Studie für Umbau beauftragt

 

Wichtige Weichenstellungen für Grundschul-Standort Bigge

 

brilon-totallokal: Wichtige Weichenstellung für den Grundschul-Standort Bigge: Um Unterricht und Betreuungsangebote an der Martinus-Grundschule weiterzuentwickeln, hat der Olsberger Stadtrat einstimmig beschlossen, ein im modernen Schulbau erfahrenes Architekturbüro zu beauftragen, eine erste bautechnische Bestandsanalyse sowie eine Realisierungsstudie mit Varianten und Kostenschätzungen durchzuführen. Und auch, wie sich das Schulgebäude räumlich entwickeln kann, zeichnet sich ab: Im unteren Geschoss eines neu zu errichtenden Erweiterungsbaus der benachbarten Elisabeth-Klinik kann die Stadt Olsberg Räume für die Offene Ganztagsschule (OGS) Bigge anmieten.

 

Basis dafür: Das pädagogische Raumkonzept, welches das Fachbüro „Schulhorizonte“ für die drei OGS-Standorte im Stadtgebiet erstellt hat. Dessen Leiter Raimund Patt hatte in der jüngsten Sitzung des Ausschusses Bildung, Sport, Freizeit ein Konzept vorgestellt, das auf so genannten „Clustern“ beruht – also auf einer Zusammenfassung verschiedener Nutzungsmöglichkeiten. Denn die Trennung von Unterricht und Betreuung spiele immer weniger eine Rolle – es gehe um einen ganzheitlichen Ansatz, der Kindern bestmögliche Bildungschancen bieten soll. Allerdings sieht der Experte an der Bigger Grundschule einen Fehlbedarf von rund 200 Quadratmetern für die räumliche Umsetzung dieses modernen pädagogischen Ansatzes.

 

Platzprobleme hat in Bigge nicht nur die Grundschule: Die benachbarte Elisabeth-Klinik sieht dringenden Bedarf für den Bau neuer OP-Säle. Dafür möchte die Klinik das Grundstück der jetzigen Bildungswerkstatt kaufen. Im Auftrag des Stadtrates hatte Bürgermeister Wolfgang Fischer das Gespräch mit der Klinik-Leitung gesucht und einen möglichen Lösungsvorschlag erarbeitet: Die Klinik errichtet ihren Erweiterungsbau – die Stadt mietet im unteren Geschoss Räume mit einer Fläche von rund 260 Quadratmetern für die Schule.

 

„Plötzlich wird das räumliche Konzept anschaulich“, so CDU-Fraktionsvorsitzende Sabine Menke. Man habe das Konzept von Experte Patt mit den baulichen Möglichkeiten des Schulgebäudes abgeglichen: „Und es passt.“ Das Lehrerkollegium stehe hinter den Planungen – und man könne gleichermaßen Perspektiven für die Schule und für die Elisabeth-Klinik aufzeigen. Wichtig sei allerdings noch ein Konzept, wie ein guter Schulbetrieb während der Umbauphase sichergestellt werden könne – dies müsse auch Bestandteil eines entsprechenden Beschlusses sein.

 

Auch die SPD unterstütze das pädagogische Raumkonzept ausdrücklich, so Fraktionschef Rudolf Przygoda mit Blick auf den Vortrag von Raimund Patt: „Das waren eindrucksvolle und ambitionierte Ausführungen.“ Für die FDP lobte Fraktionsvorsitzender Dominik Stahl ein „gutes und zukunftsfähiges Konzept“. Auch auch Bündnis 90 / Die Grünen könnten „mit dieser Lösung ganz gut leben“, so Peter Bergmann.

 

Bürgermeister Fischer machte deutlich, dass ein Umbau der Schule keineswegs ein „Schnellschuss“ sei. Von der räumlichen Planung bis zur baulichen Umsetzung werde dieses Prozess sicher einige Jahre benötigen. Der Umbau selbst soll im laufenden Schulbetrieb erfolgen – dass dies möglich sei, zeige das Beispiel der früheren Hauptschule. Arbeiten, die besonders lärmintensiv seien, können während der Ferien stattfinden. Falls erforderlich, könne zudem ein Teil der Schule in spezielle Container ausgelagert werden – die Elisabeth-Klinik würde dafür einen Teil des früheren Grundstücks Aßhauer zur Verfügung stellen. Keine Option sei es dagegen, die jetzige Bildungswerkstatt für den Unterricht zu nutzen: Um dies baurechtlich und sicherheitstechnisch möglich zu machen, seien erhebliche Umbauten im Gebäude erforderlich.

 

Wolfgang Fischer wendet sich zudem gegen Behauptungen, die in der Öffentlichkeit kursieren, dass für die Schule ein zusätzlicher Raumbedarf von 600 Quadratmetern nötig sei. Dies sei sachlich falsch. Selbst bei einer 100-prozentigen Nutzung der OGS-Angebote durch die Bigger Schüler seien nach dem „Schulhorizonte“-Konzept gut 200 Quadratmeter ausreichend. Aktuell liege die OGS-Nutzung aber bei weniger als 30 Prozent – daher sei auch während der Umbauphase der Platzbedarf für die Betreuung geringer als bei „Vollauslastung“.

 

Neben der Realisierungsstudie gaben die Ratsmitglieder der Verwaltung noch einen weiteren Arbeitsauftrag: Mit breiter Mehrheit trafen sie in nicht-öffentlicher Sitzung den Grundsatzbeschluss zum Verkauf des Grundstücks der Bildungswerkstatt – und dazu, mit der Elisabethklinik über die Anmietung der Räume zu verhandeln. Zudem soll ein Wertgutachten über Grundstück und Gebäude erstellt werden. Man habe nun die Möglichkeit,  gleich zwei bedeutenden Einrichtungen in Bigge Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen – Wolfgang Fischer: „Sowohl die Elisabeth-Klinik wie auch die Martinus-Grundschule profitieren.“

 

Umgesetzt werden soll das pädagogische Raumkonzept auch an den anderen beiden OGS-Standorten: Für Bruchhausen arbeitet die Stadtverwaltung Olsberg selbst an der baulichen Umsetzung, an der Kardinal-von-Galen-Schule in Olsberg gibt es bereits passende räumliche Voraussetzungen.

 

Quelle: Jörg Fröhling – Stadt Olsberg

 

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