Hubertas kurze Briloner Stadtgeschichten
brilon-totallokal: Liebe Kinder, Omas, Opas, Eltern und Eselfreunde,
Die Stadt Brilon wurde schon immer von zwei Hauptstraßen durchzogen, die sich wie heute noch am Marktplatz kreuzten. Wenn wir Esel Korn zu den Mühlen transportierten oder mit Mehl oder Holz in die Stadt wollten, mussten wir durch eines der vier Stadttore traben. Die Straßen und auch die Tore waren nach untergegangenen Siedlungen benannt, die nahe der Stadt lagen.
Die Derker Straße und das Derker Tor führten zu dem Weiler Dederinghausen am Fuße des Poppenbergs. Die Keffelker Straße (heute Bahnhofstraße) und das Keffelker Tor hießen so nach dem Dorf Keffelke an der dort gelegenen Antoniuskapelle / Keffelker Kapelle. Das Kreuziger Tor wies auf den Hof Kratzingen oder Kraizingen hin, der vielleicht in der Gegend des Osterhofes lag. Auch die zu diesem Tor hinlaufende Straße, die heute den Namen Steinweg führt, hieß früher Kreuziger Straße. Das Ledriker Tor im Westen der Stadt erinnerte an das Dorf Ledrike zwischen Brilon und Altenbüren. Entsprechend dieser Bezeichnung war die zu dem Tor hinführende Straße als Ledriker Straße – heute Strackestraße – bekannt.
Im 18. Jahrhundert bürgerten sich in Brilon die Ausdrücke Oberes Tor und Niederes Tor statt Ledriker Tor und Keffelker Tor ein. 1742 stürzte das Obere Tor zusammen, es wurde sofort wieder aufgebaut. Wann es wieder abgerissen wurde, ist nicht bekannt. 1750 wurde das schadhafte Derker Tor abgebrochen und wieder aufgebaut, es steht zum Glück noch heute und ist ein Wahrzeichen unserer Stadt. 1811 wurden das Niedere Tor und Kreuziger Tor abgerissen. Dort, wo früher Stadttore standen, hat der Briloner Heimatbund – Semper Idem kleine Stadttore aus Bronze mit Hinweisschildern aufgestellt.
Bleibt gesund, es grüßen Euch Huberta und das Team des Museums Haus Hövener!
Quelle: Winfried Dickel – Museums Haus Hövener