In der Münchner Fürst-Wrede-Kaserne beginnt heute ein neues Kapitel für die Territoriale Reserve in Deutschland
In der Münchner Fürst-Wrede-Kaserne wird heute am 30. April durch die Umbenennung des Landesregiments Bayern und die Unterstellung aller sieben bayerischen Heimatschutzkompanien unter den Regimentsstab in München Deutschlands erstes neues Heimatschutzregiment in Dienst gestellt.
Mit der feierlichen Verleihung des Fahnenbandes durch den Stellvertreter des Inspekteurs der Streitkräftebasis, Generalleutnant Jürgen Weigt, endet zugleich die zweijährige Erprobungsphase dieses neuen Verbandes der territorialen Reserve in Deutschland. Das Heimatschutzregiment 1 ist somit der Prototyp einer leistungsfähigen neuen Verbandsstruktur für die deutschen Heimatschutzkräfte. Weitere vier Heimatschutzregimenter sollen bis 2025 in Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern in Dienst gestellt werden.
Die Rückbesinnung auf die Notwendigkeit von Heimatschutzkräften begann bereits vor zehn Jahren, als in der Hansestadt Bremen die erste regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie (RSU-Kompanie) aufgestellt wurde. Längst hatte sich die Bundeswehr zur Einsatzarmee gewandelt, war in Afghanistan, in Bosnien-Herzegowina oder im Kosovo gebunden. Für die Wahrnehmung von Schutz- und Sicherungsaufgaben kritischer Infrastruktur in Notstandslagen oder Einsätze in der Katastrophenhilfe in Deutschland besann man sich daher auf das große Potenzial der Reservisten. Seit 2021 wurden mit ihnen in den Landeskommandos insgesamt 30 RSU-Kompanien aufgestellt. Seit dem vergangenen Jahr heißen diese Einheiten der Reserve Heimatschutzkompanien. Zwölf weitere sollen in den kommenden drei Jahren hinzukommen.
Diese künftig 42 Kompanien mit insgesamt 6.500 beorderten Reservisten sollen beginnend in diesem Jahr nach dem Vorbild des bayerischen Heimatschutzregiments 1 in die neue Struktur der Territorialen Reserve überführt werden.
Die Reservisten im Heimatschutz entlasten nicht nur die aktive Truppe, sondern sind zugleich ein wichtiges Bindeglied zwischen der Bundeswehr und der Gesellschaft. Dabei stützt sich die zivil-militärische Zusammenarbeit ab auf ein eingespieltes territoriales Netzwerk aus den 16 Landeskommandos am Sitz der jeweiligen Landesregierung, 31 Bezirksverbindungskommandos (BVK) in allen Regierungsbezirken und 403 Kreisverbindungskommandos (KVK) in allen Landkreisen und kreisfreien Städten. Dieses Netzwerk gesamtstaatlicher Vorsorge wird vom Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr in Berlin geführt und ist damit Teil der Streitkräftebasis.
Um das Ziel der Aufwuchsfähigkeit für die Territoriale Reserve auch zukünftig zu erreichen, wurde im vergangenen Jahr zusätzlich zum Freiwilligen Wehrdienst der einjährige Freiwillige Wehrdienst Heimatschutz mit regionalem Bezug eingeführt. Teile dieses Freiwilligen Wehrdienstes werden in Form von Wehrübungen in Heimatschutzkompanien abgeleistet. So soll er bei jungen Menschen den Wunsch wecken, dem Allgemeinwohl durch die Unterstützung des Heimatschutzes zu dienen. Bislang haben sich rund 1.000 junge Männer und Frauen für diese Form des Freiwilligen Wehrdienstes entschieden. Der Freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz gewinnt daher zunehmend an Bedeutung.
Quelle: Presse- und Informationszentrum der Streitkräftebasis / Weitere Informationen: Die Reserve der Bundeswehr
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Bildunterschrift: Rekruten überwinden die Hindernisbahn im Rahmen der Grundausbildung Freiwilliger Wehrdienst im Heimatschutz des Wachbataillons in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin, am 03.06.2021.
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