Wichtigste Ernte für Milchviehbetriebe beginnt
brilon-totallokal: Hochsauerlandkreis: Sobald es etwas trocken wird, geht es los: Überall im Hochsauerlandkreis werden in nächster ZeitMähwerke, Wender, Schwader, Ladewagen und Wickelmaschinen auf den Wiesen unterwegs sein, um die erste Silage zu sichern. An günstigen Standorten läuft die Ernte sogar schonseit ein paar Tagen. Der „1. Schnitt“ ist die wichtigste Ernte für die heimischen Milchviehbetriebe und der Aufwuchs ist derzeit optimal, so dass, sofernes die Witterung erlaubt, mit denErntearbeiten begonnen werden kann.
Landwirte bitten um Verständnis für Maschinen auf den Straßen
In diesem Moment brauchen die Betriebe besonders „große Schlagkraft“, damit das Gras schnell eingefahren werden kann. Die Arbeit vergeben viele Landwirte an Lohnunternehmer, die oft rund um dieUhr arbeiten müssen –besonders in diesem Jahr, da das Zeitfenster für die Grasernte durch die lange schlechte Witterung sehr kurz ist. Der Landwirtschaftliche Kreisverband Märkischer Kreis bittet die Bevölkerung um Verständnis für die Landwirte bei der Arbeit, die sich teilweise bis in die Abend–oder sogar Nachtstunden hinziehen kann und natürlich auch ein höheres Verkehrsaufkommen durch Landmaschinen auf den Straßen nach sich zieht.
Grundfuttersicherung für die Milchkühe
Schließlich stellt das frische Grün die Grundfuttersicherung für den nächsten Winter dar.
Das Grundfutter für Milchkühe muss genau im richtigen Moment geschnitten und konserviert werden, damit der bestmögliche Kompromiss aus Qualität und Menge erreicht wird. Dieser Moment ist jetzt erreicht. Würde zu lange mit der ersten Mahd gewartet, fingen die Gräser an zu blühen. Dann würde das Gras hart, der Rohfasergehalt des Grünfutters stiege und wäre damit weniger gut verdaulich.
![Bauern in den Startlöchern – Zwei Tage Sonne reichen für den „1. Schnitt“ 2 Erster Grünschnit](https://brilon-totallokal.de/wp-content/uploads/2021/05/25-05-21-erster-Gruenschnitt-2-1200.jpg)
Silage ist wie „Sauerkraut“
Nach der Mahd wird das Gras sofort gewendet, um antrocknen zu können. Wenige Stunden später wird es gewendet, in „Schwaden“ –das sind Reihen –gelegt und anschließend mit dem Ladewagen aufgesammelt. Diese Fuhre wird auf dem Hof in „Fahrsilos“ festgefahren, anschließend mit Folie abgedeckt und beschwert. Zunehmend verwendet werden aber auch Maschinen, die das Gras sofort in Rundballen oder Großpacken einrollen. Luftdicht verpackt ist die Silage dann bis zu einem Jahr haltbar. Abgeschlossen von der Luft läuft der Gärungsprozess ab. Er ist vergleichbar mit den Prozessen, die sich bei der Herstellung von Sauerkraut abspielen. Die luftscheuen Milchsäurebakterien sorgen dafür, dass schädliche Organismen -wie Butter-und Essigsäurebakterien oder Schimmelpilze -abgetötet werden.
Heu wird im Sommer gemacht
Im Gegensatz zum Heu, das im Sommer geerntet wird und bei dem der Wassergehalt des Schnittgutes durch Wind und Sonne von ursprünglich 85 Prozent auf etwa 15 Prozent gesenkt wird, liegt der Wasseranteil bei der Grassilage noch bei 60 bis 70 Prozent. Wichtig ist, dass das Grünfutter weder zu nass noch zu trocken ins Silo gefahren wird. Beides behindert die natürliche Konservierung durch die Milchsäurebakterien. Für einen optimalen Gärungsprozess ist neben dem richtigen Vorwelkgrad auch eine guteVerdichtung durch Festfahren mit Schleppern und die luftdichte Abdeckung mit Folie erforderlich.
Bilder: Mäharbeiten und frische Grasschwaden. Mancherorts wird gesagt, das Gras müsse „Bierflaschenhöhe“ erreicht haben…
Fotocredits: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband
Quelle: Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband