Science Fiction oder düstere Aussichten?

Norbert Schnellen – Stichwort der Woche: Science Fiction oder düstere Aussichten?

brilon-totallokal: Stellen wir uns mal vor, wir hätten heute den 31. Juli 2034. Wie sieht es in fünfzehn  Jahren wohl hier im Altkreis aus? Wie sehr hat sich die Landschaft wohl bis dahin verändert? Nach dem großen Baumsterben in den Jahren 2018 bis 2025 erkennt man unsere Wälder nicht wieder. In günstigen Lagen steht noch etwas junger Laubwald, die steilen Hänge sind nach dem Verschwinden der Bäume erodiert und man sieht nur noch den blanken Felsen. Alle Anstrengungen den Wald mit anderen Baumarten aufzuforsten sind fehlgeschlagen, weil die Niederschläge während der Vegetationsperioden fehlten.

Auch die ehemals landwirtschaftlichen Flächen kann man als solche nicht mehr erkennen. Die intensive Nutzung und die Überdüngung durch die industrielle Landwirtschaft haben die Böden ausgelaugt. Fehlende Niederschläge und die Vernichtung der Bodenorganismen haben die ehemaligen Acker- und Grünlandflächen in eine Wüstenlandschaft verwandelt. Auf diesen Flächen stehen nun jede Menge Windräder und Solarparks, die dazu dienen den Energiehunger der urbanen Metropolen, in der inzwischen auch die große Mehrheit der Sauerländer wohnt, zu befriedigen. Ähnlich sieht es in fast allen ländlichen Gebieten der Erde aus, die totale Entsiedlung der ländlichen Räume ist fast abgeschlossen.

Menschliches Leben ist auf der Erde fast nur noch in den voll klimatisierten Metropolen möglich. Durch den kompletten Wegfall der Landwirtschaft lebt die Menschheit in totaler Abhängigkeit von einigen Großkonzernen, die synthetische Nahrungsmittel erzeugen. Die Erderwärmung um fünf Grad und der Anstieg des Meeresspiegels um zehn Meter haben viele Gebiete unbewohnbar gemacht. Ganze Küstengebiete sind in den Fluten der Ozeane verschwunden. Milliarden von Menschen sind auf der Flucht und suchen Zuflucht in den verbliebenen Metropolen.

Die meisten von ihnen bleiben auf der Strecke, da die Städte hermetisch abgeriegelt sind und nur einen kleinen Teil der Flüchtlinge aufnehmen. Da ein Zusammenleben von vielen Menschen auf sehr engem Raum natürlich Probleme mit sich bringt, bedienen sich die herrschenden Konzerne der Neuralink-Technik, welche bereits im Jahr 2016 von Elon Musk entwickelt wurde und später von chinesischen Konzernen perfektioniert wurde. Die direkte Einwirkung künstlicher Intelligenz in das menschliche Gehirn verhindert eigenständiges Denken und macht die Menschen gefügig. Nur so kann das kapitalistische System auf Dauer überleben.

Kommen wir jetzt zurück in den Altkreis Brilon. Vielleicht treffen wir dort noch ein paar Individuen an, die nicht in die Metropolen gezogen sind und auch nicht durch einen Neuralink gleichgeschaltet wurden. Die von selbst angebautem Obst und Gemüse leben, welches noch auf den wenigen fruchtbaren ehemaligen Naturschutzflächen wächst. Was würden sie uns, den Menschen aus dem Jahr 2019 wohl sagen? Genau: „Ihr hättet es damals noch in der Hand gehabt!“

Ihr Norbert Schnellen

Teilen Sie diesen Bericht mit Ihren Freunden