Peter Liese: Risiko weitgehend vergleichbar mit Situationen vor der Pandemie / Wer vorsichtig sein will, sollte auch auf RS und Influenza achten / Impfen wichtigster Schutz
„Wir sollten uns von Herrn Lauterbach und Corona nicht das Weihnachtsfest verderben lassen.“ Dies erklärte der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktionen im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokrat), Dr. med. Peter Liese. „Ich finde es unangemessen, wenn der Bundesgesundheitsminister etwa dazu rät, Weihnachtsfeiern ausfallen zu lassen. Die Gastronomieunternehmen sind durch die letzten Jahre und vielfältige Belastungen der Bundesregierung ohnehin gebeutelt.
Das Risiko, durch einen Atemwegsinfekt schwer zu erkranken, ist heute im Wesentlichen auf dem gleichen Niveau wie vor der Pandemie. Durch Impfungen und die Veränderung des Virus zu Omikron hat Corona seinen Schrecken weitestgehend verloren.
Die Sterblichkeit ist nicht mehr höher als bei einer normalen Influenza. Selbstverständlich ist es richtig, wenn sich Risikogruppen impfen lassen. Jeder, der über 60 ist oder auch gravierende Vorerkrankungen hat, sollte dies sowohl gegen Corona als auch gegen Influenza tun. Menschen mit einem sehr stark geschwächten Immunsystem zum Beispiel nach Chemotherapie oder Transplantation müssen unbedingt geschützt werden. Das gilt aber nicht nur für den Corona-Virus, sondern für Dutzende von anderen Viren. Zumindest der RS-Virus und das Influenza-Virus sind, was die Gefahren für den Menschen und die Belastung des Gesundheitswesens angeht, auf ähnlichem Niveau. Wenn man also testet, sollte man sich mindestens auf diese drei Viren testen. Zum Glück sind immer mehr Apotheken in Deutschland Tests gegen alle drei Erreger erhältlich. Generell gilt aber nach meiner festen Überzeugung, wir sollten uns lockermachen und das Zusammensein mit anderen Menschen genießen.
Insbesondere sollten wir das Weihnachtsfest nutzen, um Menschen zu begegnen, die ansonsten unter Einsamkeit leiden“, bekräftigte der Arzt und Europaabgeordnete.
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Quelle: Dieter Berger, Europabüro für Südwestfalen und das Hochstift, Meschede
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