Glasscherben und scharfkantige Dosenöffner sind leider selbst in scheinbar unberührter Natur keine Seltenheit. Besonders „treffsichere“ Hunde erleben keinen Sommer ohne eine heftig blutende Schnittverletzung an der Pfote.
brilon-totallokal: Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin der aktion tier e.V., erklärt, worauf bei der Erstversorgung zu achten ist: „Sofern möglich, soll der Besitzer die Wunde mit sauberem Wasser ausspülen und dabei Steinchen und Splitter entfernen. Dann muss er die Pfote gründlich abtrocknen. Jetzt ist Jod gut geeignet, um in den Schnitt geträufelt zu werden. Danach wird der Spalt mit einem sauberen Stück Mull bedeckt. Und nun kommt das Entscheidende, was kaum ein Tierhalter weiß: Bevor der Verband drauf kommt, muss zwischen die einzelnen Zehen eine Polsterung aus Watte eingelegt werden! Auch der an der Vorderpfote weiter oben gelegene erste Zeh darf dabei nicht vergessen werden.“
Unterlässt der Hundehalter diese Polsterung, kommt es innerhalb kürzester Zeit zu schlimmen Entzündungen zwischen den Zehen. Sie heilen sehr schlecht ab und sind damit oft weitaus bedrohlicher als die ursprünglich zu versorgende Verletzung.
Wie der darüber liegende Verband um den Fuß gewickelt wird, ist dann eher zweitrangig. Er darf nur keinesfalls zu fest sitzen und damit die Blutzufuhr abschnüren. Selbst angelegte Verbände sollten täglich gewechselt werden, um sicher zu stellen, dass keine Fehler gemacht wurden. Im Zweifelsfall ist es allerdings immer besser, den Tierarzt zu konsultieren.
Quelle: aktion tier e.V.