Heute vor 75 Jahren, endete in Brilon der 2. Weltkrieg

Als am 29.3.1945 (Gründonnerstag) durchsickerte, dass amerikanische Truppen die Stadt Winterberg passiert hätten…

 

brilon-totallokal: Liebe Kinder, Omas, Opas, Eltern und Eselfreunde, guckt mal, am 29. März 1945, heute vor 75 Jahren, endete in Brilon der 2. Weltkrieg, eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte, durch den Einmarsch amerikanischer Truppen. Wie es sich damals zutrug, berichtete Stadtoberinspektor Johannes Martini (1888 – 1978). Hier einige Auszüge:

 

Als am 29.3.1945 (Gründonnerstag) durchsickerte, dass amerikanische Truppen die Stadt Winterberg passiert hätten, mussten im Briloner Rathaus alle Vorbereitungen zur Vernichtung der Geheim-, Partei- und Judenakten getroffen werden. Schon längere Zeit vorher habe sich Johannes Martini mit dem Amtsinspektor Klemens Hoffmann abgesprochen, was geschehen solle, wenn sich feindliche Brilon näherten. Brilon sollte sich ergeben. In Person des Kaufmanns Brabender aus Duisburg, der einige Jahre in Amerika gelebt hatte, stand ein Dolmetscher zur Verfügung. Die unmittelbare Gefahr schien gebannt, als man hörte, dass die Panzer Richtung Korbach abgebogen seien. Dann kam Vollalarm. Schon bald seien amerikanische Soldaten auf dem Marktplatz erschienen. Ein Soldat habe einen Schuss in Richtung   Strackestraße abgegeben. In wenigen Augenblicken war der Marktplatz, der wegen des Fliegeralarms nicht sehr stark belebt war, leer.

 

Dafür war das Rathaus mit Menschen vollgestopft. Martini berichtet, dass sich darunter auch Soldaten mit Waffen befunden haben. Deshalb habe er zuerst dafür sorgen müssen, dass alles Volk auf beiden Fluren sofort in die Büros gingen. Der Dolmetscher und die Herren Hoffmann und Martini seien aus dem Rathaus getreten. Der kommandierende Offizier habe neben einem PKW auf dem Bürgersteig vor dem Café Starke gestanden und telefoniert. Nach dem Telefonat habe dieser gefragt, ob in dieser Stadt Widerstand geleistet werde. Das wurde verneint.

 

Johannes Martini habe noch hinzugefügt, dass sich am Rande der Stadt noch einige Widerstandsnester befänden. „Das könnten die drei nachfolgenden Armeen erledigen“, so der Kommandant. Danach telefonierte der  Kommandant mit dem Führer eines Bombengeschwaders und verhinderte damit, dass Bombenabwürfe unsere Stadt vernichteten. In der folgenden Nacht musste ein Lazarett in der Volksschule eingerichtet werden. Die Militärregierung übernahm am Ostermontag (2. April 1945) die Stadtverwaltung und betraute Johannes Martin mit der kommissarischen Leitung.

 

Er war damit für die Sicherheit der Besatzung verantwortlich. Im Falle von Delikten gegen die Besatzung sollten Geiseln erschossen werden.

 

Bleibt gesund, es grüßen Euch Huberta und das Team des Museums Haus Hövener.

 

 

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