Die Corona-Pandemie ist auf einen robusten Arbeitsmarkt getroffen
brilon-totallookal: Steigende Arbeitslosigkeit, geringere Arbeitskräftenachfrage und Kurzarbeit auf Höchststand – so fasst die Agentur für Arbeit Meschede-Soest das erste Halbjahr 2020 im HSK zusammen.
Fast die Hälfte aller Beschäftigten im Agenturbezirk Meschede-Soest von Kurzarbeit betroffen
Eine Vielzahl der Betriebe aus dem Hochsauerlandkreis nutzt das Instrument Kurzarbeit, um die wirtschaftlichen Risiken abzufedern. Allein in den Monaten März bis Mai 2020 sind 3.089 Anzeigen zu Kurzarbeit eingegangen – so viel wie noch nie.
Analog zur Entwicklung der Anzeigen ist auch die Anzahl der Personen in Anzeigen mit Beginn des Lockdown stark gestiegen. Besonders betroffen sind vor allem das Gastgewerbe mit 493 Anzeigen und das verarbeitende Gewerbe mit 571 Anzeigen. In den Monaten März bis Mai 2020 wurden insgesamt 54.223 mögliche Personen in Kurzarbeit gemeldet, davon alleine 21.506 Beschäftigte aus dem verarbeitenden Gewerbe „Es bleibt abzuwarten, wieviel der angezeigten Kurzarbeit tatsächlich realisiert wird und wie hoch der Arbeitsausfall sein wird. Arbeitgeber haben drei Monate Zeit, den Antrag auf Kurzarbeit einzureichen. Erste grobe Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit sind Anfang August zu erwarten“, so der Experte weiter.
Besonders im zweiten Quartal steigende Arbeitslosigkeit
Im Vergleich zum Vorjahr waren bereits im ersten Quartal 2020 – noch vor der Corona-Pandemie – erste konjunkturelle Eintrübungen erkennbar. So stieg die Arbeitslosigkeit bereits im Berichtsmonat März gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent. Die Entwicklung war in beiden Rechtskreisen unterschiedlich: Die Anzahl arbeitsloser Menschen im Rechtskreis SGBIII stieg im März um 6,1 Prozent an, wohingegen sie im Rechtskreis SGBII sogar um 1,2 Prozent sank. Im Versicherungsbereich (SGBIII – Arbeitslosengeld I) betreut die Agentur für Arbeit alle Personen, die aus einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung arbeitslos werden. Die Jobcenter hingegen betreuen ihre Kundinnen und Kunden im Bereich der Grundsicherung nach dem SGBII.
Bis zum Ende des ersten Halbjahres 2020 ist die Arbeitslosigkeit im HSK aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie weiter gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 26 Prozent. Insbesondere die letzten drei Monate haben dazu beige-tragen, dass im Rechtskreis SGBIII rund 49,7 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet wurden als im Vorjahr, im Bereich der Grundsicherung (SGBII) 10,7 Prozent mehr.
Quelle: Agentur für Arbeit Meschede-Soest