskussionsrunden zu den Themen „Unser Oma spinnt“, „Mein Kind ist Out of order“ sowie „Mein/e Partner*in macht schlapp“ geplant.
„Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, unseren Aktionstag zu besuchen und sich aktiv zu beteiligen“, freuen sich die Mitarbeiter*innen der Beratungsstellen auf große Resonanz. Der Eintritt ist wie immer frei.
Weitere Informationen gibt es direkt bei der AKIS im HSK, www.arnsberg.de/selbsthilfe, unter der Telefonnummer 02932 201-2270 oder per E-Mail: [email protected]
Quelle: i.A. Stephanie Schnura, Stadt Arnsberg