Den Menschen bis zum Lebensende eine schöne Zeit zu geben, dieses Ziel verfolgen die ehrenamtlich Engagierten im Hospizverein Brilon bereits seit 25 Jahren.
Brilon: Gegründet wurde der Hospizverein gemeinsam von der evangelischen und katholischen Kirche als ambulantes Hilfsangebot. Trotz ökumenischer Kooperation ist Konfessionszugehörigkeit bei der Hilfeanfrage ausdrücklich kein Kriterium. Damals wie heute. Die ausgebildeten Begleiter*innen folgen in der Begegnung mit Sterbenden dem Impuls von Cecil Saunders, der Gründerin der Hospizbewegung: „Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.“ Zugleich richten die Aktiven auch den Fokus auf die Begleitung von Trauernden. „Die Trauerbegleitung hat nach den Corona-Jahren an Bedeutung gewonnen“, weiß Doris Bensmann, Koordinatorin des Hospizvereins und ausgebildete Kinder-, Jugend- und Familientrauerbegleiterin.
In der Gründerzeit des Hospizvereins Brilon waren zwölf Frauen aktiv. Darunter Klara Matthias, die die ersten zwei Jahre als Koordinatorin des Hospizvereins arbeitete. Dieses Amt gab sie an Hildegard Padberg weiter, einer Absolventin des zweiten Ausbildungskurses, sowie in deren Nachfolge an Lucie Ernstberger. Auf die Ausbildung zum Trauer- beziehungsweise Sterbebegleiter wird sehr viel Wert gelegt. „Alle Sterbe- und Trauerbegleiter*innen haben einen 18-monatigen Zertifizierungskurs auf Grundlage der Standards des Bundesverbandes für Trauerbegleitung absolviert“, betont Heinz-Georg Eirund, Geschäftsführer des Hospizverein Brilon. Nach der Ausbildung folgen regelmäßige Fortbildungen sowie die Teilnahme an Vorträgen, Kursen und Workshops beispielsweise zu Kommunikation, Palliativvernetzung oder Selbsterfahrung.
„Es ist ein Ehrenamt, das ein hohes Maß an Empathie wie Selbstreflexion erfordert“, betont Vorsitzender Rainer Müller, Pastor im Ruhestand. Mit Blick auf die mitunter intensiven und nachklingenden Begegnungen mit Sterbenden und deren Angehörigen erhalten alle aktiven Trauerbegleiter*innen professionelle Supervisionen. Zur professionellen ehrenamtlichen Arbeit gehören auch Kooperationen mit den Pflegediensten, den Kranken- und Senioreneinrichtungen, dem Palliativnetzwerk Soest/Hochsauerland, den benachbarten Hospizvereinen, mit der Ansprechstelle im Land NRW zur Pflege Sterbender, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung sowie die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Hospiz des Erzbistums Paderborn.
Neben dem konkreten, individuellen Angebot zur Sterbeleitung gehören von Anfang an auch Gruppenangebote, wie beispielsweise das Trauercafé, das wieder neu im August diesen Jahres startet, oder die Einladung zu einem Abendspaziergang für Trauernde. Zu den weiteren Angeboten zählen bspw. das Trauerwandern oder auch mit Blick auf die Öffentlichkeitsarbeit Ausstellungen und Vorträge.
Aktuell hat der Hospizverein 109 Mitglieder, darunter 15 aktive und zertifizierte Sterbebegleiter*innen und zwei Trauerbegeleiter*innen. In 2023 haben sieben neue Begleiter*innen den Zertifizierungskurs absolviert und mit allen Aktiven einen Kennenlern-Wandertag verbracht. Geplant ist darüber hinaus ein Gruppenwochenende für alle Aktiven, um sich in Ruhe und mit Zeit einem Schwerpunktthema sowie dem Erfahrungsaustausch zu widmen.
Die Engagierten beschäftigen sich neben der Begleitung von Sterbenden und Trauerenden auch mit Zukunftsthemen wie der Digitalisierung bspw. in Form von Trauerportalen, oder wie Menschen mit Migrationshintergrund mit in den Blick zu nehmen sind sowie weitere Engagierte für die Hospizarbeit zu finden.
Ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum feierten die Mitglieder und Ehrengäste des Hospizvereins Anfang März im Cineplex Brilon, wo der Film „In Liebe lassen“ gezeigt und gute Gespräche bei einem Imbiss geführt wurden. Zum Vorstand des Hospizvereins gehören Pastor i. R. Rainer Müller (1. Vorsitzende), Doris Bensmann (Koordinatorin und Kinder-, Jugend- und Familientrauerbegleiterin), Hans-Werner Beule, Gabriele Blüggel, Dr. Sabine Koslowski, Ute Stock (Gemeindereferentin) und Gabriele Witteler sowie Heinz-Georg Eirund als Geschäftsführer.
Kontakt, Angebote, Engagement
Die Engagierten des Hospizverein Brilon ermutigen dazu, unverbindlich Beratung und / oder Hilfe anzufragen. „Auch wenn das Thema Sterben, Tod und Trauer viele Schwellenängste birgt, rufen Sie uns gerne an“, lädt Koordinatorin Doris Bensmann ein. Kontakt via Hospiz-Mobiltelefon 0175 6316641 oder Mail [email protected]
Dort können sich auch Menschen melden, die Interesse an einer Mitgliedschaft im Hospizverein oder an der aktiven Sterbe- oder Trauerbegleitung haben. Weitere Information unter brilon-hopsiz.de
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Quelle: Sandra Wamers, Interne | Externe Kommunikation, Marketing, Caritasverband Brilon e.V.
Bild: Ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum feierten die Mitglieder des Hospizvereins Brilon im Cineplex Brilon.
Foto:©Hospitzverein Brilon