Freie Wohlfahrtspflege für das Hochsauerland: „Die Würde des Menschen ist unser Kompass“

11Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege für das Hochsauerland:  „Die Würde des Menschen ist unser Kompass“

HSK:  Die Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege für das Hochsauerland (kurz AG FW HSK) steht für eine demokratische, offene und vielfältige Gesellschaft, in der alle Menschen gleichwürdig Teilhabe und Schutz erfahren. „Wir stehen für gelebte Demokratie und eine Kultur des wechselseitigen Respekts in der Gesellschaft. Die Würde des Menschen ist der Kompass unseres Handelns. Vielfalt zu leben und sie zu gestalten, das ist die Aufgabe der Wohlfahrtsverbände“, sagt Stefan Goesmann, Vorstand AWO Unterbezirk HSK / Soest, mit Blick auf Rechtsextremismus und Populismus.

Zur Arbeitsgruppe Freie Wohlfahrtspflege für das Hochsauerland gehören die AWO Hochsauerland-Soest, die drei Caritasverbände Arnsberg-Sundern, Brilon und Meschede, Diakonie Ruhr-Hellweg, die DRK Kreisverbände Brilon, Arnsberg und Meschede und der Paritätische Wohlfahrtsverband Hochsauerland mit rund 300 Einrichtungen und Diensten und über 7.000 Mitarbeitenden. Die neun gemeinnützigen Wohlfahrtsverbände, die sich in der Arbeitsgruppe zusammengeschlossen haben, bieten das größte und facettenreichste Hilfsangebot für die Menschen in Not im Hochsauerlandkreis an, und zwar von der Wiege bis zur Bahre. „Sowohl für die Menschen, denen wir helfen, als auch für unsere Mitarbeitenden würde sich die Lebens- und Arbeitssituation erheblich verschlechtern, sollten rechtsextreme Positionen, Wirklichkeit werden“, betont Heinz-Georg Eirund, Vorstand Caritasverband Brilon.

Konkret befürchten die Akteure der Wohlfahrtspflege, dass Mittel gestrichen werden und danach Hilfsangebote schließen müssten.

„Dabei sorgen wir uns nicht nur um die Beratung für Geflüchtete und Migranten, sondern auch um andere Gruppen, die aufgrund von Behinderungen und Erkrankungen von der Teilhabe an Gesellschaft, Bildung und Arbeit ausgeschlossen werden könnten“, sagt Kerstin Weitemeier, Kreisgruppengeschäftsführerin der Paritätischen HSK. „Ausgrenzung und Diskriminierung würde nicht nur die sogenannten Anderen und Fremden treffen, sondern uns alle. Ein Schlaganfall oder Unfall kann zu einer Behinderung führen oder ein traumatisches Ereignis, wie beispielsweise eine Trennung oder der Tod des Partners, zu einer Suchterkrankung“, weiß Caritas-Vorstand Eirund. „Der achtsame und wertschätzende Umgang mit Menschen, die der Hilfe, Beratung, Pflege und Versorgung bedürfen, stärkt und trägt die Gesellschaft.“

Für eine vielfältige und diskriminierungskritische Gesellschaft, die jede Form von Rassismus ablehnt, tritt die AG FW HSK auch vor dem Hintergrund ein, dass Arbeits- und Fachkräfte nicht nur in Wirtschaftsunternehmen, sondern auch in den Sozialen Dienstleistungen fehlen. „Ohne unsere Kolleginnen und Kollegen mit Migrationsgeschichte müssten wir Einrichtungen und Dienste, auch und vor allem in der Seniorenhilfe, schließen“, sagt Caritas-Vorstand Heinz-Georg Eirund. „Es ist nicht nur menschenverachtend, sondern wahrlich realitätsblind, absolut systemschädigend und erschütternd Remigration zu propagieren“, betont Caritas-Vorstand Eirund.

In einer globalisierten Einwanderungsgesellschaft positionieren sich die Engagierten in der Wohlfahrtspflege somit klar, wenn Menschenrechte bedroht oder missachtet werden. „Wir stehen fest an der Seite derer, die nach Deutschland migriert sind. Wir verurteilen mit aller Deutlichkeit ausgrenzendes, menschenfeindliches Verhalten und jede Form von Rassismus. Diese Werte sind mit den Grundsätzen der Freien Wohlfahrtspflege im HSK nicht zu vereinen“, sind sich die neun Verbände einig. „Wir werden menschenverachtende, rechtspopulistische und rechtsextreme Haltungen und Handlungen daher auch weiterhin deutlich verurteilen und ihnen keinen Raum in unseren Einrichtungen, Angeboten und Strukturen der Freien Wohlfahrt geben. Gemeinsam treten wir für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft ein und appellieren an jeden, sich ebenso dafür zu engagieren.“

„Wir begrüßen und unterstützen es deshalb auch ausdrücklich, dass mittlerweile so viele Menschen für Solidarität, Vielfalt und Demokratie und gegen Rassismus sowie Antisemitismus auf die Straße gehen und demonstrieren. Dieser Weckruf ist aber kein kurzer Sprint, sondern ein Langstreckenlauf bis zu den anstehenden Wahlen und darüber hinaus!“, so Christian Stockmann, Caritas-Vorstand Arnsberg-Sundern e.V.

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Infokasten

Die Arbeitsgruppe Freie Wohlfahrtspflege für das Hochsauerland

Zur Arbeitsgruppe Freie Wohlfahrtspflege für das Hochsauerland gehören die AWO Hochsauerland-Soest, die drei Caritasverbände Arnsberg-Sundern, Brilon und Meschede, Diakonie Ruhr-Hellweg, die DRK Kreisverbände Brilon, Arnsberg und Meschede und der Paritätische Wohlfahrtsverband Hochsauerland.

Ziele der AG Wohlfahrtspflege

Mit ihren Einrichtungen und Diensten bietet die AG Freie Wohlfahrtspflege HSK eine flächendeckende Infrastruktur der Unterstützung für alle, vor allem aber für benachteiligte und hilfebedürftige Menschen, an. Ziel der AG ist ebenfalls, die Weiterentwicklung der sozialen Arbeit und die Sicherung bestehender Angebote für die Menschen vor Ort.

Wohlfahrtspflege im HSK in Zahlen

  • ca. 300 Einrichtungen und Dienste
  • ca. 7.100 Mitarbeitende
  • ca. 5.680 ehrenamtlich Tätige

 Tätigkeitsbereiche

  • ambulante, teilstationäre und stationäre Pflege und Altenhilfe
  • Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
  • Kindertageseinrichtungen
  • Eingliederungs- und Behindertenhilfe
  • Migrationsarbeit und -beratung
  • Suchtberatung
  • Frauenberatung
  • psychosoziale Hilfen, Betreuung und Beratung
  • Bevölkerungs- und Katastrophenschutz
  • Aus- und Fortbildung in Erster Hilfe
  • Mutter-Kind-Kliniken
  • Existenzsichernde Hilfen wie Tafeln / Warenkörbe, Kleiderkammern

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Quelle: Sandra Wamers, Interne | Externe Kommunikation, Marketing, Caritasverband Brilon e.V.

Bild: Die Akteure der Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege für das Hochsauerland
(Foto von links): Stefan Goesmann (Geschäftsführer AWO Unterbezirk HSK / Soest), Heinz-Georg Eirund (Vorstand Caritasverband Brilon e.V.), Dominik Hansmeier (Vorstand Caritasverband  Meschede e.V.), Kerstin Weitemeier (Kreisgruppengeschäftsführerin der Paritätische HSK), Britta Kaiser (Büroleiterin DRK Kreisverband Altkreis-Meschede e.V.), Rita Klein (Kreisgeschäftsführerin DRK Kreisverband Arnsberg e.V.) und Thorsten Rediger (Vorstand DRK Kreisverband Brilon e.V.). Auf dem Foto fehlen Christian Stockmann (Vorstand Caritasverband Arnsberg) und Christian Korte (Vorstand Diakonie Ruhr-Hellweg).

Fotocredit: AG FREIE WOHLFAHRTSPFLEGE HSK

 

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