Brilon-Totallokal: Grußwort von Bürgermeister Bartsch zum diesjährigen Schützenfest
brilon-totallokal: Brilon – Lesen Sie hier das Grußwort zum Briloner Schützenfest 2015 von Bürgermeister Dr. Christof Bartsch:
Liebe Schützenbrüder, sehr geehrte Brilonerinnen und Briloner, verehrte Gäste,
wir schreiben den 20. Juni 2015, Schauplatz: Brilon. In den Straßen ertönt wieder die unverwechselbare Blasmusik und mit dem traditionellen Anböllern fällt, im wahrsten Sinne des Wortes, der Startschuss für drei stimmungsvolle und gesellige Tage – unser diesjähriges Schützenfest.
Nachdem ich an meinem ersten offiziellen Tag im Dienst der Stadt Brilon am 23. Juni 2014 die Ehre hatte, als außergewöhnliche erste Amtshandlung den letztjährigen Schnadezug zu eröffnen, begrüße ich Sie alle, auch im Namen des Rates und der Verwaltung, nun am Ende meines ersten Jahres als Bürgermeister der Stadt Brilon recht herzlich zum Briloner Schützenfest 2015.
Dieses, einer langen Tradition folgende Fest wird nun für einige Tage das Leben in unserer mehr als 1.000 Jahre alten Hansestadt bestimmen. Jeder weiß, mit wie viel Begeisterung nicht nur wir Schützen, sondern auch viele Bürgerinnen und Bürger diese Festtage begehen.
Seit Jahrhunderten bringen die Schützenbruderschaften Menschen zusammen, damit sie gemeinsam feiern, musizieren, Fahnen schwenken und auch dem Glauben Raum geben. Die Pflege dieses Brauchtums, welches ein fester Bestandteil des Zusammenlebens nicht nur in Brilon, sondern in der ganzen Region ist, verdanken wir vielen leidenschaftlichen Anhängern. Diesen, allen voran den Vorstandsmitgliedern der St. Hubertus Schützenbruderschaft 1417 sowie dem amtierenden Schützenkönigspaar Kirsten und Markus Becker mit ihrem Hofstaat, gilt mein herzliches Dankeschön. Für das, was sie alle zu Verbundenheit, Geselligkeit und Frohsinn beitragen, gebührt ihnen höchste Anerkennung.
Beobachtet man aufmerksam die Entwicklungen in unserer Gesellschaft, wird man manchmal den Eindruck nicht los, dass menschlicher Zusammenhalt immer weiter nachlässt. Selbst das Feiern von Volksfesten hat sich in den letzten Jahren oder gar Jahrzehnten einer Veränderung unterzogen, die auch vor dem Schützenwesen nicht Halt macht. Umso mehr blicke ich mit Stolz auf Brilon und auch seine Dörfer, wo Brauchtümer, Gewohnheiten, Werte und Traditionen fortgeführt und gelebt und dadurch erhalten werden. Beweis hierfür ist nicht nur das jährliche Schützenfest, sondern auch die aktuell im Rahmen der Ent-scheidung zur Durchführung der Internationalen Hansetage 2020 aufgekommene Begeisterung.
Trotz dieser alten Sitten und Werte hat auch die Moderne im Schützenwesen Einzug gehalten. Vielfältige Regularien machen den Bruderschaften die Aufrechterhaltung ihrer historischen Rolle als Beschützer von christlichem Glauben, Sitte und heimatlichem Volks- und Brauchtum nicht immer leicht. Nach allgemeiner Definition bedeutet modern aber auch, dass etwas „in einem gesellschaftlichen Kontext als üblich, vorherrschend oder als dem Zeitgeschmack entsprechend angesehen“ wird. Unser Schützenfest ist also modern! Auch im Zuge oder gerade infolge der heutigen „globalisierten“ und vernetzten Welt kommt der heimatlichen Tradition und regionalen Brauchtumspflege eine wichtige Bedeutung zu. Im fröhlichen Miteinander, im Zuprosten und in den freundlichen Begegnungen mit anderen Menschen werden alte Ver-bindungen gefestigt oder wieder zum Leben erweckt sowie neue Freundschaften geschlossen. Hier stehen Menschlichkeit und Zusammenhalt berechtigterweise wieder im Vordergrund des Miteinanders. In Vereinen und Bruderschaften wird Menschen Halt, Geborgenheit und Anerkennung gegeben. Das ist nicht nur eine wichtige Aufgabe, sondern auch eine große Chance für die Zukunft unserer Bruderschaften und Vereine.
Entfliehen Sie dem Alltag, genießen Sie unser Schützenfest und unsere wunderschön geschmückte Stadt. Insbesondere auch die neuen Einwohner unserer Stadt sind herzlich eingeladen, uns an den Festtagen zu besuchen und unsere Gemeinschaft kennen zu lernen.
Ich wünsche uns allen drei tolle, unbeschwerte Schützenfesttage, bei denen wir hoffentlich bestes Wetter genießen und viele nette Begegnungen erleben können. Den Anwärtern auf die Königswürde wünsche ich viel Glück! So handelt es sich bei dem Sieger doch um einen Schnadekönig – denn im nächsten Jahr machen sich die männlichen Briloner Bürger im Rahmen der „Elleringhauser und Olsberger Schnade“ wieder auf den Weg, um im Uhrzeigersinn ein Fünftel ihrer Stadtgrenze zu kontrollieren.