Windrad bei Antfeld: Ausschuss erteilt bauplanungsrechtliches Einvernehmen

 

Die endgültige Entscheidung über die Genehmigung liegt aber beim Hochsauerlandkreis

 

brilon-totallokal: Bestwig/Olsberg-Antfeld: Ein rund 246 Meter hohes Windrad nördlich von Antfeld möchte ein Unternehmen neben einem 2. Windrad auf Bestwiger Gemeindegebiet errichten – und hat dafür beim Hochsauerlandkreis entsprechende Anträge gestellt. Dazu haben jetzt die Mitglieder des Ausschusses Planen und Bauen das bauplanungsrechtliche Einvernehmen erteilt.

 

Hintergrund: Obwohl das Genehmigungsverfahren beim HSK läuft, muss die Stadt Olsberg daran beteiligt werden. Die Stadtverwaltung hatte vorgeschlagen, das Einvernehmen zu erteilen, da es keine sachlichen Gründe gibt, die gegen dieses Projekt sprechen. Die endgültige Entscheidung über die Genehmigung liegt aber beim Hochsauerlandkreis.

 

Gebaut werden soll das Windrad mit einer Nennleistung von 5.560 kW nördlich der Autobahnabfahrt Olsberg. Gemeinsam mit den Antragsunterlagen wurden beim HSK auch mehrere Gutachten eingereicht. Eines davon beschäftigt sich mit den Schallimmissionen. Ergebnis: Selbst bei einem uneingeschränkten Tages- und Nachtbetrieb werden laut Prognose die Richtwerte am Messpunkt Zum Schieferberg und auch an allen anderen Immissionspunkten eingehalten.

 

Etwas anders verhält es sich dagegen beim Schattenwurf durch die Rotoren. Insbesondere in den Bereichen Zum Schieferberg und Am Ochsenberg werden die Orientierungswerte überschritten. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass eine Genehmigung trotzdem erteilt werden kann – wenn es denn entsprechende Auflagen für den Betrieb der Anlage gibt.

 

Auf eine entsprechende Anfrage von Ausschussmitglied Jochen Siedhoff (CDU) teilte Thomas Rösen, stv. Leiter des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung, mit, dass die geplante Anlage die aktuell geltende 1.000-Meter-Abstandsregelung zur Wohnbebauung – in diesem Fall in Antfeld – einhalte. Ohnehin bleibe abzuwarten, welche Veränderungen nun bei der Planung der Windenergie-Nutzung auf die Behörden zukommen: Im so genannten energiepolitischen „Osterpaket“ der Bundesregierung wird dem Ausbau der Windenergie – auch vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Entwicklungen – höchste Priorität eingeräumt.

 

In diese Richtung argumentierte auch Markus Sommer (CDU): Zwar seien einige Fragen noch offen – andererseits müsse es auch konkrete Perspektiven für die künftige Energieversorgung geben. Für die SPD-Fraktion signalisierte Alfred Metten Zustimmung; Peter Bergmann (Bündnis 90 / Die Grünen) äußerte sich zufrieden, dass es mit der Windkraft-Nutzung im Olsberger Stadtgebiet nun konkret werde. Kritisch sieht das Vorhaben dagegen Dietmar Burmann (FDP): Die geplante Anlage sei deutlich zu hoch; zum anderen sei zweifelhaft, ob der Energie-Bedarf in Deutschland sicher aus der Windkraft gedeckt werden könne.

 

Am Ende stimmten die Ausschussmitglieder bei einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen für das Einvernehmen zu dem Windkraft-Projekt bei Antfeld. Nächster Schritt im Genehmigungsverfahren könnte nun am 31. Mai ein vom Hochsauerlandkreis durchgeführter öffentlicher Erörterungstermin werden.

 

Fotocredits: AdobeStock 247512116 / Symbolbild

Quelle: Jörg Fröhling – Stadt Olsberg

 

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