Rheinische Post: Laschet gegen Dienstpflichtjahr: Keiner erfüllt seine Aufgaben gerne, wenn er gezwungen wird

Der Eingriff in die Freiheit junger Männer sei bei der Wehrpflicht mit dem höheren Gut der Landesverteidigung begründet worden.

(ots) NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Einführung eines allgemeinen Dienstpflichtjahres angemeldet, über das die CDU unter Leitung von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer am Donnerstag beraten will. „Ich habe generell meine Zweifel, ob es klug ist, 18-Jährige zwangszuverpflichten, etwas Soziales zu tun. Da gibt es auch verfassungsrechtlich hohe Hürden“, sagte der stellvertretende CDU-Chef der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Er teile die Bewertung seines hessischen Amtskollegen Volker Bouffier, der sich ebenfalls für ein freiwilliges Jahr aussprach.

 

„Ich glaube, dass die Anregung von Annegret Kramp-Karrenbauer für mehr Dienst und soziales Engagement wichtig ist. Ich finde es auch gut, zu einem solchen Thema ein Werkstattgespräch zu machen und unterschiedliche Meinungen zu betrachten.“ Aber: „Wir müssen den sozialen Dienst und die Bundeswehr so attraktiv machen, dass die jungen Menschen gerne und freiwillig kommen. Keiner erfüllt seine Aufgaben gerne, wenn er dazu gezwungen wird.“ Der Eingriff in die Freiheit junger Männer sei bei der Wehrpflicht mit dem höheren Gut der Landesverteidigung begründet worden. „Das wurde 2011 als nicht mehr erforderlich erachtet, auch weil Ungerechtigkeiten bei der Einberufung entstanden waren. Mit einem Dienstpflichtjahr könnte es neue Ungerechtigkeiten geben.“

 

Quelle:Rheinische Post / Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Bild: AdobeStock-41380567

Teilen Sie diesen Bericht mit Ihren Freunden