Stichwort der Woche: Das Märchen von der Flinten-Uschi

Stichwort der Woche… von Norbert Schnellen…

brilon-totallokal: Vor langer, langer Zeit wurde im Machtzentrum des alten Kontinents ein Mädchen geboren, das einmal die Welt verändern wollte. Ihr Vater war Abgesandter seines Landes in der Machtzentrale des Kontinents und Uschi träumte schon als kleines Kind davon, dort einmal ganz oben zu sitzen. Daraus wurde aber erst mal nichts, weil ihr Vater bald zum Herrscher eines armen Landesteiles wurde. Dieser Landesteil hatte sehr viele Probleme, aber Uschis Vater zeichnete sich dadurch aus, dass er diese Probleme mit seinem bekannten eingefrorenen Lächeln einfach weglächelte. Dieses Lächeln erbte Uschi von ihrem Vater und konnte damit schon bald ihre Karriere starten. Zuvor bekam sie aber mal eben sieben Kinder, wenn es mit denen Probleme gab, lächelte sie die einfach weg. So konnte sie sich schon bald ganz auf die Politik konzentrieren. Sie wurde Ministerin in dem armen Landesteil, in dem ihr Vater zuvor geherrscht hatte. In ihrem neuen Amt war sie für die Armen und Kranken zuständig, davon gab es hier sicher genug. Doch auch deren Probleme lächelte sie gnadenlos weg und schaffte sogar das Wunder Blinde, durch die Streichung des Blindengeldes, wieder sehend zu machen.

Bald schon hörte man in der fernen Hauptstadt des Landes von ihren Fähigkeiten und die mächtige Herrscherin des Landes holte sie als Ministerin in ihre Regierung. Auch da war sie zuerst für die Armen und Kranken zuständig, deren wahrlich vielen Probleme sie in bewährter Manier einfach weglächelte. Weil das so gut klappte, wurde sie danach für die Arbeiter und Rentner zuständig. In diesem Bereich gab es riesige Probleme, aber sie lächelte sie einfach weg. Da erschrak die Herrscherin des Landes, denn sie konnte Probleme zwar aussitzen, aber nicht einfach weglächeln.

So gab sie ihr ein Ministerium, in welchem sie zuvor schon viele „gestandene Mannsbilder“ aus dem Weg geräumt hatte. Hier sollte auch die Uschi scheitern, damit sie nicht am Thron der Herrscherin sägen konnte. Dieses Ministerium war zuständig für die Armee des Landes und um diese war es wirklich nicht gut bestellt. Trotz ihres Spitznamens war die Flinten-Uschi eigentlich eine überzeugte Pazifistin und so ging sie, natürlich mit einem Dauerlächeln, sofort an die Arbeit. Innerhalb von fünf Jahren schaffte sie es, dass bei der Armee kein Flugzeug mehr flog, kein U-Boot mehr tauchte, kein Panzer mehr rollte und die Gewehre nur noch um die Ecke schossen.

Dafür schaffte sie funktionierende Kitas für die Kinder der Soldatinnen  und sorgte für eine gesunde vegetarische Ernährung der Truppe. Um das alles zu schaffen, öffnete sie die Steuerschatullen und verteilte großzügig viele Taler an ihre Berater.

Die Kunde ihrer großen Fähigkeiten verbreitete sich bald über die Grenzen des Landes hinaus und als der alte Herrscher des Kontinents reif für sein Gnadenbrot war, wählten die Herrscher der anderen Länder sie zur neuen Herrscherin. Als die Bürger des Kontinents eines Morgens wach wurden, rieben sie sich verwundert die Augen. Sie hatten kurz zuvor ein neues Parlament gewählt und wunderten sich jetzt über eine neue Herrscherin, die sie gar nicht gewählt hatten. Doch bald jubelten ihr auch die Bürger zu und riefen: „Lang lebe Uschi, unsere lächelnde Herrscherin“. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann lächelt sie noch heute!

Ihr Norbert Schnellen

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