Für die Luftwaffe endet am 8. Oktober 2022 mit der Landung von sechs Eurofightern im bayerischen Neuburg an der Donau das größte Projekt ihrer bisherigen Geschichte. Bei „Rapid Pacific 2022“ wurden gleich mehrere Einzelvorhaben zu einem großen Gesamtprojekt zusammengefasst.
Insgesamt etwa 250 Soldatinnen und Soldaten, sechs Eurofighter aus dem Taktischen Luftwaffengeschwader 74, vier A400M des Lufttransportgeschwaders 62 in Wunstorf und drei A330 MRTT Tankflugzeuge der Multinational Multirole Tanker Transport Unit in Eindhoven und Köln waren beteiligt.
In weniger als 21 Stunden konnte Mitte August mit den Kampfflugzeugen zunächst Singapur – und damit der indopazifische Raum – von Deutschland aus erreicht werden. Im Anschluss nahm die Luftwaffe an zwei Übungen in Australien teil. Dorthin waren bislang noch nie deutsche Kampfflugzeuge entsendet worden. Bei den multinationalen Übungen „Pitch Black“ und „Kakadu“ haben die Eurofighter insgesamt rund 340 Stunden trainieren können. Einer der A330 MRTT sorgte dabei mit über 120 Flugstunden für den nötigen Treibstoff in der Luft.
Die Crew eines A400M nutzte „Rapid Pacific“, um verschiedene Zertifizierungen abzuschließen. Dabei wurde erstmals der Erdball komplett umrundet. Mit dem Transportflugzeug wurden dabei über 46.000 Kilometer geflogen, wofür 64 Flugstunden und 277 Tonnen Treibstoff nötig waren.
Zum Abschluss von „Rapid Pacific“ besuchten drei Eurofighter, ein A330 MRTT und ein A400M erstmals Japan. Angeführt vom „Air Ambassador“, einem sonderfolierten Eurofighter, wurden die deutschen Kampfflugzeuge in der Luft vor dem Mount Fujiyama von den japanischen Luftverteidigungskräften begrüßt. Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, steuerte den „Air Ambassador“ dabei persönlich. Gleichzeitig flog ein A400M nach Südkorea und drei weitere Eurofighter trainierten mit der Republic of Singapore Air Force gemeinsam Luftoperationen.
General Gerhartz äußerte sich anlässlich der Rückkehr des Kontingents nach Deutschland wie folgt: „Rapid Pacific 2022 war die größte Verlegung in unserer Geschichte und eine außerordentliche Herausforderung für die Frauen und Männer der Luftwaffe. Gemeinsam haben wir gezeigt, dass wir weltweit einsatzbereit sind und mehrere Aufgaben gleichzeitig erfolgreich übernehmen können: Mit unseren NATO-Verbündeten die Ostflanke des Bündnisses schützen und mit unseren Wertepartnern in Asien und Australien gemeinsam üben. Ich bin stolz auf das, was wir alle zusammen geleistet haben.“
Die Verlegung erfolgte auf der Grundlage der Indo-Pazifik-Leitlinien der Bundesregierung vom Herbst 2020 und den Festlegungen des Koalitionsvertrags aus dem Dezember 2021. Darin wurden die Weichen für ein stärkeres Engagement in dieser für Deutschland wichtigen Region gestellt. Ziele sind die Intensivierung der internationalen Kooperation, die Unterstützung von Partnern vor Ort und die Wahrung einer regelbasierten Ordnung. Verteidigungsministerium und Bundeswehr unterstützen diese strategischen Ziele – gemäß dem Leitlinien-Kapitel „Frieden, Sicherheit, Stabilität“ – insbesondere mit Präsenz in der Region sowie intensiverer Zusammenarbeit bei gemeinsamen Übungen und Ausbildungen mit Partnerstreitkräften.
Die Luftwaffe beabsichtigt eine erneute Teilnahme an der im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindenden Luftkampfübung „Pitch Black“ in 2024.
Quelle: PIZ Luftwaffe
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Bildunterschrift: 28. September 2022 – Bei der Übung Rapid Pacific verlegen drei Eurofighter und ein A330 der Multinationalen MMU von Singapur nach Japan. Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, fliegt den sonderfolierten Eurofighter. Ein Eurofighter vor dem Mt. Fuji.
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Bildunterschrift: Soldaten der Japanischen Luftwaffe lassen sich den Sonderfolierten Eurofighter AIR AMASSADOR zeigen und erklären im Rahmen der Übung PITCH BLACK in DARWIN am 08.09.2022.
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Bildunterschrift: 9. September 2022 – Flug zum Uluru. Die deutschen Eurofigther bei der Übung Pitch Black 2022 über den Australischen Landmarken, Uluru (Ayers Rock) und Kata Tjuta (The Olgas).