Nach Trump-Schock: Europa muss an der Kultur des Dialogs festhalten
Die negativen Zeitgenossen in der Politik auf der ganzen Welt haben so sehr an Zahl und an Bedeutung gewonnen, dass eine vorschnelle Intuition dahin führen kann, dass einer denkt: Wir müssen uns auf derselben Ebene wehren, die uns von dorther angetragen wird.
Wir müssen den Trumps, Putins und Erdogans in deren Sprache begegnen, um am Ende nicht unterzugehen!
Ein solcher Spiegel-Effekt, der da also zum Zug kommen soll, hat aber einen ganz gravierenden Nachteil: Die Spielregeln, nach denen gespielt wird, werden dann immer von der anderen Seite bestimmt, also genau von denen, die die Welt mit Krieg, Lügen, Hass und Aggression überziehen. Unsere eigene mühsam erarbeitete Kultur der Mitmenschlichkeit, die zwar auch mit Stärke, aber eben vor allem auch mit Sprache Lösungen sucht, wird eingetauscht gegen das Format des primitiven Zurückschlagens. Mit all den schrecklichen Dauerschleifen, die aus solchem Handeln erwachsen. Die eigene Autonomie, Ziel jeden aufgeklärten Denkens, wird preisgegeben, im Glauben, dass nur so das eigene Territorium verteidigt werden kann.
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Quelle: Straubinger Tagblatt, Markus Peherstorfer, Ressort Politik/Wirtschaft/Vermischtes
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