Touristen stören Mutterkühe auf Ihrer Weide was nicht ohne Folgen war
brilon-totallokal: Kaum sind die Grenzen nach Österreich wieder geöffnet, wird publik, dass mehrere deutsche Urlauber auf einer Weide in Tirol von Mutterkühen angegriffen und zum Teil verletzt wurden. Die Wanderer hatten die umzäunte Fläche betreten, obwohl Warnhinweise über die potenzielle Gefahr informierten, die von den Weidetieren ausgeht.
Wanderwege in den Bergen führen oft über Weideflächen mit Rindern, Pferden oder Schafen. Dass Menschen angegriffen werden, kommt immer mal wieder vor und gerade Kühe, die ihre Kälbchen beschützen, können nervös auf „Eindringlinge“ reagieren. Verletzungen oder gar Todesfälle sind jedoch die große Ausnahme. Vor allem Stadtmenschen sind mit Rindern, Pferden oder Ziegen nicht vertraut und können deren Verhalten daher auch nicht richtig deuten. Außerdem stehen zum Beispiel die meisten Rinder über die Hälfte des Jahres im vollautomatisierten Stall ohne intensiven Menschenkontakt. Wanderer dürfen daher nicht erwarten, dass diese Tiere während des sommerlichen Weidegangs auf der Alm plötzlich zum Schmusetier mutieren.
Wir sollten uns daran erinnern, dass die ersten Wanderer Viehtriebwege benutzt haben. Die Almtiere waren also zuerst da und die Nutzung der Bergwiesen als Weide hat die Voraussetzung geschafft, dass Wanderer überhaupt in diese zauberhafte Welt vordringen können. Wir sind also nur zu Gast auf der Alm und sollten uns immer entsprechend verhalten.
Hier einige Tipps von aktion tier für ein besseres Miteinander auf der Alm
Grundsätzliches
- Bleiben Sie auf den markierten Wanderwegen.
- Wenn Sie als Gruppe unterwegs sind, gehen Sie geschlossen über die Weide.
- Verhalten Sie sich ruhig und ermahnen Sie auch Ihre Kinder, nicht zu schreiben oder herumzutoben.
- Durchqueren Sie die Alm ruhig aber zügig.
- Bitte achten Sie immer auf Hinweistafeln an den Ein- und Ausgängen und halten Sie sich genau daran.
Umgang mit den Weidetieren
- Das Vieh hat immer den Vortritt. Weichen Sie aus, wenn Ihnen Tiere auf dem Weg entgegenkommen oder sich darauf abgelegt haben.
- Gehen Sie an einer Herde vorbei, anstatt sie zu durchquere und vermeiden Sie, ein Tier vom Rest der Gruppe zu trennen.
- Weidetiere niemals aufschrecken oder hinter ihnen herlaufen und auch nie schlagen oder stoßen.
- Wenn sich Tiere nähern, weichen Sie zügig zurück und reden Sie leise und beruhigen vor sich hin.
- Vieh möglichst „links liegen lassen“, nicht direkt ansehen, nicht ansprechen.
- Hunde versetzen Weidetiere häufig in Alarmbereitschaft und sind daher immer an der Leine zu führen. Erst wenn die Weidetiere Anstalten machen, den Vierbeiner anzugreifen, sollte man ihn von der Leine lassen, damit er die Flucht ergreifen kann.
- Die Alm ist kein Streichelzoo! Also bitte nicht füttern und auf keinen Fall anfassen – auch und schon gar nicht die süßen Kälbchen und Fohlen.
Ausführliche, weiterführende Informationen finden Sie auf unserer Webseite.
aktion tier – menschen für tiere e.V. ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.
Quelle: aktion tier e.V.