Wie aber entstehen solche negativen Altersbilder und Altersklischees?
Egal ob jung oder alt, manche denken sehr klischeehaft über das Alter. Eine aktuelle Studie im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigt beispielsweise: Etwa zwei Drittel der Deutschen glauben, dass die meisten alten Menschen durch gesundheitliche Probleme im Alltag stark eingeschränkt und einsam sind, sich nicht mehr auf Veränderungen einstellen können. Wie aber entstehen solche negativen Altersbilder und Altersklischees? „Eine wesentliche Quelle ist sicher unsere Angst vor dem Tod. Ältere erinnern uns auch daran, dass wir endlich sind und unser Körper fragil ist.“, sagt Eva-Marie Kessler, Professorin an der Medical School Berlin im Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“.
Es braucht Räume für Generationendialoge
Altersklischees und pauschale Altersbilder verhindern, dass man die Individualität einer Person sieht, erklärt Kessler, die die genannte Studie durchgeführt hat: „Zum Beispiel wird ein alter, pflegebedürftiger Mensch schnell als senil und depressiv eingestuft, obwohl er geistig total fit ist. Das sind tief sitzende Altersstereotype – alte Menschen seien gebrechlich, einsam, unflexibel.“
Professorin Kessler rät, unsere Aufmerksamkeit auf die Stärken und Potenziale dieser Lebensphase zu richten, ohne ihre Probleme zu übersehen. „Jüngere brauchen Kontakt zu alten und sehr alten Menschen, auch jenseits der Familie. Sich mit Hoffnungen und Ängsten rund um das Altern auseinanderzusetzen, hilft, positive Beziehungen mit älteren Menschen aufzubauen“, so Kessler. Sie plädiert für mehr Räume, in denen Dialoge zwischen den Generationen stattfinden können.
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Quelle: Julie von Wangenheim, Leitung Unternehmenskommunikation, Katharina Neff-Neudert, PR-Manager
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