Dirk Wiese: „Dürre, Hitze und ein nie dagewesener Schädlingsbefall stellen die Wälder gerade in Nordrein-Westfahlen vor riesige Herausforderungen
brilon-totallokal: In den vergangenen Tagen hat sich der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages auf wichtige Finanzhilfen für die deutschen Wälder geeinigt. Insgesamt stehen für die nächsten vier Jahre knapp eine Milliarde Euro für die vom Klimawandel besonders betroffenen Wälder zur Verfügung. Neben den bereits im Haushaltsentwurf veranschlagten ca. 76 Millionen Euro konnte sich die SPD-Bundestagsfraktion zusammen mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz durchsetzen, dass zusammen mit den Mitteln der Bundesländer knapp 870 Millionen Euro aus dem Energie- und Klimafonds unter anderem für einen standortangepassten Waldumbau sowie die Förderung des Holzbaus genutzt werden können.
Dazu erklärt der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete, Dirk Wiese: „Dürre, Hitze und ein nie dagewesener Schädlingsbefall stellen die Wälder gerade in Nordrein-Westfahlen vor riesige Herausforderungen. Über elf Millionen Bäume sind hier bis-her abgestorben oder vom Borkenkäfer befallen. Mittlerweile ist die soziale, ökologische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Wälder extrem geschwächt. Daher bin ich dem Vizekanzler Olaf Scholz äußerst dankbar, dass nun endlich Mittel im erheblichen Umfang zur Begegnung dieser Krise zur Verfügung stehen. Regierungserfahrung und Fachwissen haben sich durchgesetzt.“
Eine Folge müsse sein, dass Holz als einer der besten CO2-Speicher mehr als Baustoff genutzt werde. Gerade der öffentliche Sektor müsse in seiner Vorbildfunktion vorne weg gehen. „Zudem müssen die Bauordnungen angepasst und in die Brandschutzforschung investiert werden. Hier muss der Druck auf die zuständigen Bundes- und Landesbauministerien steigen“, so MdB Wiese.
Wiese betont abschließend: „Vor diesem Hintergrund muss das zentrale Förderinstrument für den Wald und die ländlichen Räume, die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK), reformiert werden. Seit 2015 wurden hier rund 440 Millionen Bundes- und Ländermittel nicht abgerufen. Diese Investitionen fehlen nun den Wäldern und den ländlichen Regionen. Daher appelliere ich, dass nun Ressortegoismen überwunden und die Mittel flexibilisiert werden, so dass Projektierung, Durchführung und Abrechnung von Fördermaßnahmen zum Beispiel im Wald auch in zwei und nicht wie bisher nur in einem Jahr möglich werden. Die Krise des Waldes ist im Lichte des Klimawandels einfach zu gewaltig, als das man sich mit Formalismen aufhalten kann.“
Hintergrund: NRW hat ca. 935.000 ha – 27 % der Landesfläche – Wald (Bundesschnitt 32 %), wobei davon 42 % Nadel- und 58 % Laubwälder sind. Die wichtigsten Baumarten in NRW sind Fichte (30 %), Buche (19 %) und Eiche (17 %).
Quelle: Irmgard Sander, Wahlkreissekretärin