Kirche in Zeiten von Corona

 

Kirchenkreis gibt weitreichende Handlungsempfehlungen

 

brilon-totallokal: Das Corona-Virus macht auch vor den Kirchentüren und Gemeindehäusern nicht halt. Der Kreissynodalvorstand (KSV) des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg hat daher in seiner jüngsten Sitzung  weitreichende  Handlungsempfehlungen für die achtundzwanzig Kirchengemeinden beschlossen.

 

„Die außerordentliche Gefährdung durch das Corona-Virus und der rasante Anstieg der Infektionsfälle nötigt zu radikaler Aufmerksamkeit und Vorsicht“, erklärt Superintendent Dieter Tometten. Der KSV habe sich intensiv mit der aktuellen Situation beschäftigt und versuche mit diesen Empfehlungen, auch der besonderen Verantwortung, die die Kirche in dieser schwierigen Zeit habe, Rechnung zu tragen.

 

Tometten: „Uns ist die seelische Belastung bewusst, die die Situation allgemein, die Gefährdung eines jeden Einzelnen, die Ungewissheit und in Quarantänesituationen die Isolation und erst recht die tatsächliche Infektion bedeuten. Das braucht einen wichtigen Platz in unserem kirchlichen Wahrnehmen. Wir werden diesen seelsorglichen Auftrag aufmerksam annehmen und für diese Menschen dasein, so gut wir können. Wir haben  vor allem Zuspruch zu geben.“

 

Der KSV rät, zunächst bis Ostern alle größeren Veranstaltungen abzusagen. Gottesdienste sollen zunächst weiterhin stattfinden. Allerdings sollen Abendmahlfeiern nach Möglichkeit ausfallen; in jedem Fall aber auf den Gemeinschaftskelch verzichtet werden. Jeder Gottesdienstbesucher wird aufgefordert, die notwendigen hygienischen Maßnahmen zu beachten und  auf Händeschütteln und Umarmungen zu  verzichten.

 

Bereits jetzt sollte auch an die Konfirmationsfeiern gedacht werden, die Ende April stattfinden. Der KSV rät dazu, sie in kleinerem Rahmen zu planen oder auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Für  den Konfirmandenunterricht und die Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen gibt es die Empfehlung, sie so lange durchzuführen wie auch Schulen und Kindergärten geöffnet haben.

 

Das Kreiskirchenamt in der Puppenstraße in Soest wird bis auf weiteres und zu den gewohnten Öffnungszeiten zu erreichen sein. Allerdings, so der Superintendent, sei  es ratsam, nur in wirklich dringenden Fällen das Amt persönlich aufzusuchen: „Vieles lässt sich per Telefon oder Mail klären.“ Deshalb wird auch die Empfehlung ausgesprochen, verstärkt und konsequent Telefon- und Videokonferenzen einzusetzen.

 

„Wir wissen“, so Superintendent Tometten, „dass diese Empfehlungen weitreichend, zum Teil auch schmerzhaft und unbequem sind. Sie dienen allein dem Ziel, die Ansteckungsgefahr zu verlangsamen und erfolgen in der Hoffnung, in absehbarer Zeit zu einer neuen Normalisierung zu finden, in der wir aus dieser schwierigen Phase gelernt haben.“ (Lim)

 

Bild: Superintendent Dieter Tometten: Tragen unserer Verantwortung in schwerer Zeit Rechnung.

 

Bildquelle: Hans-Albert Limbrock

Quelle: Hans-Albert Limbrock -Evangelischen Kirchenkreis Soest-Arnsberg

 

Teilen Sie diesen Bericht mit Ihren Freunden