Jahresprogramm „800 Jahre Stadt Brilon“

Die Stadt Brilon feiert im nächsten Jahr ihr 800. jähriges Stadtjubiläum

brilon-totallokal: Das größte Fest im Rahmen des Stadtjubiläums werden die 40. Internationalen Hansetage vom 04. – 07. Juni 2020 sein. Darüber hinaus wird es aber auch eine Zeitreise durch die Geschichte Brilons geben. Angefangen im 13. Jahrhundert bis in die Zukunft ins 22. Jahrhundert hinaus.

In Zusammenarbeit mit dem Heimatbund Semper Idem e. V. wird eine Veranstaltungsreihe über die Jahrhunderte der Stadtgeschichte Brilons eingerichtet. Jeden Monat soll ein Jahrhundert in Form eines Themennachmittags Besucherinnen und Besucher zu verschiedenen Orten locken. Hierbei sind Vorträge, Ausstellungen, Stadtführungen und kleinere Präsentationen geplant.

Dieses Angebot wird durch die Zusammenarbeit mit der BWT Kultour durch verschiedene musikalische Veranstaltungen erweitert. Außerdem wird es noch einen Tag der Begegnungen, organisiert und begleitet vom Caritasverband Brilon, sowie einen Tag des Sports, organisiert und durchgeführt von der Stadt Brilon in Zusammenarbeit mit den Vereinen geben.

Indem man die Geschichte der Stadt erzählt versucht man die Identifikation und die Bindung mit der Stadt und der Heimat zu erhöhen. Die Themennachmittage wurden vor allem die Briloner Bürgerinnen und Bürger als Zielgruppe gestaltet. Es werden Vereine, Schüler, Wirtschaftsakteure und Politik in die Umsetzung und Gestaltung einbezogen.

Hier folgt nun ein Überblick mit kurzen Erläuterungen der Geschichte und der Veranstaltung selbst:

  1. Jahrhundert – Januar

Auftakt des Jubiläumsjahres ist ein Neujahrskonzert „Tanzt“ am Samstag, den 11.01.2020 sowie ein Neujahrsempfang am 12.01.2020 in der Schützenhalle für alle Bürgerinnen und Bürger.

Stadtgründung und Blütephase in Brilon

Im Jahre 1217 hielt sich nachweislich Erzbischof Engelbert von Berg in unserer Region auf und erhob Brilon zur Stadt. Damit begann eine spannende 800-jährige Reise mit Höhen und Tiefen. Das 13. Jahrhundert brachte der Stadt, den Bürgerinnen und Bürgern eine Blütephase. Handwerker schlossen sich zu Gilden zusammen. Sie gaben sich ebenso wie der Magistrat Statuten. In dieser Blütezeit wurden die mächtigsten Gebäude der Stadt, das Gildehaus (Rathaus) und die Kirche St. Petrus und Andreas, errichtet. Diese beiden stadtbildprägenden Gebäude stehen als Zeugen dafür.

Anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums kehrt der Stadtgründer Erzbischof Engelbert von Berg nach Brilon zurück. In einer Ausstellung werden die Herzreliquie und die berühmte Gipsskulptur aus dem Kölner Dom gezeigt. Die Stadt

Brilon erzählt mit dem Briloner Heimatbund – Semper Idem e.V. die Stadtgeschichte an den Orten, an denen sie sich zutrug.

So wird vom 15. Januar bis zum 31. Januar 2020 das Rathaus wieder zum Gildehaus. Die wichtigsten Handwerke der damaligen Zeit – Tuchmacher, Färber, Schmiede, Schumacher, Bäcker und Fleischer – zeigen dort ihre Produkte.

Am 19. Januar 2020 begrüßen wir den Nachfolger unseres Stadtgründers den derzeitigen Erzbischof Kardinal Woelki aus Köln in unserer Stadt.

Er wird mit unseren Priestern um Propst Dr. Richter und der Bevölkerung eine feierliche Messe zelebrieren.

  1. Jahrhundert – Februar 

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben,wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.“

Friedrich von Schiller, Wilhelm Tell

Schützen – Schnade – Selbstbewusstsein

Vor 700 Jahren wurden die Bürger durch Kriege, Krisen und Krankheiten gebeutelt.

Eine Antwort darauf war die Gründung der Schützengilde und der Stadtmiliz.

Mit der Schnade kontrollierten die selbstbewussten Briloner ihren Besitz. Das war notwendig, weil die reichen Bodenschätze an Eisenerz, Blei und Galmei immer wieder die Begehrlichkeiten der Nachbarn weckten.

Seit 1388 wird die Schnadetradition gepflegt, heute in guter Nachbarschaft als ein Volksfest mit unvergleichlicher Tradition.

Die St. Hubertus – Schützenbruderschaft, der Briloner Heimatbund – Semper Idem e.V. und die Stadt Brilon wollen mit Ihnen gemeinsam  auf eine Reise durch die Schützen- und Schnadetradition gehen.

Der Themennachmittag findet am 12.02.2020 im Hubertussaal der Schützenhalle stat. Dort wird auch eine mediale Ausstellung in der Zeit vom 13. – 20.02.2020 jeweils Nachmitttags aufgebaut.

  1. Jahrhundert – März

Stadt – Land – Dorf
Waren es im 15. Jahrhundert kriegerische Auseinandersetzungen mit dem hessischen Landgrafen, die das Leben in Scharfenberg erschwerten, steht es heute beispielhaft für die Erfolgsgeschichte aller 16 Dörfer. Anhand der „Winterschlacht

von Brilon“ möchten wir an die Geschichte vor 500 Jahren erinnern und beweisen, dass Stadt und Dörfer schon lange eng verbunden waren.

Was wäre Brilon ohne die Dörfer, was wären die Dörfer ohne Brilon?

Die Frage soll im Mittelpunkt einer Veranstaltung in der St. Laurentius – Kirche Scharfenberg am 11.03.2020 stehen. Scharfenberg steht dabei für alle Dörfer von A wie Alme, dem größten Dorf, bis E wie Esshoff, dem kleinsten Dorf. Alle haben ihre Geschichte, die mehr oder weniger in den vergangenen Jahrhunderten mit der Geschichte der Stadt in guten wie auch schlechten Zeiten verbunden war und seit der kommunalen Neugliederung mit Brilon die gemeinsame Stadt bilden.
Aus der Vergangenheit soll der Blick in die Zukunft gerichtet werden.

Erkundung der Hanseroute auf dem historischen Soestweg

Vom 07. – 08. März 2020 richten wir den Blick auch auf die Hansegeschichte der Stadt Brilon, denn im 15. Jahrhundert wurde sie das erste Mal nachweislich im Bund der Hanse erwähnt. Eine Gruppe von interessierten Bürgerinnen und Bürgern begibt sich auf dem historischen Soestweg wie die Handelsleute im 15. Jahrhundert bei Wind und Wetter über Rüthen nach Soest.

In Rüthen ist eine Zwischenübernachtung mit gemütlichen Abendessen geplant.

  1. Jahrhundert – April

Religion – Liebe – Macht
Reformation und Gegenreformation in Brilon

Mit dem 16. Jahrhundert beginnt auch im Sauerland die Zeit der Religionskonflikte. Eng verbunden mit dem Spiel um Macht und Besitz ist die Geschichte rund um den Kölner Erzbischof Gebhard Truchseß. Liebe, Ehrgeiz und Machthunger waren die Bewegründe des vormals katholischen Fürsten, ganz Westfalen in einen Strudel von Konflikten und Gewalt zu stürzen.

Auch Brilon war Teil dieser Geschichte. Als Hauptstadt des Herzogtums Westfalen besaß die Bürgerschaft einen hohen Stellenwert bei den Plänen des Erzbischofs.

Am 22. April 2020 erzählt der Heimatbund die Geschichte um Religion, Liebe und Macht neu. Wie schlugen sich die Briloner in den Truchseß’schen Unruhen? Auf welche Seite schlugen sie sich? Was waren die Folgen der Entscheidungen durch den damaligen Magistrat für die Stadt?

  1. Jahrhundert – Mai

Krieg – Krisen – Kloster
Die (Wieder)eröffnung des Minoritenklosters

Wenn nach dem wichtigsten Ereignis des 17. Jahrhunderts in Brilon gefragt wird, denkt man an Hexenprozesse, den Dreißigjährigen Krieg und Epidemien.

Neben diesen Krisen gibt es bemerkenswerte Fortschritte der Stadtentwicklung. Ein Beispiel hierfür ist die Gründung des Minoritenklosters am Steinweg. 1655 eröffnet, schufen die Brüder hier eine wertvolle Klosterkultur, die ihre Spuren hinterließ. Das Skriptorium des Klosters brachte eine nie gekannte Schriftlichkeit nach Brilon. Die Gegenreformation der Mönche sorgte für den Bau zahlreicher Bildstöcke, die heute zu den wichtigsten Denkmälern der Stadt zählen. Und das Klostergebäude selbst stellt den Anfang der höheren Bildung innerhalb der Stadtmauern dar.

Für einen Tag erwacht am 13. Mai 2020 das Kloster mit Brüdern, die aus ihrem Leben vor 400 Jahren berichten.

Tag der Begegnungen

Der europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 05.05.2020 ist der Anlass für einen „Tag der Begegnungen“. Hier zeichnet sich der Caritasverband Brilon verantwortlich. Geplant ist eine Aktion am 09.05.2020 von 10.00 – 14.00 Uhr vor dem Rathaus in Brilon. Unter anderem plant man den Aufbau einer Bank der Toleranz, ein World Café und einige weitere Dinge. Ziel dieser Veranstaltung ist die Menschen für das Thema zu sensibilisieren.

Tag des Sports

Die Grundidee des Fußball- und Familientages der Unternehmensinitiative BigSix war von Beginn an, allen Sportvereinen der Stadt Brilon eine Präsentationsfläche zu bieten und somit ein buntes Programm für die ganze Familie aufzustellen. Diese Idee wird im Jubiläumsjahr nochmal aufgegriffen.

Am 23.05.2020 bekommen die Sportvereine aus den 16 Ortschaften und der Kernstadt die Möglichkeit sich dem breiten Publikum zu präsentieren. Ziel ist es, die unterschiedlichen möglichst vielen Menschen zu zeigen und sie dafür zu begeistern.

Juni– 40. Internationalen Hansetage

Unter dem Motto „Hanse.Heimat.Handgemacht“ legen wir auch hier großen Wert auf Heimat und beziehen es immer wieder in den unterschiedlichen Programmpunkten ein.

Die 40. Internationalen Hansetage stellen die größte Veranstaltung im Rahmen des Stadtjubiläums dar und werden durch ein anderes Projektteam organisiert und durchgeführt. Die Finanzierung der Hansetage findet hier keine Berücksichtigung.

  1. Jahrhundert – Juli

Feurio – Feuer und Flamme
Stadtbrände – Schrecken und Not und Impulse für die Stadtentwicklung

Vier große Stadtbrände verwüsteten im 18. Jahrhundert ganze Quartale und brachten Schrecken und Not für die Bevölkerung. Die Brände gaben der Stadtentwicklung stadtbildprägende Impulse. Bettelbriefe mussten ausgestellt, Häuser wieder aufgebaut und Brandopfer bestattet werden. Es musste eine professionelle freiwillige Feuerwehr her. Eine Brandschutzordnung und die Provinzialfeuerversicherung hatten ihre Geburtsstunden.

Mit dem Briloner Heimatbund – Semper Idem e.V. begeben Sie sich am 15.07.2020 auf eine Zeitreise auf Schusters Rappen auf Spurensuche durch die Stadt zu den Orten und Häusern, die davon zeugen.

Musikabend unter dem Motto „800 Jahre Stadt Brilon“

Im Rahmen des Musiksommers wird ein Special-Abend unter dem Motto „800 Jahre Stadt Brilon“ geplant.

  1. Jahrhundert – August

Industrielle Revolution in Brilon
Gewerkenfamilien hinterlassen ihre Spuren

Eines der Denkmäler dieser Zeit ist das 1804 erbaute Haus Hövener. Bis 1999 lebten Angehörige der Unternehmerfamilien Kannegießer-Unkraut-Hövener in diesem Gebäude. Sie gelten als die Gewinner und Lenker der Industrialisierung. Als Wirtschaftsbürger prägten sie über 4 Jahrhunderte die Region. Sie lebten anders als die überwiegende Mehrheit der Briloner Bevölkerung. Um diesen Lebensstil auch deutlich zur Schau zu stellen, bewohnten die Unternehmer das repräsentative Gebäude direkt am Markt.

Der Museumsgarten des Hauses Hövener wird am 12.08.2020 zum Treffpunkt. Danach werden bei einem Stadtspaziergang andere Gewerkenhäuser vorgestellt.

Sternwanderung „16+1 = 26.049“

Die Überschrift ist symbolisch zu verstehen und bedeutet, dass wir die Bürgerinnen und Bürger aus den 16 Ortschaften und der Stadt Brilon auf dem Marktplatz der Stadt Brilon versammeln möchten um gemeinsam die „800“ zu stellen. Die Durchführung ist für den 16. August 2019 geplant.

  1. Jahrhundert – September

Bergbaustadt – Ackerbürgerstadt – Industriestadt
Brilon auf dem Weg zum modernen Wirtschaftsstandort

Heute erinnern sich zahlreiche Briloner an die damaligen tonangebenden Firmen Akkumulatorenfabrik Hoppecke, Degussa, Dominit, Nolte Möbel, Henning und weitere bedeutende Firmen.

Die Firma Akkumulatorenfabrik Hoppecke besteht heute noch als Weltmarktführer unter dem Firmennamen Hoppecke.

Dieses Unternehmen ist ein herausragendes Beispiel für die Wirtschaftsgeschichte Brilons nach der vorletzten Jahrhundertwende. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet, entwickelte sich in Hoppecke ein bemerkenswerter Wirtschaftsstandort.

Plumbum Germanicum, das Blei aus Brilon, wurde schon zur Zeitenwende mit den Römern gehandelt. Die Firma Hoppecke unterhält heute noch eine Bleihütte. Das ist etwas Besonderes.

Um an diese erfolgreiche Unternehmensgeschichten zu erinnern und die Bedeutung des für Brilon so wichtigen Rohstoffes Blei zu erläutern, laden wir alle interessierten Bürgerinnen und Bürger nach Hoppecke ein. Wissenschaftler stellen die Besonderheit des Rohstoffes Blei für Brilon und die Region heraus. Vergangenheit und Gegenwart treffen sich am 16. September 2020 in Hoppecke.

Im September wird auch das jährliche Altstadtfest stattfinden. Im Jahr 2020 wird selbstverständlich auch das Jubiläum eine wesentliche Rolle spielen.

  1. Jahrhundert – Oktober

Der Wald – unser Stolz

Lebensgrundlage heute und in Zukunft

Der Stadtwald steht für Generationen und Bürgernähe.

Der Wald trägt in Zeiten des Klimawandels einen wesentlichen Teil zu unserer Lebensqualität bei. Gleichzeitig fordert er durch Dürre, Borkenkäfer und Windwürfe neue Konzepte. Unser Forstamt hat sich zum Ziel gesetzt, einen ertragreichen, zukunftsfähigen Mischwald zu schaffen, um für Tiere, Pflanzen und Menschen eine Heimat zu bieten. Wie der zukunftsfähige Wald aussieht, ist vor dem Hintergrund der derzeitigen Krise eine wichtige Frage unserer Zeit, die gemeinsam gelöst werden muss.

Der Wald ist der nachwachsende Rohstoff, den wir benötigen

Unsere Sägewerke benötigen den Rohstoff Holz. Tischler- und Schreinereibetriebe gestalten aus unserem Holz besondere Werkstücke. Darüber hinaus benötigen die Industriebetriebe Impuls, Puris und viele andere kleine und große holzverarbeitende Unternehmen den Rohstoff Holz.

„Wir machen mehr aus Holz“ ist der Slogan der Firma Egger. Sie ist mit rd. 1.200 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber unserer Stadt.

Weil der Stadtwald unser aller Stolz ist, laden wir Sie ein, am 7.Oktober 2020 Bäume in unserem Stadtwald zu pflanzen.

Danach sind wir Gäste der Firma Egger.

  1. Jazz Nacht

Die Jazz Nacht feiert im Jahr des 800 jährigen Stadtjubiläums auch Jubiläum. Dies ist für den Organisator Thomas Mester von der BWT Kultour Anlass genug um ein Weltklasse Ensemble nach Brilon zu holen. Der Name der Band wird in diesem Jahr bei der 24. Jazz Nacht bekannt gegeben.

  1. – 22. Jahrhundert – November

Zukunft – schaffen wir das?

Dazu soll das 56. Briloner Wirtschaftsforum am 4. November eine Antwort geben. Wie schaffen es Stadt Brilon, Wirtschaft, Bevölkerung und Ehrenamtliche der unterschiedlichen Vereine der Stadt und der Dörfer die richtigen Weichen in die Zukunft zu stellen?

Zu dem Wirtschaftsforum sind alle Interessierten eingeladen.

Brilon.Zukunft.Dezember

Blick in die Zukunft

Im geschichtsträchtigen Gildehaus (Rathaus) begannen wir unsere Reise durch 800 Jahre Stadtgeschichte mit der Stadtgründung und unserem Stadtgründer Engelbert von Berg. Unsere Zeitreise führte uns über die Vergangenheit und die Gegenwart in die Zukunft.

Wie die Zukunft aussehen könnte haben Kinder und Jugendliche auf ihre Weise dargestellt. Der Kreativität wurden keine Grenzen gesetzt.

Wir können gespannt sein, wie sich die jungen Brilonerinnen und Briloner ihre und unsere Zukunft vorstellen.

Die Werke werden ab dem 9. Dezember im Bürgerzentrum Kolpinghaus präsentiert, danach bis zum 12. Januar 2021 im Rathausfoyer ausgestellt.

Wie stellen sich unsere Politiker die Zukunft unserer Stadt vor. Dazu wird es eine Podiumsdiskussion geben.

Quelle:

Team Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Brilon

 

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