Dudenhöffer: „Um 2030 werden Elektroautos günstiger sein als Verbrenner“ Auto-Experte sagt weitere Technologiesprünge voraus – Kaufinteressierte sollten „noch ein paar Jahre abwarten“
Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer erwartet bald rasant sinkende Preise für batteriebetriebene Pkw. „Meine Prognose: Um das Jahr 2030 werden Elektroautos günstiger sein als Verbrenner!“, sagte der Ökonom im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Grund sei vor allem die rasante Entwicklung in China, wo auch Batterien längst auf Masse produziert würden. „Und in zwei, drei Jahren werden deutlich leichtere Feststoffbatterien den nächsten Technologieschub bringen und das Laden schneller machen.“
Jetzt einen Stromer zu kaufen, sei daher womöglich verfrüht. „Nach Lage der Dinge rate ich, noch ein paar Jahre abzuwarten“, sagte der Experte der „NOZ“. „Wer heute ein E-Auto haben will, sollte es leasen oder auf einen Plug-in setzen. Vollelektrische Fahrzeuge werden stetig besser und preiswerter, sodass die Anschaffung jetzt gut überlegt sein will.“
In China sei der Hochlauf schon enorm, dort würden Ende des Jahrzehnts jährlich 20 Millionen neue Elektrofahrzeuge – vollelektrisch oder mit Plug-in-Hybrid – auf die Straßen kommen. Der Anteil an den Neuzulassungen werde auf über zwei Drittel steigen, so Dudenhöffers Erwartung. „Reine Verbrenner – ob Diesel oder Benziner – werden in China im Pkw-Bereich in ein, spätestens zwei Jahrzehnten komplett verschwinden.“
Die gleiche Tendenz ist laut dem langjährigen Branchenkenner auch für Deutschland und Europa vorgezeichnet. „Spätestens 2030, wenn wirklich strenge EU-Vorgaben in Kraft treten, wird der Markt zu Ungunsten der Verbrenner kippen“. Schon vorher wird der Plug-Hybrid zurückkommen, darauf setzen auch viele asiatische Hersteller, sagte er der „NOZ“.
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