Kulturstrolche unterwegs mit Katharina Kretzschmar – 120 Mäuse und jede Menge Geister in Brilon

Die Kulturstrolche unterwegs mit Katharina Kretzschmar – 120 Mäuse und jede Menge Geister in Brilon

Die Kulturstrolche unterwegs: „Vorn die Nase langziehen, dahinter für die Ohren mit den Fingerspitzen in den Ton kneifen, dann schnell noch Beine und Schwanz dran“, rät Katharina Kretzschmar, Bildende Künstlerin.

Und schon formen sich in den Händen der Drittklässler und Drittklässlerinnen lauter Mäuse, wo eben noch ein Klumpen Ton lag. Auf die Frage hin, wo jede Maus gern wohnen oder sich verstecken würde, finden alle einen Platz an Hauswänden, in Kellerfenstern, Bäumen oder versteckten Nischen. Die Briloner Bildhauerin Katharina Kretzschmar war mit den fünf Klassen des dritten Jahrgangs in der Grundschule St. Engelbert unterwegs. Künstlerische Fertigkeiten, genaues Hinsehen, Fragen stellen, Gruppenarbeit, so entsteht „freundliche Streetart“ für die Sparte Kunst der Kulturstrolche.

Die Kulturstrolche sind ein Programm des Kultursekretariats NRW Gütersloh gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft, das Kinder im Grundschulalter an Kunst und Kultur vor Ort heranführen soll. Für Brilon Kultour koordiniert und begleitet Dr. Frauke Brauer das Projekt in Brilon. „Hier möchte ich einziehen!“, war von einigen Kindern begeistert zu hören, als sie mit ihrer spontanen Arbeit auf einer der Rothaarsteigstelen neben dem Briloner Rathaus fertig sind. Hier ist eine Burgstadt entstanden mit Häusern, einem Brunnen, Brücken, Türmen, und viele Passanten bleiben kurz nach dem Start ihrer Wanderung stehen, um die phantasievolle Stadt im Miniformat zu betrachten oder zu fotografieren.

Die Kinder sind unglaublich stolz und ziehen gleich weiter, um einen neuen Ort für ihre Kunstwerke zu suchen. Die Kunst ist vergänglich, löst sich bei Regen auf, zerbröselt in der Hitze. Bestimmte Orte wecken sofort Ideen und Assoziationen bei den Kindern. „Im Rathauskeller spukt es“, sind sich einige sicher, und so entstehen Monster und Geister aus Ton, die sich auf dem Fenstersims niederlassen. Gleich nebenan Pommes und Burger, die eine sicherlich hungrige Klasse ein paar Tage vorher modelliert hat. Im Museumsgarten Haus Hövener unterhalb des weit sichtbaren Dinosauriers entstehen Skelette, Nester mit Dinoeiern, ein ganzer Schädel. Wer sich mit offenen Augen durch die Stadt begibt, kann vielleicht noch einige der entstandenen Miniskulpturen oder die Spuren entdecken.

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Quelle: Thomas Mester, Leitung Kulturbüro Brilon Kultour
Fototitel: Kulturstrolche der Grundschule St. Engelbert formen freundliche Streetart mit Katharina Kretzschmar
Fotorecht: K. Kretzschmar

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