Frauen aus Vanuatu fordern zum Handeln auf

 

Das Motto aus Vanuatu lautet „Worauf bauen wir?“

 

brilon-totallokal: Am 5. März 2021 steht das Gleichnis vom Hausbau aus Matthäus 7 im Fokus. Die Frauen aus Vanuatu raten, das Leben auf Jesu Worten aufzubauen. Nur dann halte ein Haus, halte die Welt Stürmen stand. Die Frauen aus Vanuatu wissen: „Unser Handeln ist entscheidend!“ Vanuatu liegt am anderen Ende der Welt. Die 83 Inseln im Südpazifik sind ein Paradies: türkisblaues Meer, exotische Früchte, Vulkane, Regenwald – ein UNESCO-Kulturerbe. Nicht paradiesisch sind Erdbeben und Tropenstürme, die hereinbrechen – wie der Zyklon Pam oder Zyklon Harold. Menschen starben und verloren ihr Zuhause. Jahr für Jahr bauen die Ni-Vanuatu, die Einwohner*innen, Häuser und Wirtschaft mühsam wieder auf. „Wie können wir so leben, dass unser „Weltenhaus“ auf gutem Grund steht und trägt?“, fragt Claudia Montanus, WGT-Beauftragte der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, in den Vorbereitungs-Werkstätten zum diesjährigen Weltgebetstag (WGT).

 

Handeln ist entscheidend auch hinsichtlich des Klimawandels: Steigende Temperaturen lassen Fische und Korallen sterben, die Insel schrumpft, Überschwemmungen vernichten die Lebensgrundlage, denn 80 % der Menschen lebt vom Anbau. Immerhin: Seit 2018 gilt ein rigoroses Plastikverbot mit hohen Strafen bei Verstoß. Schwierig in Vanuatu ist auch das Geschlechterverhältnis: Frauen sind für Versorgung und Finanzierung der Familie zuständig, haben im öffentlichen Raum keine Funktionen und sind von der Gewalt ihrer Männer betroffen. In einem vom WGT unterstützten Projekt werden die Dorfältesten für die Problematik sensibilisiert und der Dialog zwischen Eheleuten gefördert.

 

Jedes Jahr befasst sich der WGT mit der Situation von Frauen eines anderen Landes. Am 1. Freitag im März wird der Tag weltweit in über 100 Ländern gefeiert. Informationen über Politik, Religion, Kultur und die soziale Situation vor Ort sowie Musik und Bräuche werden vermittelt. Coronabedingt wurden alle Präsenzseminare in digitale Formate geändert: Videotreffen, eine virtuelle Bibliothek und analoge Post sorgten für reichhaltige Informationen und kreativen Austausch. Die fast 100 Teilnehmenden, zwischen 20 und 70 Jahren – knüpften am Ende ein Segensband aus den grünen WGT-Bändchen horizontal durch den Bildschirm. Auf die Frage, was sie am eindrücklichsten bei den Werkstätten fand, antwortet eine Teilnehmerin:  „Die „Goldene Regel“: Verhalte dich so, wie du behandelt werden möchtest. – Wenn wir weltweit mit Achtung vor Natur, Mensch und Tier leben, kann auch das traumhafte Vanuatu bewahrt bleiben, statt immer weiter unterzugehen… Müsste doch hinzukriegen sein…“

 

Durch den Lockdown wurden alternative Ideen entwickelt, um am 5. März die Anliegen der Frauen aus Vanuatu zu Gehör zu bringen. Claudia Montanus erarbeitete dazu Vorschläge: einen Telefongottesdienst zu zweit, einen WGT-Rundgang rund um die Kirche, eine Desaster-Food-Tüte zum Verschenken und eine WGT-Andacht für Zuhause. Viele weitere Ideen sind im Umlauf, so dass die WGT-Koordinatorin sicher ist: „Der Weltgebetstag aus Vanuatu wird in diesem Jahr stattfinden: analog und digital, vielfältig und kreativ.“

 

Seit über 100 Jahren engagieren sich Frauen über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg für den WGT und machen sich stark für die Rechte von Frauen in Kirche und Gesellschaft. Hunderttausende Menschen besuchen die Gottesdienste und Veranstaltungen. Die Kollekten fließen in internationale Frauen-Projekte und helfen dabei direkt vor Ort.

 

Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen engagiert sich von jeher für den WGT und ist regionale Koordinations-, Verkaufs- und Vorbereitungsstelle für den WGT. Gerade jetzt gilt: „Wir vergessen die Schwestern aus Vanuatu nicht. Wir nehmen das zunehmende Desaster dort ernst, das durch unseren westlichen Lebensstil verursacht ist. Wir wollen, dass die Goldene Regel unser Herz und unseren Geldbeutel öffnet!“

 

Quelle: Evangelische Frauenhilfe in Westfalen

 

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