Schwankungen im Verbrauchsverhalten beeinflussen auch den Strommarkt
brilon-totallokal: Im Zeitraum Januar bis Oktober 2020 wurde 3 % weniger Strom gegenüber dem Jahr 2019 verbraucht, im Oktober jedoch gab es einen starken Anstieg von etwa 4 %. Der stärkste Rückgang im Verbrauch war im April und Mai mit minus 8 %. Im August und September lagen die Werte auf Vorjahresniveau.
Den Rückgang von April bis Juli ist vor allem dem Rückgang der Industrieproduktion durch die Pandemie zuzuordnen. Im Oktober ist der hohe Stromverbrauch sicher neben der Steigerung in Industrie und dem Handwerk auch auf den privaten Bereich wie Kochen, Fernsehen, Tätigkeiten am Computer wie Homeoffice, Spiele und Filme zurückzuführen.
Oktoberwerte 2020 der Erneuerbare Energien Wind und Solar
Ein starker Windmonat mit plus 19 % und eine schwache Solarerzeugung mit minus 12 % gegenüber dem Vorjahr kennzeichnen den Monat Oktober 2020. Der stürmischste Tag war der 8.10. mit einer tagesdurchschnittlichen Windleistung von 30 Gigawatt. Anteil am Verbrauch von 48 %, aber es gab auch einen Tag den 17.10.2020 (Samstag mit niedrigem Verbrauch) mit nur 2,5 GW Windleistung (Anteil nur 4,6 %) bei einer benötigten Leistung von 48 GW. Braunkohle- und Erdgaskraftwerke waren an diesem Tag wieder die leistungsstärksten Energieträger. Die Solaranlagen erzeugten im Monatsmittel nur etwa 3 GW.
Das EEG-Konto zur Förderung der Erneuerbaren Energien liegt weiter im Minus bei nun ca. 4,3 Milliarden Euro. Am Jahresanfang zeigte der Kontostand noch 2 Milliarden Plus. Hohe Förderungsausgaben in diesem Jahr ergaben diese Differenz.
Die Erzeugertrendlinie bei der Windkraft in den ersten 9 Tagen im November ist interessant und zeigt wie schwierig die Energiewende ist. Die Linie fällt steil von 30 GW am 1.11. auf nur noch ca. 4 GW am 9.11.2020 bei einer Verbrauchsleistung von.60 GW.
Ein weitere Verbesserung der Energieeffizienz bei der Erzeugung und Verbrauch und ein sparsamer Umgang mit dem Energieträger Strom steht an 1. Stelle der Nachhaltigkeit und ist notwendig.
Daten: Smard, Netztransparenz (Zahlen ohne Gewähr)
Bild: 110 kV-Drehstromleitung Brilon-Nehden nach Olsberg-Steinhelle
Quelle: Dieter Frigger