50 Jahre St. Vitus-Kirche Messinghausen
brilon-totallokal: Am 06. September 1969 wurde die St. Vitus Kirche zu Messinghausen durch Lorenz Kardinal Jäger geweiht. Noch viele Messinghäuserinnen und Messinghäuser erinnern sich an die Bauarbeiten, Ereignisse und Feierlichkeiten vor 50 Jahren. Außerdem verbinden viele den Tag ihrer Erstkommunion, ihrer Firmung, ihrer kirchlichen Trauung, die Taufe ihrer Kinder, den Abschied von einem lieben Angehörigen, ihre Zeit als Messdienerin oder Messdiener und Vieles mehr mit dieser Kirche.
Als der an moderner Sakralkunst sehr interessierte Pastor Albert Schneider 1959 nach Messinghausen kam, schlug er schon bald vor, eine neue Kirche zu bauen. Es war die Zeit, in der viele neue Kirchen als Zeichen der Freiheit des Aufbruchs und des Neubeginns nach dem zweiten Weltkrieg, aber auch als Zeichen der Sinnsuche des Menschen gebaut wurden. Diesen Kirchen lagen zum Teil gewagte, phantasievolle Formen, wie z.B. die Form des Zeltes zugrunde. Der Grundstein der Messinghauser Kirche konnte am Schützenfest-Samstag (22. Juni) 1968 gelegt werden. Am 10. Mai 1969 wurde dann das Allerheiligste von der alten in die neue Kirche übertragen, wo am darauffolgenden Sonntag, den 11. Mai die erste Messe mit Erstkommunionfeier stattfand. Die Konsekration erfolgte dann am 06. September.
Die modernen Formen stießen aber auch allgemein auf Kritik. Der damalige Vorsitzende der Kommission für Kirchenkunst im Erzbistum Paderborn Alois Fuchs sprach von „Neuerungssucht, Willkür und Unordnug“, und auch viele Gläubige sprachen von „Gebetsbunkern“ oder „Halleluja-Gasometern“. So kam es, dass sich auch die Messinghauserinnen und Messinghauser größtenteils erst mit der neuen Kirche anfreunden, aus der Kirche des Architekten Johannes Reuter sen. aus Kassel ihre Kirche machen, sich in ihr einrichten mussten, nämlich mit den Kreuzwegstationen und einigen Heiligenfiguren aus der alten Kirche. Dies war natürlich ein Eingriff in die Schlichtheit des Innenraums der Kirche, stellte aber gleichzeitig eine Verbindung zur alten Kirche her, an der noch viele Erinnerungen, besonders der älteren Generation hingen.
Da das Generalvikariat einen größeren Tabernakel forderte, beschloss der Kirchenvorstand unter Vorsitz von Pastor Eugen Herich im Mai 1986 eine Umgestaltung des Chorraums. Im Zuge dessen bekam die Kirche einen Tabernakelaltar und auch einen neuen Ambo. Tabernakelaltar und Ambo wurden von Bildhauer Theo Sprenger aus Madfeld geschaffen und am Fronleichnamstag (18. Juni) 1987 feierlich geweiht. Auch diese Umgestaltungsmaßnahmen bedeuteten einen erheblichen Eingriff in den ursprünglich vom Architekten gewollten schlichten Stil des Innenraumes.
Ein neues Portal, ebenfalls von Theo Sprenger, wurde zu Ostern 1994 fertiggestellt.
In den letzten Jahren bekam die Kirche einen neu Außenanstrich, die Fenster wurden verglast, die Außentreppe ernuert und es wurde eine elektrische Adventskranzaufhängung, eine neue Lautsprecheranlage und eine Heizungsanlage für die Außentreppe angeschafft. Kurz gesagt wurden Baumaßnahmen durchgeführt, um unsere Kirche für die nächsten Generationen zu erhalten und die Arbeit ehrenamtlich Tätiger bei geringer werdender Zeit und geringer werdendem Interesse für das Ehrenamt zu vereinfachen.
Anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Schützenbruderschaft stiftete diese ein Vitus-Reliquiar, geschaffen von Boris Sprenger aus Madfeld, das beim Jubiläumsschützenfest am 27. August 2010 eingeweiht wurde.
Das Weihejubiläum unsere Kirche soll am Sonntag, den 01. September 2019 gefeiert werden. Um 10.30 Uhr zelebriert Pastor Manfred Müller das Festhochamt in der St. Vitus-Kirche, welches der Musikverein Messinghausen musikalisch mitgestalten wird. Die Fahnenabordnungen der Vereine nehmen bitte während des Festhochamtes Aufstellung im Altarraum. Nach dem Festhochamt findet ein kurzer Festzug zum Hüttenplatz statt, wo die Festgäste um 12.00 Uhr zum Jubiläumskirchweihfest begrüßt werden. Anschließend sorgt der Musikverein Messinghausen für Unterhaltungsmusik. Vor dem Vitus-Haus werden Speisen und Getränke angeboten. Im Vitus-Haus verkaufen die Mitglieder der Frauengemeinschaft ab 14.00 Uhr Kaffee und Kuchen. Ebenfalls im Vitus-Haus werden Ausstellungsstücke, wie Fotos, Urkunden, Zeitungsartikel und Kirchenmodelle aus den vergangenen 50 Jahren zu sehen sein. Für den Autoverkehr ist der Hüttenplatz während des Festes gesperrt. Die Anwohner des Hüttenplatzes werden gebeten, ihre Häuser zu beflaggen.
Schon jetzt freut sich die Pfarrgemeinde St. Vitus, viele Gäste aus nah und fern. Alle, die sich unserem schönen Gotteshaus besonders verbunden fühlen oder die es näher kennenlernen möchten, sind herzlich eingeladen, das Festhochamt mitzufeiern und anschließend das Jubiläumskirchweihfest zu besuchen.
Im Voraus gilt ein herzlicher Dank allen Vereinen und Gremien und allen fleißigen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen dieses Festes beitragen.
Ganz besonders wollen wir in diesen Tagen an alle denken, die den Bau der Kirche angeregt und durchgeführt haben, allen Spenderinnen und Spendern von Geld und Arbeitsstunden, sowie den Menschen, die in den vergangen 50 Jahren dafür gesorgt haben, dass unsere Kirche zum Gebet einlädt und dass dort würdig Gottesdienst gefeiert werden kann und schließlich allen, die unsere Kirche immer wieder aufgesucht haben, um die Sakramente zu empfangen und die Gottesdienste mitzufeiern.
BU.: Pastor Schneider, Dechant Peters aus Alme, Pater August Römer und die Abordnungen des Männergesangvereins und der Schützenbruderschaft empfangen den Kardinal zur Einweihung der Kirche
Quelle: Lukas Leisse