Sonderausstellung der Medebacher Schützenbruderschaft St. Sebastianus majestätisch eröffnet

Medebacher Schützen blicken auf eine über 535 Jahre alte Historie…

brilon-totallokal: Medebach. Viele Geschichten ranken sich um den Verein aus Medebach. Schließlich können die Medebacher Schützen auf eine über 535 Jahre alte Historie zurückblicken und haben allerhand erlebt und geboten. Neben etlichen großen bedeutsamen Ereignissen wie beispielsweise das Bundesschützenfest 1986, das Europaschützenfest 1996 oder das Kreisschützenfest 2017, sind es die vielen besonderen Erinnerungen, die die Gemeinschaft verbindet. Angefangen mit der gefährlichen Sicherung der Standarte, die unter einer Matratze versteckt von der Vernichtung in der Kriegszeit gerettet werden konnte, bis hin zu vielen kleinen Geschichten und Erlebnissen am Rande, wie die aus der Eröffnungsrede.

Diese wurde wegen der nach wie vor tropischen Temperaturen hinter das Museum ins Freie verlegt. Dort warten bereits die fünf diesjährigen Bundesschützenvögel. Prachtvoll und erhaben stehen sie da, die Adler, auf die die amtierenden Schützenkönige der angeschlossenen Vereine des Sauerländer Schützenbundes am 13. Und 14. September nach einem genau festgelegten Prozedere schießen werden. Während sich die Jungschützen am Freitag im traditionellen Vogelschießen üben, geht es am Samstag um die Königsdisziplin. Die Könige, die die drei Adler von der Stange holen, sowie die zwei, die jeweils davor an der Reihe waren und die zwei, die danach dran gewesen wären, kommen in die Endrunde, so dass schließlich 15 Könige am letzten Schießen auf den kompletten Königsadler mit Krone und Zepter teilnehmen.

Unter königsblauem Himmel eröffnet Ralf Köster als Aussteller im Namen des Heimat- und Geschichtsvereins Medebach am Dienstag, den 30. August, am Städtischen Museum die Begrüßung. Auch wenn es in Medebach schon Tradition ist, dass sich Vereine hier im Museum präsentieren, freut es ihn ganz besonders, dass die Schützen in diesem für sie ereignisreichen Jahr mit eigenem Schützenfest und Bundesschützenfest die Zeit gefunden haben, auch noch diese Ausstellung auszurichten. Ein großes Dankeschön für die großartige Arbeit und Unterstützung beim Sammeln, der technischen Bearbeitung und Verarbeitung gehen dabei an das ehemalige Königspaar Martina Kirtz und Werner Schäfer.

Anschließend richtet der 2. Vorsitzende und Adjutant Thomas Van Dyck als vertretender Hauptmann seine Worte an die Gäste wie Bürgermeister Thomas Grosche, die amtierenden und ehemaligen Vorstandvorsitzenden und alle ehemaligen Königinnen und Könige der St. Sebastianus Schützenbrüderschaft, den Kaiser Helmut Müller, den Bundesvorstand Wolfgang Klauke und den Kreisoberst Rüdiger Eppner. Thomas Van Dyck erinnert sich noch gut, wie er mit seinen damals 19 Jahren bereits für das Europaschützenfest das Banner tragen durfte und zusammen mit Thomas Hoffmeister am Sonntagmorgen als vermisst gemeldet wurde, da sie im Hotel verblieben waren. Ihre Hoffnung, dass ihnen ein junges Zimmermädchen das Frühstück auf das Zimmer bringt erfüllte sich nicht, dafür kreiste der Vater entsetzt durch das Hotel, bis die Jungen noch rechtzeitig geschniegelt und gestriegelt zur Busabfahrt herunterkamen. Eine kleine Anekdote am Rande von vielen, die die Geschichte der Schützen so persönlich und erlebbar macht.

Für Bürgermeister Thomas Grosche gehört die Hansestadt Medebach und die Schützenbrüderschaft unzertrennlich zusammen. Sie ist eine tragende Säule für das Gemeinwesen und das wird durch die Ausstellung wieder in den Vordergrund gerückt.  Das Jubiläumsjahr der Stadt Medebach (875 Jahre), 25 Jahre nach dem Europaschützenfest, das diesjährige Bundesschützenfest und die besondere Verbindung zwischen dem Sauerländer Schützenbund und der Medebacher Bruderschaft – nämlich 80 Jahre Bundesstandarte in Medebach – sind diese besondere Ausstellung einfach wert, äußert Kreisoberst Eppner.

Wer die Original-Bundesschützenvögel, welche bereits in der 7. Generation durch die Familie Reuter gefertigt werden, bei der Sonderausstellungseröffnung verpasst hat, wird direkt am Museumseingang immerhin durch die kleinere, aber originale Nachbildung des Vogels und dem Jecken begrüßt. Eine bemerkenswerte Ausstellung, die mit viel Liebe und Mühe entstanden ist und die Schützengeschichte mit Bildern und Zeitungsberichten bis in die 30er Jahre erzählt, wird Schützenfreunde begeistern. Doch auch Besucher, die mit dem Schützenwesen nicht verbunden sind, erfahren hier nicht nur Fakten, man meint die Geschichte und Tradition in den kleinen Räumen zu spüren. Es ist in jedem Fall einen Besuch wert.

Quelle: Text und Foto Andrea Gnann

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