40 Jahre heilpädagogische Frühförderung der Caritas Brilon

 

Begleitung ab dem ersten Lebensjahr

 

brilon-totallokal: Altkreis Brilon / Bestwig / Schmallenberg: Manche Kinder brauchen etwas länger, um so sprechen oder klettern zu können wie die Spielgefährten. Wieder anderen Kindern fällt es schwerer, sich zu konzentrieren und neue Dinge zu lernen. „In solchen Fällen helfen wir den Kindern und ihren Eltern“, sagt Heilpädagogin Theresa Prinz, Leitung der heilpädagogischen Frühförderstelle des Caritasverbandes Brilon. Die Frühförderstelle im Kreishaus Brilon bietet seit Jahrzehnten die ganzheitliche Förderung von Kindern von der Geburt bis zur Einschulung an. In diesem Jahr blickt das sechsköpfige Team auf die Expertise und den Erfahrungsschatz von 40 Jahren Frühförderung zurück.

 

Wem die Frühförderung hilft

Die heilpädagogische Frühförderung richtet sich an Kinder mit Behinderungen. Ebenso können sich Eltern beraten lassen, wenn etwas auffällig erscheint. „Wenn Sie zum Beispiel beobachten, dass es Ihrem Kind schwerfällt, mit anderen Kindern zu sprechen oder zu spielen. Oder wenn dem Kind schnell der Geduldsfaden reißt“, zählt  Heilpädagogin Theresa Prinz auf. Auch Eltern, die ein Frühchen bekommen haben, wenden sich an die Frühförderstelle. Expertin Prinz ermutigt Eltern, ihre Gedanken oder Sorgen auszusprechen. „Die Beratung ist unverbindlich, kostenlos und muss nicht zwangsläufig in die Frühförderung führen.“ Gearbeitet wird in einem breit aufgestellten Netzwerk mit anderen Beratungsstellen und konkreten Hilfen wie etwa die Sozialpädagogische Familienhilfe.

 

Wie und wo die Frühförderung hilft

„In der Frühförderung knüpfen wir an die Stärken, das Können und an den Ressourcen der Kinder und ihren Familien an“, sagt Theresa Prinz, die bereits eine Interdisziplinäre Frühförderstelle in Rosenheim mitaufgebaut hat und aktuell ihr Master-Studium der Transdisziplinäre Frühförderung an der Hochschule Nordhausen absolviert. „Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo mit individuellen Stärken und Schwächen. Je früher wir die Stärken entdecken und fördern können, desto besser können wir die Schwächen ausgleichen.“ In der Frühförderstelle kann dafür zu Beginn eine Entwicklungsdiagnostik durchgeführt werden.

 

Gefördert wird ganzheitlich. Durch unterschiedliche Spiel-, Bewegungs- und Sinnesmaterialien werden Bewegung, Wahrnehmung, Sprache, Kognition und auch das emotional-soziale Erleben und Verhalten gefördert. „Sprache, Motorik, Verhalten: Wir helfen in Bereichen, die wir alle ein Leben lang brauchen“, betont Theresa Prinz. Die Frühförderung richtet sich an Kinder von der Geburt bis zur Einschulung.

 

Das Team, die Orte und die Zukunft

Zum Team gehören fünf Heilpädagoginnen und eine Motopädin. Die Förderung wird sowohl in den Räumen im Kreishaus Brilon, zu Hause in der Familie oder auch in der Kindertagesstätte durchgeführt. „Auch das verabreden wir mit den Familien individuell“, sagt Prinz. Zum Einzugsgebiet gehören der Altkreis Brilon sowie Bestwig und Schmallenberg. Aktuell werden neue Kooperationen aufgebaut, um im nächsten Jahr die Frühförderung noch weiter zu professionalisieren: „Unser Ziel ist, dass wir ab Januar die Interdisziplinäre Frühförderung anbieten können. Das heißt konkret, dass wir dann sowohl pädagogische als auch therapeutische und medizinisch-psychologische Angebote den Kindern und Eltern geben können, und zwar direkt aus einer Hand“, erklärt Theresa Prinz. Dazu wird das Netzwerk mit Psychologen, Ergotherapeuten, Logopäden und Physiotherapeuten gut aufgestellt.

 

Wege zur Hilfe

Das Team der Frühförderung berät und begleitet Eltern und ihre Kinder auf dem Weg in die Frühförderung. Telefon 02961 943801, Mobil 0151 44159273, Mail [email protected]. Weitere Infos unter www.caritas-brilon.de/fruehfoerderung

 

Neue Leitung

Zum 1. Februar hat Theresa Prinz die Leitung der heilpädagogischen Frühförderstelle der Caritas Brilon übernommen. Die 27-jährige hat Heilpädagogik in Darmstadt studiert und hat danach in Rosenheim eine Praxis zur Interdisziplinären Frühförderstelle mitaufgebaut. Zuletzt hat die gebürtige Rheda-Wiedenbrückerin in München ebenfalls in einer Interdisziplinären Frühförderstelle gearbeitet. Berufsbegleitend absolviert Theresa Prinz den Masterstudiengang Transdisziplinäre Frühförderstelle an der Hochschule Nordhausen.

 

Fotocredits: Caritas Brilon / Sandra Wamers

Quelle: Caritasverband Brilon e.V.

 

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