Ausschuss prüft Grundschulumbau

 

Moderne Pädagogik: Ausschuss nimmt Umbau der Bigger Martinus-Grundschule „unter die Lupe“

 

brilon-totallokal: Bigge: Wie kann die Martinus-Grundschule Bigge baulich so verändert werden, dass dort ein modernes pädagogisches Raumkonzept umgesetzt werden kann? – Architekt Christian Weicken vom Büro Weicken aus Unna präsentierte in der Sitzung des Ausschusses Bildung, Sport, Freizeit dazu verschiedene Varianten. Resultat: Ein Gebäude-Umbau für eine zeitgemäße Pädagogik ist möglich – aber in jedem Fall aufwändig.

 

Das ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die Christian Weicken im Auftrag der Stadt Olsberg erstellt hat. Hintergrund: Im vergangenen Jahr hatte das Büro „Schulhorizonte“  ein pädagogisches Raumkonzept für die Offenen Ganztagsschulen (OGS) im Stadtgebiet erarbeitet. In der Studie ging es nun darum, ob und wie dieses Raumkonzept an der Bigger Grundschule umgesetzt werden kann – vor dem Hintergrund des Wegfalls der Bildungswerkstatt. Dieses Gebäude ist zwischenzeitlich an die Elisabeth-Klinik verkauft worden, um den OP-Bereich erweitern zu können.

 

„Funktionale Zusammenhänge schaffen“ – so beschrieb Architekt Weicken das Ziel seiner Untersuchung. In der Schule soll es so genannte „Cluster“ geben – Räume, die multifunktional nutzbar sind. Pro zwei Klassen soll zudem ein Differenzierungsraum geschaffen werden. Christian Weicken präsentierte drei Varianten, mit denen das Konzept des Büros „Schulhorizonte“ in Bigge umgesetzt werden könnte.

 

Variante 1 geht „mit dem Bestand schonend um“, wie es der Architekt formulierte: Neben der Schaffung der Klassenraum-Cluster würden hier Speiseraum und Küche in den Erweiterungsbau der Elisabeth-Klinik verlegt. Um Barrierefreiheit zu schaffen, würden ein Aufzug neu gebaut und die beiden Gebäudeteile im 1. Obergeschoss miteinander verbunden. In der Variante 2 würden zusätzlich ein kompakter Verwaltungstrakt geschaffen und die Aula verlegt, um so eine zusätzliche Bewegungsfläche zu erhalten. Variante 3 sieht eine Neuerrichtung des Altbaus vor, um eine kompakte Gebäudeform und durchgehende Geschosshöhen zu erreichen. Integriert werden könnte eine pädagogische Erschließungsfläche in der Mitte des Areals. Räume im Klinik-Erweiterungsbau müssten dann nicht mehr angemietet werden. „Je tiefer man in die Struktur des Gebäudes einsteigt, desto mehr Ordnung bekommt man hin“, so Christian Weicken.

 

Für Kostenschätzungen sei es im momentanen Planungsstadium noch zu früh, antwortete der Architekt auf entsprechende Fragen der Ausschussmitglieder. Als grobe Richtwerte könne  man bei Variante 1 von sechs Millionen Euro Kosten ausgehen, bei Variante 2 von sieben und bei Variante 3 von neun Millionen Euro.

 

Elisabeth Nieder, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters, unterstich, dass man in einer Videokonferenz bereits Schulleitung, Elternvertreter sowie Betreuungs- und Förderverein der Martinus-Grundschule über die Studie informiert habe. Hier seien die Varianten 2 und 3 favorisiert worden.

 

„Wir haben die Chance, einen großen Wurf für die Schule zu erreichen“, so Ausschussmitglied Knut Finkel (CDU). Es gehe nun darum, eine Lösung zu finden, die über Jahrzehnte Bestand haben könne. Uta Weigand (Grüne) stellte die Frage, ob nicht künftig bei der Elisabeth-Klinik weiterer Platzbedarf entstehen könne. Dazu gebe es aktuell keine Planungen, informierte Bürgermeister Wolfgang Fischer. Niemand könne allerdings wissen, wie sich die Krankenhauslandschaft in der Region in zehn Jahren oder später präsentieren werde.

 

Aus dem Ausschuss kam daher die Anregung, auch eine „Variante 4“ näher zu prüfen – einen Neubau der Schule an einem anderen Standort. Als finanziellen Richtwert nannte Christian Weicken hier Kosten von 11,5 Millionen Euro. „Eine stolze Summe“, so Ausschussvorsitzender Stephan Hoevels (SPD) – es sei aber auch zu betrachten, dass man hier vor einer sehr langfristigen Investition stehe. Er regte ebenso an, die Phase des Umbaus für die Schülerinnen und Schüler so verträglich wie möglich zu gestalten –„sie haben schon eine schwere Corona-Zeit hinter sich.“ Laut Bürgermeister Fischer könnte bei den Varianten 1 und 2 das Schulgebäude während des Umbaus teilweise genutzt werden – „bei Variante 3 kann ich mir das schwer vorstellen.“

 

Auf Vorschlag von Wolfgang Fischer beschlossen die Ausschussmitglieder einstimmig, die Verwaltung zu beauftragen, die Varianten 2 und 3 näher zu untersuchen und auch Kostenschätzungen zu konkretisieren. Auch die Möglichkeit eines Komplett-Neubaus solle betrachtet werden – würde man diesen Weg gehen wollen, wären in jedem Fall aber auch Beschlüsse des Stadtrates notwendig.

 

Quelle: Stadt Olsberg

 

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