Vergessene Worte: Wenn Sprachen sterben

Warum Sprachen verschwinden und wie diese geschützt werden können

brilon-totallokal: Eine Redewendung besagt: Sprache ist der Schlüssel zur Kultur. Doch was passiert mit der Kultur, wenn die Sprache nicht mehr existiert?

Experten zufolge gehen mit dem Tod einer Sprache auch die Traditionen und Werte einer Gemeinschaft verloren. Betroffene erleben dies nicht selten als traumatischen Verlust der eigenen Identität. Umso wichtiger ist es, Sprachen dieser Welt vor dem Aussterben zu retten. Doch wieso sterben Sprachen überhaupt aus – und wie können sie geschützt werden?

Das Machtspiel der Sprachen

Auf unserer Welt existieren derzeit rund 6.500 Sprachen, etwa ein Drittel davon gelten als bedroht, knapp 600 als akut gefährdet. „Die meisten bedrohten Sprachen werden von Minderheiten gesprochen und oft durch dominierende Sprachen wie Englisch, Spanisch oder Französisch ersetzt“, erklärt Sprachexperte Niklas Kukat, der auch Geschäftsführer des Sprachreiseanbieters EF Education Deutschland GmbH ist. Das Unternehmen vermittelt weltweit Sprach- und Bildungsreisen und hat zum Ziel, Brücken zwischen Kulturen zu bauen und so Sprachen zu erhalten. Laut Kukat sind indigene Sprachen, die nur von wenigen, meist älteren Sprechern gesprochen werden, besonders vom Aussterben bedroht. Werden diese nicht an die neue Generation weitergegeben, droht der Sprachtod. Dies hat einen ganz einfachen ökonomischen Hintergrund, so Kukat: „Für junge Menschen sind Weltsprachen attraktiver, weil sie ihnen letztlich die meisten Vorteile bieten.“

Nigeria umfasst beispielsweise rund 500 verschiedene Sprachen und Dialekte. In der Kolonialzeit wurde Englisch hier als Amtssprache etabliert und auch nach der Unabhängigkeit nicht ersetzt. Indigene Sprachen geraten so automatisch in den Hintergrund. Weltweit gibt es unzählige Beispiele mit ähnlichem Verlauf. Die UNESCO schätzt deshalb, dass bis Ende des 21. Jahrhunderts über die Hälfte aller Sprachen verschwinden werden.

Sprachen am Leben erhalten

Die gute Nachricht ist: Sprachen können gerettet werden. Viele Linguisten sind deshalb darum bemüht, bedrohte Sprachen aufzuzeichnen und zu dokumentieren. Am Leben gehalten werden sie dadurch aber noch nicht. Sie existieren dann als tote Sprache fort, wie beispielsweise die einstige Weltsprache Latein. „Sprache muss lebendig bleiben“, so Niklas Kukat. Zunächst könne Medienpräsenz das Ansehen einer Sprache positiv steigern. Viel wichtiger jedoch sei es, Mehrsprachigkeit in der Weltbevölkerung zu fördern. „Bilingualer Unterricht ist ein wesentlicher Schlüssel, um Sprachen zu schützen“, meint Kukat und nennt als Beispiel das Saterfriesisch, eine bedrohte Sprache, die in Deutschland nur noch von einer älteren Minderheit im Landkreis Oldenburg gesprochen wird. Heute wird Saterfriesisch in den Schulen der Region wieder angeboten und so lebendig gehalten. Diese Maßnahme mache Hoffnung und habe Vorbildcharakter für den weltweiten Schutz von Sprachen als Baustein unserer Kultur und Identität, so Kukat.

Informationen zu den Sprachreisen und Bildungsangeboten von EF Education First gibt es unter www.ef.de/pg/sprachreisen

Über EF Education First: EF Education First ist ein internationales Bildungsunternehmen mit Schwerpunkt auf Sprachtrainings, Bildungsreisen, internationalen akademischen Abschlüssen und Kulturaustausch. Seit 1969 ist das Unternehmen in Deutschland ansässig und hat seinen größten Standort mit 70 Mitarbeitern in Düsseldorf. Mit dem Ziel, die Welt durch Bildung zugänglich zu machen wurde EF ehemals als „Europeiska Ferieskolan“ (dt.: Europäische Ferienschule) 1965 vom Schweden Bertil Hult gegründet. 1990 wurde die Abkürzung EF in Education First geändert, um die Globalität des Unternehmens zu verdeutlichen. Heute betreibt EF 580 Schulen und Büros in mehr als 50 Ländern auf der ganzen Welt, um Schülern, Studenten und Erwachsenen dabei zu helfen, ihre Sprachziele im Ausland zu verwirklichen.

BU.: Für junge Menschen sind die großen Weltsprachen nutzbringend, da sie sich so grenzenlos verständigen können.

Quelle: EF Education First

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