„Ein kleines Richtfest für ein großes Gebäude“
brilon-totallokal: Am 25. Oktober 2019 wurde der symbolische erste Spatenstich für das neue Caritas-Wohnhaus für Menschen mit Behinderung am Hellenteich, dem Dechant-Ernst-Haus, gefeiert. Es gab Grillwurst, Getränke und gute Gespräche. „Und meine Ansprache beendete ich mit der Einladung, dass wir uns auf dem Richtfest alle wiedersehen würden“, sagte Heinz-Georg Eirund, Vorstand Caritasverband Brilon, am Dienstag während des besagten Festes. Mit Blick auf Corona muss die Einladung an alle leider verschoben werden. Aber dennoch wurde gefeiert, und zwar „ein kleines Richtfest für ein großes Gebäude“, betonte Vorstand Eirund. Zum kleinen Richtfest waren auch drei der 24 zukünftigen Bewohner gekommen.
Modernisierungsprozess abgeschlossen
Der schmucke Richtkranz hängt jetzt am Dachfirst des neuen Dechant-Ernst-Hauses. Der Neubau ersetzt das jetzige Dechant-Ernst-Haus in der ehemaligen Baustoffhandlung Käfer an der Gartenstraße. Dieses wurde 1981 als erstes Wohnhaus für Menschen mit Behinderung in Brilon bezogen. „Ein Umbau wäre betriebswirtschaftlich nicht darstellbar gewesen“, sagte Vorstand Eirund. Deswegen wird das Haus komplett neu gebaut. Vor Weihnachten sollen die Bewohner einziehen. Dann werden alle 176 Bewohner der insgesamt sechs Caritas-Wohnhäuser in Brilon und Winterberg in neuen, modernen, barrierefreien Häusern mit 100-prozentiger Einzelzimmerquote wohnen und leben. Mit dem Dechant-Ernst-Haus am Hellenteich wird der Modernisierungsprozess der Wohnhäuser abgeschlossen.
Das neue Dechant-Ernst-Haus
Über 3 Millionen Euro, finanziert durch Kapitalmarktdarlehen, öffentliche Darlehen des Landes NRW, Eigenmittel sowie durch die Förderung der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, werden in den Neubau des Dechant-Ernst-Hauses unterhalb der Rettungswache investiert. Die 24 Plätze, davon 12 für Rollstuhlfahrer, verteilen sich auf drei Gruppen mit jeweils acht Bewohnern. Jedes Zimmer hat einen Internet- und TV-Zugang. Es wird eine Tagesstruktur eingerichtet, die den Menschen, die noch nicht oder nicht mehr in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten, einen sinnstiftenden Alltag anbietet. Das Haus wurde vom Architektenbüro Schmidt Mengeringhausen aus Olsberg entworfen und von Architekt Stefan Rothaus ausgeführt. Fachingenieur ist Friedhelm Henze aus Hallenberg.
Das alte Dechant-Ernst-Haus
Die Caritas Brilon und die Familie Käfer werden auch zukünftig an der Gartenstraße gemeinsame Wege gehen. So wird das alte Dechant-Ernst-Haus umgebaut, damit zum einen die Sozialstation Brilon einziehen kann, zum anderen sollen Wohnungen für Senioren und Menschen mit Behinderung entstehen. Um Menschen im Alter und / oder mit Behinderung eine bestmögliche Lebens- und Wohnqualität zu bieten, hat die Caritas Brilon in den vergangenen 20 Jahren insgesamt 36 Millionen Euro in das Stationäre Wohnen, also in die Seniorenzentren St. Josef Hallenberg und St. Engelbert in Brilon sowie in die Modernisierung der sechs Wohnhäuser für Menschen mit Behinderung, investiert.
Info: Wohnen für Menschen mit Behinderung bei der Caritas Brilon
- 176 Menschen mit Behinderung leben und wohnen in den Häusern der Caritas Brilon
- Gebaut wird mit Blick auf das Wohn- und Teilhabegesetz, das u. a. eine Einzelzimmerquote von 80% und Mindestgrößen von 14 qm / Zimmer vorschreibt. Nach Abschluss aller Baumaßnahmen werden diese gesetzlichen Vorgaben nicht nur eingehalten, sondern im Positiven überschritten.
- Bisherige Baumaßnahmen der Caritas Brilon für das Stationäre Wohnen:
- 2005: Eröffnung St. Elisabethhaus, Scharfenberger Str.
- 2011: Neubau des „Haus Nordhang“ am Bahnhof Winterberg
- 2014: Eröffnung des neuen St. Nikolaushaus, Zimmerstraße (zuvor am Mühlenweg)
- 2015: Modernisierung der Wohnhäuser am Mühlenweg, den heutigen Wohnhäusern St. Hildegard
- 2019: Eröffnung des neuen St. Liboriushaus in Winterberg (zuvor Mühlenweg)
Quelle: Sandra Wamers