Hubertas kurze Briloner Stadtgeschichten
brilon-totallokal: Liebe Kinder, Omas, Opas, Eltern und Eselfreunde,
Zahlreiche Menschen aus verschiedenen armen Ländern versuchen heutzutage über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Früher gab es Menschen aus Deutschland, die ihre Heimat verließen und ihr Glück in anderen Ländern suchten.
Alleine im 19. Jahrhundert wagten wohl mehr als fünf Millionen Menschen besonders aus wirtschaftlichen Gründen den Neuanfang z.B. in Amerika. Auch die Vorfahren des amerikanischen Präsidenten Trump wanderten nach Amerika aus. Agenturen sorgten für die Schiffspassagen. Hoffnungsfroh begaben sich am 11. Oktober 1836 der Schuhmachermeister Bernhard Sonntag und seine Frau Gertrud Schlüter mit ihren sechs Kindern Maria, Amalia, Lisette, Joseph, Bernhard und Carolina auf den Weg nach Amerika. Auch der Geselle (der Name ist nicht bekannt) war dabei. Zuerst ging es wohl von Brilon aus mit dem Pferdewagen bis nach Beverungen an der Weser und dann mit dem Weserschiff nach Bremerhaven. Dort bestiegen die Emigranten dann Ende Dezember 1836 das Auswanderungsschiff „Friedrich Wilhelm III., König von Preußen“. Es hatte 102 Auswanderer, den Kapitän und 17 Mann Besatzung an Bord.
Das Tagebuch des Hermann Joseph Krüper aus Brilon, das Stadthistoriker Gerhard Brökel ausgewertet hat, berichtet dann von einem schlimmen Unglück: Das Schiff mit den hoffnungsvollen Auswanderern ist bei den schweren Stürmen in der Weihnachtszeit nach kurzer Fahrt an der englischen Küste mit Mann und Maus untergangen. Von der Briloner Familie hat man nie wieder etwas gehört.
Bleibt gesund, es grüßen Euch Huberta und das Team des Museums Haus Hövener!
Quelle: Winfried Dickel – Museums Haus Hövener