Förderantrag für „Barrierefrei im Sauerland“ genehmigt
brilon-totallokal: Schmallenberg: Seit drei Jahren engagieren sich die Macher der Initiative „Barrierefrei im Sauerland“ dafür, dass Alltagshindernisse abgebaut werden, damit jedem die Teilhabe am öffentlichen Leben möglich ist. Und das mit Erfolg: So wurden zum Beispiel eine inklusive Schulungsreihe für Leichte Sprache durchgeführt und ein Erklärfilm über Alltagsbarrieren produziert. Etabliert sind inzwischen die „Stadtführungen im Sitzen“. Mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Schmallenberg wurden öffentliche Orte auf ihre Rollstuhltauglichkeit hin überprüft. Jetzt erhielten die Verantwortlichen des von der Aktion Mensch geförderten Projektes einen neuen Förderbescheid für die nächsten zwei Jahre.
„Damit haben wir Planungssicherheit“, freut sich Projektleiter Bernhard Pilgram. „Wir können neue Vorhaben angehen und Bewährtes, wie unsere Arbeitsgruppen oder unsere Dienstleistungsangebote für Leichte Sprache und barrierefreie Veranstaltungen, fortführen.“
Das Sauerland ist eine touristisch geprägte Region mit einigen Tausend Übernachtungsbetrieben. Die Projektverantwortlichen sehen hier große Chancen, auf mehr Barrierefreiheit im Tourismus hinzuwirken. „Aus diesem Grund sind wir auf die Vermarkter der Touristikregion Sauerland zugegangen. Gemeinsam mit dem Sauerland-Tourismus e.V. haben wir zwei Online-Impulse mit der Expertin für barrierefreien Tourismus, Gisela Moser, durchgeführt. An der Veranstaltung nahmen mehr als 30 Entscheider südwestfälischer Tourist-Informationen teil,“ sagt Marc Brüggemann, Geschäftsführer der Sozialwerk St. Georg Lennewerk gGmbH, dem Betreiber von Barrierefrei im Sauerland. „Zur Vertiefung des Themas führen wir im Januar 2022 mit Sauerland-Tourismus eine Präsenzveranstaltung durch, zu der neben Leitern regionaler Tourist-Informationen auch Behinderten-Interessen-Vertreter eingeladen werden. Im besten Fall steht am Ende der Veranstaltung ein Maßnahmenplan für mehr Komfort durch Barrierefreiheit.“
Auch in den Austausch mit der Leitung der Schmallenberger Stadtverwaltung kommt Bewegung. „Als Folge unseres offenen Briefes zur Barrierefreiheit in Schmallenberg, vor der Kommunalwahl 2020, haben wir mit den regionalen Behinderten-Interessen-Vertretern, mit Bürgermeister König, dem technischen Beigeordneten und Menschen mit einem Handicap ein erstes Gespräch über die Anliegen der Betroffenen geführt,“ sagt Bernhard Pilgram. Demnach sollen geplante städtische Maßnahmen der Jahre 2022-2025 der Behinderten-Interessen-Vertretung Schmallenberg gegenüber dargelegt werden. Anschließend seien 2-3 feste Termine im Jahr denkbar, wo neben der Planung dann auch der zeitliche Fortschritt begleitet werden könne.
Erste Gespräche gab es auch mit Vertretern von im Rat vertretenen Fraktionen. Mit den übrigen Ratsparteien will man ebenfalls in einen Austausch über Barrierefreiheit in Schmallenberg kommen und deren Fraktionen ansprechen.
Geschäftsführer Marc Brüggemann: „In der LenneWerkstatt sind wir allgemein sensibler geworden für das Thema „Barrierefreiheit“. Unter anderem deshalb gehen wir ein einheitliches Leitsystem für unsere Häuser und Außenbereiche an. Die Projektmitglieder haben an verschiedenen Exkursionen teilgenommen und sich in Kliniken und auf einem Hochschulgelände über Leitsysteme informiert. Erste Schritte zur Umsetzung unseres Leitsystems haben wir bereits unternommen.“
Hinweis: Werden Sie behindert durch Stolperfallen auf Gehwegen oder Plätzen, fehlende Behinderten-WCs, schwerverständliche Behördenformulare und -anschreiben, Stufen an Eingängen oder fehlende Schilder zur Orientierung? Ein Ansprechpartner ist Barrierefrei im Sauerland. Kontakt: Bernhard Pilgram Tel. 02972 301-314, [email protected]
Fotocredits: © LenneWerk
Quelle: Sozialwerk St. Georg LenneWerk gGmbH