Metergenaue Ortung von 112-Handyanrufen im Notfall

 

Wenn im Notfall nicht der genaue Einsatzort benannt werden kann, dann kann nur noch die Ortung des Mobiltelefons helfen.

 

brilon-totallokal: „Dies ist überdurchschnittlich oft bei ortsunkundigen Urlaubsgästen im Hochsauerlandkreis der Fall“, so Leitstellenleiter Michael Schlüter. Im flächengrößten Landkreis Nordrhein-Westfalens, dem Hochsauerlandkreis, sind dies keine Einzelfälle.

 

Mit Hilfe der „Advanced Mobile Location“, kurz „AML“, ist es den Leitstellen nun unmittelbar während des Notrufdialogs möglich, im Falle fehlender oder unzureichender Ortsangaben, Mobilfunkteilnehmer metergenau zu lokalisieren. „Es ist uns bei Unfällen auf den Autobahnen im Kreisgebiet möglich, sofort die Fahrtrichtung eines vielleicht verunfallten Fahrzeugs durch die neue Technik zu ermitteln“, erklärt Einsatzbearbeiter Olaf Kraft in der Mescheder Leitstelle. Wichtig sei vor allem, dass die Anrufer die aktuellsten Updates ihrer Betriebssysteme auf dem Mobiltelefon installiert haben.

 

Nachdem es noch bis vor einigen Jahren stets unabdingbar war, den genauen Aufenthaltsort von verletzten Personen möglichst detailliert über den Anrufer zu erfragen, folgten im Laufe der Zeit verschiedenste Hilfsmittel, um die Rettungskette in Bezug auf die Ermittlung des Einsatzortes zu verkürzen und den Hilfeersuchenden schnellstmöglich den Rettungsdienst oder die Feuerwehr zur Hilfe zukommen zu lassen.

 

Und so funktioniert AML:
Mit Absetzen eines Notrufs auf die 112 wird unmittelbar und für den Anrufer völlig kostenneutral, ein Datenpaket mit den Standortdaten zu zwei verschiedenen Servern im Bundesgebiet geschickt. Die Leitstelle der Feuerwehr Berlin und die Integrierte Leitstelle der Feuerwehr Freiburg betreiben diese Server.

 

Die Leitstelle des Hochsauerlandkreises in Meschede greift im Bedarfsfall die übertragenen Standortdaten über die Kollegen in Berlin und Freiburg ab. Die Ortung funktioniert aus Datenschutzgründen tatsächlich nur nachdem der Notruf 112 gewählt wurde. Ebenso stehen die dann ermittelten Standortdaten, die zum Zeitpunkt des Notrufs erfasst wurden, auch für nur 60 Minuten den Leitstellen zur Einsatzbearbeitung zur Verfügung.

 

Danach werden die Standortdaten auf den Servern wieder gelöscht. Bei sogenannten Dual-Sim-Handys oder ausländischen Mobilkarten kann es derzeit noch zu Übertragungsproblemen kommen.

 

Quelle (Text & Bild): Pressestelle Hochsauerlandkreis

 

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