Ein Bischofsbesuch in Brilon vor fast 300 Jahren kostet Brilon 20 Taler 18 Groschen und 6 Pfennig
brilon-totallokal: Liebe Kinder, Omas, Opas, Eltern und Eselfreunde, guckt mal, was ich über einen Bischofsbesuch in Brilon vor fast 300 Jahren gefunden habe
Vor einigen Wochen, am 19. Januar 2020, weilte Erzbischof Wölki aus Köln in Brilon, um in einer heiligen Messe an die Stadtgründung Brilons durch Bischof Engelbert von Berg zu erinnern. Dabei entstanden für Brilon wohl keine Kosten.
Anders war das bei der Firmreise am 4. Mai 1736 des Kölner Weihbischofs Franz Caspar von Francken-Sierstorff. Außer Firmlingen aus Brilon nahmen Firmlinge aus insgesamt 13 weiteren Pfarreien teil, nämlich aus Thülen, Alme, Altenbüren, Scharfenberg, Bigge, Velmede, Assinghausen, Brunskappel, Bontkirchen, Beringhausen, Madfeld, Giershagen und Heddinghausen. Zur Pfarrei Thülen gehörten beispielsweise die Filialorte Nehden, Radlinghausen, Rösenbeck, Hoppecke und Messinghausen, zur Pfarrei Bigge die Orte Olsberg, Elleringhausen und Antfeld. Eine erhaltene Kostenaufstellung von damals zählt in erster Linie die Bewirtungskosten für den Bischof und sein Gefolge auf.
Eingeladen zu dem Gastmahl waren vermutlich auch die geistlichen Herren aus den einzelnen Orten, der Klerus der Stadt Brilon, die Konventualen des Minoritenklosters und die Mitglieder des Magistrats. Diese Aufwendungen summierten sich zu einem Betrag von 82 Talern und 2 Groschen, darunter für einen ganzen Ohm Wein (rd. 150 Liter) im Wert von 28 Talern. Das war erheblich mehr, als ein Handwerksmeister im Laufe eines Jahres verdienen konnte.
Meine Eselvorfahren sind bei Wasser geblieben und an der hohen Rechnung unschuldig. Die Ausgaben für den Bischofsbesuch wurden auf die einzelnen Pfarreien umgelegt. Auf Brilon entfielen 20 Taler 18 Groschen 6 Pfennig.
Bleibt gesund, es grüßen Euch Huberta und das Team des Museums Haus Hövener.
Quelle: Winfried Dickel – Museums Haus Hövener