Neue Lotsenfunktion für psychiatrische Hilfen – Auftakt für den Gemeindepsychiatrischen Verbund im HSK

Es ist von psychischen Erkrankungen die Rede: Fast eine Milliarde Menschen sind weltweit betroffen und mit ihnen Angehörige, Arbeitgeber, Nachbarn.

Hochsauerlandkreis. Beeinträchtigungen der mentalen Gesundheit gehören zu den häufigsten und folgenschwersten Erkrankungsarten der heutigen Gesellschaft. Im aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist von einem starken Anstieg von psychischen Erkrankungen die Rede: Fast eine Milliarde Menschen sind weltweit betroffen und mit ihnen Angehörige, Arbeitgeber, Nachbarn. Ein steigender Bedarf an medizinischer und therapeutischer Versorgung ist die Folge. Auch hier im Hochsauerlandkreis ist dieser Anstieg klar zu spüren, einhergehend mit einer immer schwierigeren Versorgung, bedingt durch Fachkräftemangel und einer teilweise Unübersichtlichkeit der Angebote. Hier kann der Gemeindepsychiatrische Verbund (GPV), ein neues Netzwerk bereits bestehender und neu hinzukommender Angebote einen wichtigen Beitrag zur künftigen psychiatrischen Versorgung beitragen.

Einrichtung einer Koordinierungsstelle beim Gesundheitsamt

Der Hochsauerlamndktreis macht sich dabei auf den Weg: Das Sachgebiet Gesundheits- und Versorgungskoordination des Gesundheitsamtes des Hochsauerlandkreises hat im Mai 2022 eine Stelle zur Förderung und Verankerung eines GPV eingerichtet. Das Projekt wird bis Ende 2024 vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Ziel des Verbundes ist die verbesserte Vernetzung der Akteure über die gesamte Versorgungskette hinweg, um für die betroffenen Menschen eine Verbesserung im Hinblick auf den Krankheitsverlauf, die Lebensqualität und die gesellschaftliche Teilhabe zu erreichen.

Auftaktveranstaltung für künftige Akteure des GPV im HSK

Obwohl es im Hochsauerlandkreis schon eine sehr gute Vernetzung mit guten, etablierten Netzwerken gibt, geht es beim GPV darum, möglichst alle relevanten Akteure der gemeindepsychiatrischen wohnortnahen Versorgung zusammenzubringen und stärker zu vernetzen. erreicht werden soll dies mit einer verbindlichen Kooperationsvereinbarung.

Landrat: „GPV ist eine kompetente Strategie“

„Ich bin überzeugt davon, dass der Aufbau eines Gemeindepsychiatrischen Verbundes eine kompetente Strategie ist“, äußerte Landrat Dr. Karl Schneider seine Zuversicht während der Auftaktveranstaltung, die am Mittwoch (02.11.) für die künftigen Akteure des GPV stattgefunden hat.

Über die aktuelle psychiatrische Versorgung in der Region berichtete Dr. Holzbach, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Klinikums Hochsauerland. In seinem Vortrag wurde deutlich, wie unübersichtlich die vielfältigen Angebote,teilweise selbst für Experten aus diesem Bereich sind. Ein GPV könnte eine wichtige Lotsenfunktion einnehmen für eine schnellere Übersicht von Hilfsangeboten.
Dieter Schax und Stefan Corda Zitzen von der Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeindepsychiatrischer Verbünde erörteten Chancen und Potenziale eines GPV und mögliche Wege zu einer Gründung.

In anschließenden Workshops befassten sich die rund 50 Teilnehmer aus allen Versorgungsbereichen psychiatrischer Hilfen des Hochsauerlandkreises mit den Themen „Erfolgsfaktoren für den GPV im HSK“.
Zum Ende der Veranstaltung wurde der Meilensteinplan vorgestellt. Dieser sieht vor, zum kommenden Frühjahr die Kooperationsvereinbarung mit allen Akteuren zu verabschieden. Danach können verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden.

Weitere Informationen:

Die Verankerung des Gemeindepsychiatrischen Verbundes Hochsauerlandkreis wird gefördert vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.  Dafür wurde im Sachgebiet Gesundheits- und Versorgungskoordination eine Koordinierungsstelle für den Aufbau und die Implementierung des Gemeindepsychiatrischen Verbundes im Hochsauerlandkreis eingerichtet. Ziel ist es, die relevanten Akteure der gemeindepsychiatrischen Versorgung zusammenzubringen und durch eine Vernetzung der verschiedenen Akteure die Hilfen für schwer psychisch erkrankte Menschen mit komplexen Hilfebedarfen im Hochsauerlandkreis zu verbessern.

Neben dem GPV ist das Sachgebiet Gesundheits- und Versorgungskoordination des Gesundheitsamtes auch im Bündnis gegen Depression sowie im Demenznetzwerk Hochsauerlandkreis und in anderen Netzwerken und Themenbereichen der psychischen Gesundheit aktiv.

 

Kontakt: Hochsauerlandkreis – Gesundheits- und Versorgungskoordination
Gemeindepsychiatrischer Verbund im HSK
Katrin Mette-Coolen, Steinstraße 27, 59872 Meschede
Telefon 0291/941231, Email [email protected]

 

Quelle: J.Uhl, Pressestelle Hochsauerlandkreis Martin Reuther (V.i.S.d.P.), Meschede

 

 

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