Umdenken Kommentar von Jens Kleindienst zum „Recht auf Reparatur“
Toaster kaputt? Ab in den Müll (womöglich noch in den Restmüll, wo er wirklich nicht hineingehört). Viel zu oft endet so das Leben unserer Alltagshelfer. Die Folge sind Berge von Elektroschrott, überflüssiger Ressourcenverbrauch und unnötige Ausgaben für neue Geräte. Es stimmt, dass viele Unternehmen sich zu wenig bis gar nicht um die Lebensdauer ihrer Produkte scheren. Bei Computern, Tablets, Smartphones oder Kameras sterben intakte Geräte millionenfach den Update-Tod. Infrastruktur für Reparaturen ist lästig, teuer – und schmälert den Umsatz mit frischer Ware. Es wäre aber zu einfach, die Verantwortung für die Wegwerfmentalität allein bei der Industrie abzuladen. Zwar gibt es den Boom der Repair Cafés, in denen gebastelt und gequatscht wird. Doch in der Masse fällt das kaum ins Gewicht.
Auch wir Konsumenten haben uns daran gewöhnt, Kaputtes durch Neues zu ersetzen – ist halt bequem.
Deshalb ist es gut, wenn die EU an einem Recht auf Reparatur schraubt. Es verpflichtet Hersteller zu mehr Nachhaltigkeit und lockt Verbraucher mit einer Garantieverlängerung für Repariertes. Dagegen kann eigentlich niemand etwas haben. Doch nicht zu früh freuen: Noch ist das Ganze nicht endgültig beschlossen.
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Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz, Zentraler Newsdesk
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