Spielerisch lernen? So einfach ist das leider nicht … So können Sie bei Ihren Kindern Mehrsprachigkeit fördern

So können Sie bei Ihren Kindern Mehrsprachigkeit fördern / Mit seinem Kind Englisch oder Französisch zu reden, ohne Muttersprachler zu sein, bringt allerdings wenig

Am Küchentisch sagt Mama „milk and honey“, während es in der Kita „Milch und Honig“ heißt. Klingt nach mühelosem Vokabeltraining. Viele Eltern reden mit ihren Kindern deshalb zum Beispiel Englisch – obwohl es nicht ihre Muttersprache ist. Sie hoffen, dass der Nachwuchs es auf diese Weise spielerisch lernt. Doch so einfach ist das leider nicht. „Das ist wie bei einem Musikinstrument, es braucht viel Übung“, sagt Prof. Dr. Annick De Houwer, Direktorin des Netzwerks für Harmonische Mehrsprachigkeit, im Apothekenmagazin „ELTERN“.

Sprachniveau muss kindgerecht sein

Viele Kinder verstehen nicht, warum sie in einer anderen Sprache sprechen sollen, während Mama mit allen anderen auf Deutsch redet. „Kinder brauchen einen persönlichen Kontext. Nur wenn es eine familiäre Beziehung zu der Fremdsprache gibt, macht es wirklich Sinn“, betont De Houwer. Dazu kommt: „Nicht jeder, der überzeugt ist, perfekt in Französisch oder Italienisch zu sein, bildet stets fehlerfrei Sätze.“ Diese Fehler werden an die nächste Generation weitergegeben.

Das Sprachniveau muss zudem kindgerecht sein, denn Zwei- oder Dreijährige lernen sehr viel durch Reime und Lieder. „Diese sollten Eltern kennen und richtig können“, erläutert Forscherin Annick De Houwer. Motivation ist das A und O. Die Kinder müssen es auch wollen, zum Beispiel auf Englisch zu reden. Außerdem ist es wichtig, dauerhaft dranzubleiben. Selbst wenn Vorschulkinder eine Fremdsprache gut können, muss das nicht so bleiben. „Sie tun das nur, wenn die Notwendigkeit dazu besteht“, so die Expertin. Ohne Praxis verliert sich das Wissen.

Brücken schaffen zu anderen Kulturkreisen

Um die Freude an Fremdsprachen zu wecken, ist es sinnvoller, Kinderbücher in Englisch oder Italienisch vorzulesen, ab dem vierten Lebensjahr altersgerechte Filme in anderer Sprache zu schauen, zu reisen oder das Spielen mit ausländischen Kindern zu fördern. „Das schafft Brücken zu anderen Kulturkreisen“, so De Houwer. Frühkindlicher Fremdsprachenunterricht werde oft überschätzt. Auch wer als Teenager erst Englisch lernt, hat gute Chancen, sich später fließend zu unterhalten.

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Quelle: Julie von Wangenheim, Leitung Unternehmenskommunikation, Katharina Neff-Neudert, PR-Manager
Original-Content von: Wort & Bild Verlagsgruppe – Gesundheitsmeldungen, übermittelt durch news aktuell

Fotocredit: AdobeStock 382160132 / Brisystem

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