Das Egger-Sägewerk erhält den Sicherheitspreis für ein neu entwickeltes Arbeitsschutz Konzept!

„Wir müssen unsere Kollegen schützen!“

brilon-totallokal: Welche Parallele gibt es zwischen einem Eisberg, der schon der Titanic zum Verhängnis wurde, und einem Unfallgeschehen? Ganz einfach – man sieht nur die Spitze, aber das Ursächliche nimmt man nicht wahr. Bezogen auf Arbeitsunfälle, sind es die teils schweren Unfälle, die man mit Erschrecken sehen muss. Was nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, sind die Ursachen, die dazu geführt haben und die es gilt, auszumerzen.

 

„Eisberg abtauen!“

Das Team des Projekts  „Eisberg abtauen“  entwickelte ein neues  Arbeitsschutz Konzept im Egger-Sägewerk, das am 21. Oktober 2019 von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) mit dem Sicherheitspreis ausgezeichnet wurde. „Eine Firma ist nur dann erfolgreich, wenn man gute Mitarbeiter hat, d.h. deren Gesundheit hat oberste Priorität und das geht mit der Arbeitssicherheit einher,“ betonte Paul Lingemann, technischer Leiter des Sägewerks, in dem 240 Mitarbeiter beschäftigt sind. Vor sechs Monaten wurde das Projekt „Eisberg abtauen“ von Christian Happe, Produktionsleiter der Hobelhalle, ins Leben gerufen. Stress, Störungen, Fehlverhalten – all das können Ursachen für Unfälle sein. Auch Qualität, Kosten und Umwelt sind Aspekte, die mit beachtet werden müssen. Zehn Workshops sind durchgeführt worden. Es ist auf Augenhöhe diskutiert worden und auch die Verwaltung ist miteinbezogen worden. Ca. 150 Verbesserungsvorschläge sind eingegangen, dabei beziehen sich 33 auf die Hobelhalle, die zu 90 % bereits umgesetzt worden sind, beispielsweise im Bereich der Sortieranlage für das Schnittholz und bei der Entsorgung der Holzreste.

 

Null-Arbeitsunfälle ist das Ziel!

Das Sägewerk ist seit elf Jahren in Betrieb und es hat seitdem einen tödlichen Arbeitsunfall gegeben. Die einfachere und vor allem bessere Strukturierung der Sicherheitsunterweisung mit aufeinander aufbaubaren Schritten – theoretisch und praktisch ausprobiert – ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Null-Arbeitsunfällen. Seit Sommer 2019 wird das Schulungsmodell aktiv im Arbeitsbereich der Hobelhalle umgesetzt. „Die Sicherheitskultur muss sich stetig weiterentwickeln,“ so Paul Lingemann.  Auch für Klaus Pachurka und Ute Emsel von der Berufsgenossenschaft Holz und Metall ist es das hehre Ziel, dass keine Arbeitsunfälle mehr passieren.  „Wir müssen unsere Kollegen schützen!“  Harald Dehn, Egger-Deutschland Personalleiter, brachte es auf den Punkt.

 

Die Preisübergabe fand  im Arbeitsbereich der Hobelhalle statt. Die gesamte Belegschaft der Halle  sowie die Werks- und Personalleitung war bei diesem wichtigen Termin anwesend. Der Bereich Arbeitssicherheit und Prävention wird auch weiterhin im Fokus stehen. Es gilt, Verbesserungsvorschläge und Ideen (Ideen-Ausweis!) zu sammeln und dann umzusetzen. Die Trophäe „Schlauer Fuchs“ und Prämien locken! Aber das sollte nicht ausschlaggebend sein, sondern der  Schutz jeden einzelnen Mitarbeiters.

 

Quelle: Ursula Schilling

Teilen Sie diesen Bericht mit Ihren Freunden