Alles ist schwer, bevor es leicht wird

 

Exkursion nach Asien: Ausbilder-Update 2020

 

brilon-totallokal: Goldene Buddhafiguren, chinesische Glücksmünzen, Plakate mit japanischen Schriftzeichen und rote Lampions wohin das Auge reicht: Ein Hauch von Asien prägte in diesem Jahr das Ausbilder-Update des IHK-Bildungsinstituts unter dem Motto: „Ausbildungskultur heute: Werte, Willenskraft und Work-Life-Balance“. Als Keynote-Speaker war Marc Gassert zu Gast, der unter anderen von seiner Zeit im chinesischen Kloster Shaolin berichtete.

 

Roman Bohle, Leiter des IHK-Bildungsinstitutes, dankte in seiner Eröffnungsrede den Ausbilderinnen und Ausbildern, die wesentlich dazu beitragen, die Fachkräfteausbildung und -sicherung in einer starken Region Hellweg-Sauerland voranzutreiben, und begrüßte damit alle 70 Gäste, die am siebten Ausbilder-Update teilnahmen. „555 Gäste durften wir in den bisherigen sieben Ausbildertagungen zählen. 4650 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben seit Gründung der Akademie für Ausbilder und Auszubildende im Jahr 2014 an unseren Seminaren und Lehrgangsveranstaltungen teilgenommen. Mit Spannung erwarten wir in diesem Jahr die 5000. Teilnehmerin oder den 5000. Teilnehmer“, sagte Roman Bohle.

 

Im ersten Teil der Veranstaltung warteten auf die Ausbilder verschiedene Workshops: Dozent Dr. Andreas Steuter zeigte auf, wie die Ausbildungsbegleiter Stressoren wirksam managen, eine starke Resilienz aufbauen und in jeder Situation sachlich und fachlich kommunizieren. Die Diplom-Psychologin Britta Moskon vermittelte in ihrem Workshop das Know-how, Werte im Ausbildungsalltag zu verankern. Der dritte Workshop stand unter dem Leitsatz „Der Wille! Wie Sie ihn antreiben und dauerhaft bei der Arbeit halten“. Dabei erklärte Personalcoach Dirk Hüther, wie Auszubildende wirklich dauerhaft motiviert werden.

 

Nach zweistündiger Workshopzeit begrüßte dann der Meister in Karate, Taekwondo und Shaolin Kung Fu die Teilnehmer des Ausbilder-Updates: „Alles ist schwer, bevor es leicht wird! Mit dem Wissen der Shaolin zu mehr Disziplin und Willenskraft“, lautete der Titel des Impulsvortrags von Marc Gassert. Er verbrachte einen Großteil seines Lebens in unterschiedlichen Kulturen auf verschiedenen Kontinenten und erlernte bei namhaften Großmeistern die asiatische Kampfkunst. In München studierte er Kommunikationswissenschaft und Interkulturelle Kommunikation, in Tokio Japanologie.

 

Nach dem Studium hat er eine Zeit lang im Kloster Shaolin im Zentrum Chinas verbracht. Das Schlafen im Kloster auf Betonboden nur mit einer Matte, das frühe Wecken mit Gong um halb fünf morgens, der einundzwanzig Kilometer lange Morgenlauf und das lange Tagestraining mit Kampfsport, Bewegung und Meditation ließen den Zuhörer erahnen, welche Strapazen damit verbunden waren. Sein Fazit nach dem Aufenthalt: Mit der Peitsche mache man die Menschen kaputt, mit dem Belohnungssystem kriege man die Menschen ebenfalls nicht, denn Motivation verlasse einen schnell, weil sie eine Diva sei – also brauche man die Disziplin.

 

Als menschliche Antriebskräfte unterschied Gassert die biologischen Antriebe, die individuellen Werte, die auf der jeweiligen Kultur basierten, und die Willenskraft und schlug damit auch den Bogen zu den vorausgegangenen Workshops. Gassert gab Handlungsanleitungen in Tools, die er jeweils ausführte und mit Beispielen anreicherte: Die fetteste Kröte am Tag zuerst schlucken; Hör auf zu jammern; Lass den Konjunktiv weg; Verzichte zugunsten von jemand anderem auf etwas, Nutze Dein Wissen; Fokussiere Dich und bündele deine Konzentration.

 

Eine eindrucksvolle Übung, ganze drei Minuten in der Hocke zu bleiben, nutzte Gassert, um zu demonstrieren, was in Körper und Geist ablaufe. Eine nahezu magische Darbietung – das Verbiegen eines Stahl-Stabes von Hals zu Hals – ließ die Teilnehmer erahnen, was allein mit Hilfe von Konzentration und Willenskraft möglich sein kann. Gegen Ende schlug Gassert mit einem Hieb einer gefüllten Flasche den Boden aus als Sinnbild für ein Burnout, bevor er an einem alten chinesischen Set-Spiel die menschlichen Wünsche und Hoffnungen veranschaulichte.

 

„Wir freuen uns, den Teilnehmern einen inspirierenden Nachmittag geboten zu haben, aus dem sicherlich jeder etwas für seine Arbeit herausziehen konnte“, resümierte Roman Bohle abschließend und gab noch einen Ausblick auf das nächste Ausbilder-Update am 2. März 2021. Dann werden sich Auszubildende einer Challenge im Bereich Projektmanagement stellen. Infos sind bereits online unter www.ihk-bildungsinstitut.de oder können erfragt werden unter [email protected].

 

 

Bild: Mit Disziplin zum Ziel – die Dozenten des IHK-Bildungsinstituts gingen mit Marc Gassert (li.) auf eine Reise in den fernen Osten: Roman Bohle (2.v.li.), Britta Moskon, Dr. Andreas Steuter (re.). Foto: IHK-Bildungsinstitut

 

Quelle: Elisabeth Susewind – Industrie- und Handelskammer Arnsberg Hellweg-Sauerland

 

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