Handwerkskammer bedankt sich bei Ausbildungsbotschaftern für ihren Einsatz
brilon-totallokal: Diese Zahlen muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: 70 aktive
Ausbildungsbotschafter zurzeit, innerhalb von vier Jahren 240 geschulte Botschafter, 190 Schulbesuche, 6400 Schülerkontakte. Diese Bilanz belegt eindrucksvoll das Erfolgsmodell „Ausbildungsbotschafter“. Jetzt ehrte die Handwerkskammer Südwestfalen die Botschafter für ihren Einsatz.
Dabei drehte sich in munteren Gesprächsrunden alles um das Thema Ausbildung: Während sich HwK-Geschäftsführer Fabian Bräutigam bei den Ausbildungsbetrieben für ihre Bereitschaft bedankte, die Botschafter für ihre Einsätze freizustellen, zog Vizepräsident Michael Neuhaus seinen Hut vor den jungen Menschen und lobte sie für ihren Mut, sich vor Schulklassen zu stellen: „Sie zeigen, dass Sie von Ihrem Beruf überzeugt sind.“
Frauen in Männerberufen oder umgekehrt – klappt das? Ja! Mit alten Klischees räumte die erste Talkrunde auf. Verena Kurth, die Leiterin des Team Fachkräftesicherung bei der Handwerkskammer, ließ dazu Tom Seifert, Konditorlehrling im Tortenatelier Schwanbeck, und Ingenieurin Carolin Schwefer von ihren Erfahrungen berichten. Vor dem Studium machte
Schwefer eine Ausbildung zur Anlagenmechanikerin, über diese Kombination ist sie froh: „Ich weiß, wovon ich rede.“ Selbstverständlich wird sie als Frau auf der Baustelle akzeptiert, auch wenn die erste Zeit hart war: „Aber, wenn man die Grenzen absteckt, läuft es gut.“
Sowohl Seifert als auch Schwefer mussten sich gegen die Vorbehalte ihrer Eltern durchsetzen. Hier zeige sich, wie wichtig gute Beratung ohne Vorbehalte sei, machte Cornelia Homfeldt, Beauftragte für Chancengleichheit von der Agentur für Arbeit Meschede-Soest, deutlich. Und dass weibliche Auszubildende für ein besseres Betriebsklima in der Werkstatt sorgen, weiß Georg Harnischmacher nur zu gut. Bei der Walter Schneider GmbH werden seit einigen Jahren erfolgreich junge Kfz-Mechatronikerinnen ausgebildet.
Bevor es aber überhaupt zur Ausbildung im Handwerk kommt, müssen die Interessen geweckt werden: Genau dieses Ziel verfolgt die „Mobile Schülerwerkstatt“ – Thema der zweiten Talkrunde. Im Klassenzimmer kann ausprobiert werden, wo die handwerklichen Stärken liegen: Praxis statt Theorie. Dass das bei den Schülern gut ankommt, bestätigte die Runde mit Ausbildungsbotschafter Gilbert Hecking (Fahrzeugbau Vogel), Elektrotechnikermeister Michael Köppe, und Katharina Mikolajczak von der Sekundarschule am Eichholz. Köppe betonte, wie wichtig es bei der Nachwuchswerbung sei, als Betrieb direkt in die Schulen zu gehen. Sie ist von Anfang an mit Herzblut dabei: Der Einsatz der Ausbildungsbotschafter ist dem Engagement von Bianca Weickardt zu verdanken, die bei der Handwerkskammer Südwestfalen dafür die Fäden in
der Hand hält: Mit persönlichen Dankesworten bat sie die Botschafter mit ihrenAusbildern zur Urkundenübergabe auf die Bühne – eine Anerkennung, über die sich alle sichtlich freuten. Es werden immer neue Ausbildungsbotschafter gesucht. Interessierte Betriebe und Auszubildende, Lust auf´s Handwerk und ihren Beruf zu machen möchten, werden gebeten, sich bei Bianca Weickardt zu melden: Telefon 02931/ 877-328, E-Mail: [email protected]
Bildzeile: „Komm ins Handwerk“ lautet ihre Botschaft: Für den Einsatz der Ausbildungsbotschafter bedankte sich jetzt die Handwerkskammer bei der Urkundenverleihung.
Foto: Handwerkskammer Südwestfalen
Quelle: Kathrin Dictus – Handwerkskammer Südwestfalen